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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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se des Bannes verboten ihn ferner für einen Kaiser oder König zuerkennen und als einem solchem ihm Rath oder Hülfe zuerteilen. Die Bischöfe gaben den Wiederschal von des Papstes Ausspruche, hielten dabei brennende Lichter, die sie auslöscheten, indem sie Fridrichen verfluchten: soviel Antheil hatten damals die Bischöfe an dem, was man Schlüße der Versamlung hies. Der Papst stimte an, Herre Gott dich loben wir, und war damit in drei Sizungen diese Versamlung zu Ende gebracht: auf die Regungen der zerstreuten Waldenser konte man jezt nicht achten. Auf erhaltene Nachricht sezte Fridrich die Krone auf und versicherte, daß es nichts geringes kosten solte ihm solche zunemen, da sie durch dieses Urtheil des Papstes ihm noch nicht genommen sei; es waren also nicht mer die Zeiten Heinrichs 4: er schrieb an die Fürsten und Könige, sich wegen der päpstligen Beschuldigungen zurechtsertigen; ihnen aber auch vorzustellen, seine Sache sei die gemeinschaftliche Sache der sämtligen Fürsten und wie er der erste nicht sei, dän der Papst abzusezen unternommen, also würde er auch der lezte nicht sein, wo nicht alle Könige sich mit ihm zum Wiederstande vereinigten; gestund hiebei, daß er allerdings die alzugroße weltlige Macht gottesdienstliger Leute für die Quelle dieser Unordnungen hielte, und leugnete die Absicht nicht, wegen welcher man ihn

se des Bannes verboten ihn ferner für einen Kaiser oder König zuerkennen und als einem solchem ihm Rath oder Hülfe zuerteilen. Die Bischöfe gaben den Wiederschal von des Papstes Ausspruche, hielten dabei brennende Lichter, die sie auslöscheten, indem sie Fridrichen verfluchten: soviel Antheil hatten damals die Bischöfe an dem, was man Schlüße der Versamlung hies. Der Papst stimte an, Herre Gott dich loben wir, und war damit in drei Sizungen diese Versamlung zu Ende gebracht: auf die Regungen der zerstreuten Waldenser konte man jezt nicht achten. Auf erhaltene Nachricht sezte Fridrich die Krone auf und versicherte, daß es nichts geringes kosten solte ihm solche zunemen, da sie durch dieses Urtheil des Papstes ihm noch nicht genommen sei; es waren also nicht mer die Zeiten Heinrichs 4: er schrieb an die Fürsten und Könige, sich wegen der päpstligen Beschuldigungen zurechtsertigen; ihnen aber auch vorzustellen, seine Sache sei die gemeinschaftliche Sache der sämtligen Fürsten und wie er der erste nicht sei, dän der Papst abzusezen unternommen, also würde er auch der lezte nicht sein, wo nicht alle Könige sich mit ihm zum Wiederstande vereinigten; gestund hiebei, daß er allerdings die alzugroße weltlige Macht gottesdienstliger Leute für die Quelle dieser Unordnungen hielte, und leugnete die Absicht nicht, wegen welcher man ihn

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[479/0491] se des Bannes verboten ihn ferner für einen Kaiser oder König zuerkennen und als einem solchem ihm Rath oder Hülfe zuerteilen. Die Bischöfe gaben den Wiederschal von des Papstes Ausspruche, hielten dabei brennende Lichter, die sie auslöscheten, indem sie Fridrichen verfluchten: soviel Antheil hatten damals die Bischöfe an dem, was man Schlüße der Versamlung hies. Der Papst stimte an, Herre Gott dich loben wir, und war damit in drei Sizungen diese Versamlung zu Ende gebracht: auf die Regungen der zerstreuten Waldenser konte man jezt nicht achten. Auf erhaltene Nachricht sezte Fridrich die Krone auf und versicherte, daß es nichts geringes kosten solte ihm solche zunemen, da sie durch dieses Urtheil des Papstes ihm noch nicht genommen sei; es waren also nicht mer die Zeiten Heinrichs 4: er schrieb an die Fürsten und Könige, sich wegen der päpstligen Beschuldigungen zurechtsertigen; ihnen aber auch vorzustellen, seine Sache sei die gemeinschaftliche Sache der sämtligen Fürsten und wie er der erste nicht sei, dän der Papst abzusezen unternommen, also würde er auch der lezte nicht sein, wo nicht alle Könige sich mit ihm zum Wiederstande vereinigten; gestund hiebei, daß er allerdings die alzugroße weltlige Macht gottesdienstliger Leute für die Quelle dieser Unordnungen hielte, und leugnete die Absicht nicht, wegen welcher man ihn

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 479. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/491>, abgerufen am 04.11.2024.