Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Fürsten, welche jezt keinen mächtigen Kaiser verlangten, wehleten 1273 Rudolphen, Grafen zu Habsburg in Helvetien, welcher sich um Italien wenig bekümmern konte, alles, was der Papst Gregorius 10 und 1277 Nikolaus 3 wolten bewilligte, verschiedenen italiänischen Städten die Freiheit verkaufte und vornemlig darauf bedacht war 1277sein Haus gros zumachen; er zwang 1277 den König von Bömen das Herzogthum Oesterreich, als ein erösnetes Reichslehn herauszugeben, 1278welcher 1278 bei erneuertem Kriege selbst im Treffen blieb; worauf Rudolph 1282 dieses Herzogthum seinem Sohne Albrechte übergab, daher die Nachkommenschaft das Haus Oesterreich hies. Der König Karl von Sicilien wurde nun den Päpsten lästig, weil er nicht weniger, als diese, in Italien um sich zugreifen suchte; daher lud Nikolaus 3 wieder ihn den König Petrum 3 von Arragonien, welcher Manfreds Tochter zur Gemalin 1280hatte, starb aber 1280, ehe dieser etwas unternemen konte, und bekam 12811281 Martinum 4, einen Franzosen von Geburt, zum Nachfolger: Petrus fand am dienligsten sich der Misvergnügten in Sicilien zubedienen, welche dan auch nach stiller 1282Verabredung 1282 am Osterabende alle Franzosen in Sicilien erschlug, worauf Petrus mit seiner Flotte anlangete und von der Insel Besiz nam. Martin, der in vielen

Fürsten, welche jezt keinen mächtigen Kaiser verlangten, wehleten 1273 Rudolphen, Grafen zu Habsburg in Helvetien, welcher sich um Italien wenig bekümmern konte, alles, was der Papst Gregorius 10 und 1277 Nikolaus 3 wolten bewilligte, verschiedenen italiänischen Städten die Freiheit verkaufte und vornemlig darauf bedacht war 1277sein Haus gros zumachen; er zwang 1277 den König von Bömen das Herzogthum Oesterreich, als ein erösnetes Reichslehn herauszugeben, 1278welcher 1278 bei erneuertem Kriege selbst im Treffen blieb; worauf Rudolph 1282 dieses Herzogthum seinem Sohne Albrechte übergab, daher die Nachkommenschaft das Haus Oesterreich hies. Der König Karl von Sicilien wurde nun den Päpsten lästig, weil er nicht weniger, als diese, in Italien um sich zugreifen suchte; daher lud Nikolaus 3 wieder ihn den König Petrum 3 von Arragonien, welcher Manfreds Tochter zur Gemalin 1280hatte, starb aber 1280, ehe dieser etwas unternemen konte, und bekam 12811281 Martinum 4, einen Franzosen von Geburt, zum Nachfolger: Petrus fand am dienligsten sich der Misvergnügten in Sicilien zubedienen, welche dan auch nach stiller 1282Verabredung 1282 am Osterabende alle Franzosen in Sicilien erschlug, worauf Petrus mit seiner Flotte anlangete und von der Insel Besiz nam. Martin, der in vielen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0504" n="492"/>
Fürsten, welche jezt keinen mächtigen Kaiser verlangten, wehleten 1273                      Rudolphen, Grafen zu Habsburg in Helvetien, welcher sich um Italien wenig                      bekümmern konte, alles, was der Papst Gregorius 10 und 1277 Nikolaus 3 wolten                      bewilligte, verschiedenen italiänischen Städten die Freiheit verkaufte und                      vornemlig darauf bedacht war <note place="left">1277</note>sein Haus gros                      zumachen; er zwang 1277 den König von Bömen das Herzogthum Oesterreich, als ein                      erösnetes Reichslehn herauszugeben, <note place="left">1278</note>welcher                      1278 bei erneuertem Kriege selbst im Treffen blieb; worauf Rudolph 1282 dieses                      Herzogthum seinem Sohne Albrechte übergab, daher die Nachkommenschaft das Haus                      Oesterreich hies. Der König Karl von Sicilien wurde nun den Päpsten lästig, weil                      er nicht weniger, als diese, in Italien um sich zugreifen suchte; daher lud                      Nikolaus 3 wieder ihn den König Petrum 3 von Arragonien, welcher Manfreds                      Tochter zur Gemalin <note place="left">1280</note>hatte, starb aber 1280,                      ehe dieser etwas unternemen konte, und bekam <note place="left">1281</note>1281 Martinum 4, einen Franzosen von Geburt, zum Nachfolger: Petrus                      fand am dienligsten sich der Misvergnügten in Sicilien zubedienen, welche dan                      auch nach stiller <note place="left">1282</note>Verabredung 1282 am                      Osterabende alle Franzosen in Sicilien erschlug, worauf Petrus mit seiner Flotte                      anlangete und von der Insel Besiz nam. Martin, der in vielen
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[492/0504] Fürsten, welche jezt keinen mächtigen Kaiser verlangten, wehleten 1273 Rudolphen, Grafen zu Habsburg in Helvetien, welcher sich um Italien wenig bekümmern konte, alles, was der Papst Gregorius 10 und 1277 Nikolaus 3 wolten bewilligte, verschiedenen italiänischen Städten die Freiheit verkaufte und vornemlig darauf bedacht war sein Haus gros zumachen; er zwang 1277 den König von Bömen das Herzogthum Oesterreich, als ein erösnetes Reichslehn herauszugeben, welcher 1278 bei erneuertem Kriege selbst im Treffen blieb; worauf Rudolph 1282 dieses Herzogthum seinem Sohne Albrechte übergab, daher die Nachkommenschaft das Haus Oesterreich hies. Der König Karl von Sicilien wurde nun den Päpsten lästig, weil er nicht weniger, als diese, in Italien um sich zugreifen suchte; daher lud Nikolaus 3 wieder ihn den König Petrum 3 von Arragonien, welcher Manfreds Tochter zur Gemalin hatte, starb aber 1280, ehe dieser etwas unternemen konte, und bekam 1281 Martinum 4, einen Franzosen von Geburt, zum Nachfolger: Petrus fand am dienligsten sich der Misvergnügten in Sicilien zubedienen, welche dan auch nach stiller Verabredung 1282 am Osterabende alle Franzosen in Sicilien erschlug, worauf Petrus mit seiner Flotte anlangete und von der Insel Besiz nam. Martin, der in vielen 1277 1278 1280 1281 1282

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/504
Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 492. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/504>, abgerufen am 23.11.2024.