Kaliphen al Mostasem hinrichten lies und also das Kaliphat aufhob, die Theilung des türkischen Reichs in klein Asien 1259. 657 bestätigte, weiter über den Euphrat ging, Haleb, Damaskus und andere Städte der Muhemedaner eroberte: Die Reihe traf nun auch die Franken; Ketbuga, welchen Hulaka bei seinem Rükzuge in diesen Ländern gelaßen hatte, nam ihnen 1260 Cäsarea und Sidon weg: doch Kotuz, jeziger Soltan der Mamluken oder Turkmannen in AEgypten, schlug bei Tiberias den Ketbuga, welcher selbst auf dem Plaze blieb, eroberte Damaskus, Haleb und andere Oerter dieser Gegend, so doch theils von den Mungeln wieder erobert wurden: auf dem Rükzuge des turkmannischen Heeres nach AEgypten erschlug Bundokdar, einer von ihren Anfürern, den Kotuz und wurde an deßen Stelle Soltan; dieser nam nunmer den Franken alles, bis auf Tripolis, Tyrus und Akka. Ludwig 9 von Frankreich war geneigt einen abermaligen Kreuzzug zuunternemen, um den unglükligen Erfolg des ersten zuersezen: aber sein Bruder, der König Karl von Sicilien überredete ihn Tunis anzugreifen, mit Vorgeben, daß die aegyptischen Soltane von daher Verstärkung erhielten, eigentlig in der Absicht sein Reich zuerweitern. Ludwig landete also 1270 bei1270 Tunis; indem er aber Karln mit seiner Macht erwartete, rißen von der Hize Krank-
Kaliphen al Mostasem hinrichten lies und also das Kaliphat aufhob, die Theilung des türkischen Reichs in klein Asien 1259. 657 bestätigte, weiter über den Euphrat ging, Haleb, Damaskus und andere Städte der Muhemedaner eroberte: Die Reihe traf nun auch die Franken; Ketbuga, welchen Hulaka bei seinem Rükzuge in diesen Ländern gelaßen hatte, nam ihnen 1260 Cäsarea und Sidon weg: doch Kotuz, jeziger Soltan der Mamluken oder Turkmannen in AEgypten, schlug bei Tiberias den Ketbuga, welcher selbst auf dem Plaze blieb, eroberte Damaskus, Haleb und andere Oerter dieser Gegend, so doch theils von den Mungeln wieder erobert wurden: auf dem Rükzuge des turkmannischen Heeres nach AEgypten erschlug Bundokdar, einer von ihren Anfürern, den Kotuz und wurde an deßen Stelle Soltan; dieser nam nunmer den Franken alles, bis auf Tripolis, Tyrus und Akka. Ludwig 9 von Frankreich war geneigt einen abermaligen Kreuzzug zuunternemen, um den unglükligen Erfolg des ersten zuersezen: aber sein Bruder, der König Karl von Sicilien überredete ihn Tunis anzugreifen, mit Vorgeben, daß die aegyptischen Soltane von daher Verstärkung erhielten, eigentlig in der Absicht sein Reich zuerweitern. Ludwig landete also 1270 bei1270 Tunis; indem er aber Karln mit seiner Macht erwartete, rißen von der Hize Krank-
<TEI><text><body><div><p><pbfacs="#f0501"n="489"/>
Kaliphen al Mostasem hinrichten lies und also das Kaliphat aufhob, die Theilung des türkischen Reichs in klein Asien 1259. 657 bestätigte, weiter über den Euphrat ging, Haleb, Damaskus und andere Städte der Muhemedaner eroberte: Die Reihe traf nun auch die Franken; Ketbuga, welchen Hulaka bei seinem Rükzuge in diesen Ländern gelaßen hatte, nam ihnen 1260 Cäsarea und Sidon weg: doch Kotuz, jeziger Soltan der Mamluken oder Turkmannen in AEgypten, schlug bei Tiberias den Ketbuga, welcher selbst auf dem Plaze blieb, eroberte Damaskus, Haleb und andere Oerter dieser Gegend, so doch theils von den Mungeln wieder erobert wurden: auf dem Rükzuge des turkmannischen Heeres nach AEgypten erschlug Bundokdar, einer von ihren Anfürern, den Kotuz und wurde an deßen Stelle Soltan; dieser nam nunmer den Franken alles, bis auf Tripolis, Tyrus und Akka. Ludwig 9 von Frankreich war geneigt einen abermaligen Kreuzzug zuunternemen, um den unglükligen Erfolg des ersten zuersezen: aber sein Bruder, der König Karl von Sicilien überredete ihn Tunis anzugreifen, mit Vorgeben, daß die aegyptischen Soltane von daher Verstärkung erhielten, eigentlig in der Absicht sein Reich zuerweitern. Ludwig landete also 1270 bei<noteplace="right">1270</note> Tunis; indem er aber Karln mit seiner Macht erwartete, rißen von der Hize Krank-
</p></div></body></text></TEI>
[489/0501]
Kaliphen al Mostasem hinrichten lies und also das Kaliphat aufhob, die Theilung des türkischen Reichs in klein Asien 1259. 657 bestätigte, weiter über den Euphrat ging, Haleb, Damaskus und andere Städte der Muhemedaner eroberte: Die Reihe traf nun auch die Franken; Ketbuga, welchen Hulaka bei seinem Rükzuge in diesen Ländern gelaßen hatte, nam ihnen 1260 Cäsarea und Sidon weg: doch Kotuz, jeziger Soltan der Mamluken oder Turkmannen in AEgypten, schlug bei Tiberias den Ketbuga, welcher selbst auf dem Plaze blieb, eroberte Damaskus, Haleb und andere Oerter dieser Gegend, so doch theils von den Mungeln wieder erobert wurden: auf dem Rükzuge des turkmannischen Heeres nach AEgypten erschlug Bundokdar, einer von ihren Anfürern, den Kotuz und wurde an deßen Stelle Soltan; dieser nam nunmer den Franken alles, bis auf Tripolis, Tyrus und Akka. Ludwig 9 von Frankreich war geneigt einen abermaligen Kreuzzug zuunternemen, um den unglükligen Erfolg des ersten zuersezen: aber sein Bruder, der König Karl von Sicilien überredete ihn Tunis anzugreifen, mit Vorgeben, daß die aegyptischen Soltane von daher Verstärkung erhielten, eigentlig in der Absicht sein Reich zuerweitern. Ludwig landete also 1270 bei Tunis; indem er aber Karln mit seiner Macht erwartete, rißen von der Hize Krank-
1270
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:
Anmerkungen zur Transkription:
Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
Ligaturen werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.
Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 489. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/501>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.