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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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bot jederman auf, ihm für Vergebung der Sünden beizustehen: doch, die Teutschen waren unwillig wegen angemaster Bestimmung ihrer Könige, der König von Frankreich wies den Antrag mit Misbilligung von sich, jederman tadelte das Verfaren. Der Kaiser verteidigte sich in Schriften und stellete seine Unschuld vor: er ging aber auch mit einem Heere nach Rom, wo bisher noch immer Arnolds von Briren Lehre gehaftet hatte: allein Gregorius hielt einen Umgang von einer Kirche zur andern, that garkläglich, redete das Volk an mit Heulen und Schluchzen, hielt ihnen die Bilder Petri und Pauli vor und sagte, daß er diese ihre Beschüzer ohne ihren Beistand nicht verteidigen könne: dieses Geschwäz, welches in dem dümsten und gröbsten Heidenthume nicht abgeschmakter hätte lauten können, rürte das Volk, daß es sich entschlos das Kreuz zunemen und Gregoren zuverteidigen; Fridrich fand also Wiederstand, wo ers am wenigsten vermuthete, kriegte aber glüklig wieder den Papst, seine Römer und seinen übrigen Anhang.

Indes war das Heer, so nach Jerusalem gedachte, unter dem Könige Ditbald bis nach Lyon angerükket um durch Italien zugehen und von da überzusegeln: da solches bei dasiger Unruhe nicht möglig war, ging der König mit einem Theile an den Küsten von Frankreich zu Schiffe; der übrige Theil muste bei ermangelnder Schifsgelegenheit,

bot jederman auf, ihm für Vergebung der Sünden beizustehen: doch, die Teutschen waren unwillig wegen angemaster Bestimmung ihrer Könige, der König von Frankreich wies den Antrag mit Misbilligung von sich, jederman tadelte das Verfaren. Der Kaiser verteidigte sich in Schriften und stellete seine Unschuld vor: er ging aber auch mit einem Heere nach Rom, wo bisher noch immer Arnolds von Briren Lehre gehaftet hatte: allein Gregorius hielt einen Umgang von einer Kirche zur andern, that garkläglich, redete das Volk an mit Heulen und Schluchzen, hielt ihnen die Bilder Petri und Pauli vor und sagte, daß er diese ihre Beschüzer ohne ihren Beistand nicht verteidigen könne: dieses Geschwäz, welches in dem dümsten und gröbsten Heidenthume nicht abgeschmakter hätte lauten können, rürte das Volk, daß es sich entschlos das Kreuz zunemen und Gregoren zuverteidigen; Fridrich fand also Wiederstand, wo ers am wenigsten vermuthete, kriegte aber glüklig wieder den Papst, seine Römer und seinen übrigen Anhang.

Indes war das Heer, so nach Jerusalem gedachte, unter dem Könige Ditbald bis nach Lyon angerükket um durch Italien zugehen und von da überzusegeln: da solches bei dasiger Unruhe nicht möglig war, ging der König mit einem Theile an den Küsten von Frankreich zu Schiffe; der übrige Theil muste bei ermangelnder Schifsgelegenheit,

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[465/0477] bot jederman auf, ihm für Vergebung der Sünden beizustehen: doch, die Teutschen waren unwillig wegen angemaster Bestimmung ihrer Könige, der König von Frankreich wies den Antrag mit Misbilligung von sich, jederman tadelte das Verfaren. Der Kaiser verteidigte sich in Schriften und stellete seine Unschuld vor: er ging aber auch mit einem Heere nach Rom, wo bisher noch immer Arnolds von Briren Lehre gehaftet hatte: allein Gregorius hielt einen Umgang von einer Kirche zur andern, that garkläglich, redete das Volk an mit Heulen und Schluchzen, hielt ihnen die Bilder Petri und Pauli vor und sagte, daß er diese ihre Beschüzer ohne ihren Beistand nicht verteidigen könne: dieses Geschwäz, welches in dem dümsten und gröbsten Heidenthume nicht abgeschmakter hätte lauten können, rürte das Volk, daß es sich entschlos das Kreuz zunemen und Gregoren zuverteidigen; Fridrich fand also Wiederstand, wo ers am wenigsten vermuthete, kriegte aber glüklig wieder den Papst, seine Römer und seinen übrigen Anhang. Indes war das Heer, so nach Jerusalem gedachte, unter dem Könige Ditbald bis nach Lyon angerükket um durch Italien zugehen und von da überzusegeln: da solches bei dasiger Unruhe nicht möglig war, ging der König mit einem Theile an den Küsten von Frankreich zu Schiffe; der übrige Theil muste bei ermangelnder Schifsgelegenheit,

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 465. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/477>, abgerufen am 22.11.2024.