liken und Kipjaken südöstlig und nordwestlige türkische Stämme, bedrengeten, an den Gurkan von Karitei überlaßen wurde, deßen Reich sich dan vom Altai Gebürge bis ans kaspische Meer erstrekte, nachdem er 1141, 1177 die Kankli besteoet hatte: auch der Karazin Schah war ihm zu Zeiten zinsbar gegen Süden, gegen Osten waren ihm die Viguren oder Ikarier unterworfen, so beim Fluße Ikar oder Jenisea und Altei Gebürge woneten, bis nach Turfan, dem ältesten Size der Türken (vormals aber jenseit jenes Gebürges beim Ursprunge des Flußes Selinga sich aufgehalten hatten, von welchen zweifelhaft ist ob und wiefern sie von den Aviren oder Viraten zu unterscheiden.) Jenseit Altei Gebürges ostwerts waren die Karaiten mächten, so bei den Flüßen Tula und Orchon woneten, die benachbarten Mungeln Tartern und weiter nach Osten am Fluße Sira Muren die Naymanen unter ihrer Botmäßigkeit hatten, doch nebst ihnen den Kin im nordligen Sina zinsbar waren. (Bielleicht war dieses ein kleiners Karakitei; der Name Karaiten sol Schwarzbraune bedeuten, welches nicht ganz darwieder streitet, nur dürften sie sodan unter die alten türkischen Stämme nicht gezälet werden: nicht nur Muhameds Lehre, sondern auch das Christenthum, war bis in diese Gegend gedrungen, und hatte, neben dem herschenden Heidenthume, einigen Beifal gefunden; ob aber auch die zwei lez-
liken und Kipjaken südöstlig und nordwestlige türkische Stämme, bedrengeten, an den Gurkan von Karitei überlaßen wurde, deßen Reich sich dan vom Altai Gebürge bis ans kaspische Meer erstrekte, nachdem er 1141, 1177 die Kankli besteoet hatte: auch der Karazin Schah war ihm zu Zeiten zinsbar gegen Süden, gegen Osten waren ihm die Viguren oder Ikarier unterworfen, so beim Fluße Ikar oder Jenisea und Altei Gebürge woneten, bis nach Turfan, dem ältesten Size der Türken (vormals aber jenseit jenes Gebürges beim Ursprunge des Flußes Selinga sich aufgehalten hatten, von welchen zweifelhaft ist ob und wiefern sie von den Aviren oder Viraten zu unterscheiden.) Jenseit Altei Gebürges ostwerts waren die Karaiten mächten, so bei den Flüßen Tula und Orchon woneten, die benachbarten Mungeln Tartern und weiter nach Osten am Fluße Sira Muren die Naymanen unter ihrer Botmäßigkeit hatten, doch nebst ihnen den Kin im nordligen Sina zinsbar waren. (Bielleicht war dieses ein kleiners Karakitei; der Name Karaiten sol Schwarzbraune bedeuten, welches nicht ganz darwieder streitet, nur dürften sie sodan unter die alten türkischen Stämme nicht gezälet werden: nicht nur Muhameds Lehre, sondern auch das Christenthum, war bis in diese Gegend gedrungen, und hatte, neben dem herschenden Heidenthume, einigen Beifal gefunden; ob aber auch die zwei lez-
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liken und Kipjaken südöstlig und nordwestlige türkische Stämme, bedrengeten, an den Gurkan von Karitei überlaßen wurde, deßen Reich sich dan vom Altai Gebürge bis ans kaspische Meer erstrekte, nachdem er 1141, 1177 die Kankli besteoet hatte: auch der Karazin Schah war ihm zu Zeiten zinsbar gegen Süden, gegen Osten waren ihm die Viguren oder Ikarier unterworfen, so beim Fluße Ikar oder Jenisea und Altei Gebürge woneten, bis nach Turfan, dem ältesten Size der Türken (vormals aber jenseit jenes Gebürges beim Ursprunge des Flußes Selinga sich aufgehalten hatten, von welchen zweifelhaft ist ob und wiefern sie von den Aviren oder Viraten zu unterscheiden.) Jenseit Altei Gebürges ostwerts waren die Karaiten mächten, so bei den Flüßen Tula und Orchon woneten, die benachbarten Mungeln Tartern und weiter nach Osten am Fluße Sira Muren die Naymanen unter ihrer Botmäßigkeit hatten, doch nebst ihnen den Kin im nordligen Sina zinsbar waren. (Bielleicht war dieses ein kleiners Karakitei; der Name Karaiten sol Schwarzbraune bedeuten, welches nicht ganz darwieder streitet, nur dürften sie sodan unter die alten türkischen Stämme nicht gezälet werden: nicht nur Muhameds Lehre, sondern auch das Christenthum, war bis in diese Gegend gedrungen, und hatte, neben dem herschenden Heidenthume, einigen Beifal gefunden; ob aber auch die zwei lez-
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liken und Kipjaken südöstlig und nordwestlige türkische Stämme, bedrengeten, an den Gurkan von Karitei überlaßen wurde, deßen Reich sich dan vom Altai Gebürge bis ans kaspische Meer erstrekte, nachdem er 1141, 1177 die Kankli besteoet hatte: auch der Karazin Schah war ihm zu Zeiten zinsbar gegen Süden, gegen Osten waren ihm die Viguren oder Ikarier unterworfen, so beim Fluße Ikar oder Jenisea und Altei Gebürge woneten, bis nach Turfan, dem ältesten Size der Türken (vormals aber jenseit jenes Gebürges beim Ursprunge des Flußes Selinga sich aufgehalten hatten, von welchen zweifelhaft ist ob und wiefern sie von den Aviren oder Viraten zu unterscheiden.) Jenseit Altei Gebürges ostwerts waren die Karaiten mächten, so bei den Flüßen Tula und Orchon woneten, die benachbarten Mungeln Tartern und weiter nach Osten am Fluße Sira Muren die Naymanen unter ihrer Botmäßigkeit hatten, doch nebst ihnen den Kin im nordligen Sina zinsbar waren. (Bielleicht war dieses ein kleiners Karakitei; der Name Karaiten sol Schwarzbraune bedeuten, welches nicht ganz darwieder streitet, nur dürften sie sodan unter die alten türkischen Stämme nicht gezälet werden: nicht nur Muhameds Lehre, sondern auch das Christenthum, war bis in diese Gegend gedrungen, und hatte, neben dem herschenden Heidenthume, einigen Beifal gefunden; ob aber auch die zwei lez-
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 470. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/482>, abgerufen am 22.11.2024.
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