Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Raimunds, Grafens von Tripolis: aber auch bei der schwachen Herschaft wurde dem ohnmächtigen Reiche noch eine Frist verschaffet, durch den Tod Nutoddins, welcher 1174 (den 15 oder 25 Maj, 569 den 11 oder 21 Schewal) erfolgte, da er im Begriffe war wieder den Salahaddin aufzubrechen und ihm abzusezen, auch wieder die Franken zugleich ein anders Heer ins Feld zustellen. Al Malec al Adel Nuroddin hinterlies einen eilfjärigen Sohn, al Malec al Saleh Ismael genant, welcher anfangs in allen Ländern des Vaters als Oberher erkant wurde, auch vom Saladin und in AEgypten: weil aber das Verfaren des Verwesers Ramosch Takin vielen misfällig war, bekam Saladin bald einen Anhang in Damaskus, welches ihm 1174. 579 übergeben wurde; darauf schlug er 570. 1175 Ismaels Truppen, und schlos mit selbigem einen Vergleich, in welchem er ihm nichts als Haleb lies; er nam dißeit Euphrats alles in Besiz und behauptete seine Eroberungen, indem er 571. 1176 den 18 Apr. auch dem Oheim Ismaels Seifoddin von Mausel überwand. Der fränkische Reichsverweser, Graf Raimund, hatte versprochen ihm keine Hinderung zumachen, wofür er seine Geissel wieder bekam, die er des übrigen Lösegeldes wegen, dem Nuroddin geben müßen, deßen Gefangener er gewesen war. Als Balduin 4 das Reich selbst angetreton und

Raimunds, Grafens von Tripolis: aber auch bei der schwachen Herschaft wurde dem ohnmächtigen Reiche noch eine Frist verschaffet, durch den Tod Nutoddins, welcher 1174 (den 15 oder 25 Maj, 569 den 11 oder 21 Schewal) erfolgte, da er im Begriffe war wieder den Salahaddin aufzubrechen und ihm abzusezen, auch wieder die Franken zugleich ein anders Heer ins Feld zustellen. Al Malec al Adel Nuroddin hinterlies einen eilfjärigen Sohn, al Malec al Saleh Ismael genant, welcher anfangs in allen Ländern des Vaters als Oberher erkant wurde, auch vom Saladin und in AEgypten: weil aber das Verfaren des Verwesers Ramosch Takin vielen misfällig war, bekam Saladin bald einen Anhang in Damaskus, welches ihm 1174. 579 übergeben wurde; darauf schlug er 570. 1175 Ismaels Truppen, und schlos mit selbigem einen Vergleich, in welchem er ihm nichts als Haleb lies; er nam dißeit Euphrats alles in Besiz und behauptete seine Eroberungen, indem er 571. 1176 den 18 Apr. auch dem Oheim Ismaels Seifoddin von Mausel überwand. Der fränkische Reichsverweser, Graf Raimund, hatte versprochen ihm keine Hinderung zumachen, wofür er seine Geissel wieder bekam, die er des übrigen Lösegeldes wegen, dem Nuroddin geben müßen, deßen Gefangener er gewesen war. Als Balduin 4 das Reich selbst angetreton und

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0439" n="427"/>
Raimunds,                      Grafens von Tripolis: aber auch bei der schwachen Herschaft wurde dem                      ohnmächtigen Reiche noch eine Frist verschaffet, durch den Tod Nutoddins,                      welcher 1174 (den 15 oder 25 Maj, 569 den 11 oder 21 Schewal) erfolgte, da er im                      Begriffe war wieder den Salahaddin aufzubrechen und ihm abzusezen, auch wieder                      die Franken zugleich ein anders Heer ins Feld zustellen. Al Malec al Adel                      Nuroddin hinterlies einen eilfjärigen Sohn, al Malec al Saleh Ismael genant,                      welcher anfangs in allen Ländern des Vaters als Oberher erkant wurde, auch vom                      Saladin und in AEgypten: weil aber das Verfaren des Verwesers Ramosch Takin                      vielen misfällig war, bekam Saladin bald einen Anhang in Damaskus, welches ihm                      1174. 579 übergeben wurde; darauf schlug er 570. 1175 Ismaels Truppen, und                      schlos mit selbigem einen Vergleich, in welchem er ihm nichts als Haleb lies; er                      nam dißeit Euphrats alles in Besiz und behauptete seine Eroberungen, indem er                      571. 1176 den 18 Apr. auch dem Oheim Ismaels Seifoddin von Mausel überwand. Der                      fränkische Reichsverweser, Graf Raimund, hatte versprochen ihm keine Hinderung                      zumachen, wofür er seine Geissel wieder bekam, die er des übrigen Lösegeldes                      wegen, dem Nuroddin geben müßen, deßen Gefangener er gewesen war. Als Balduin 4                      das Reich selbst angetreton und
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[427/0439] Raimunds, Grafens von Tripolis: aber auch bei der schwachen Herschaft wurde dem ohnmächtigen Reiche noch eine Frist verschaffet, durch den Tod Nutoddins, welcher 1174 (den 15 oder 25 Maj, 569 den 11 oder 21 Schewal) erfolgte, da er im Begriffe war wieder den Salahaddin aufzubrechen und ihm abzusezen, auch wieder die Franken zugleich ein anders Heer ins Feld zustellen. Al Malec al Adel Nuroddin hinterlies einen eilfjärigen Sohn, al Malec al Saleh Ismael genant, welcher anfangs in allen Ländern des Vaters als Oberher erkant wurde, auch vom Saladin und in AEgypten: weil aber das Verfaren des Verwesers Ramosch Takin vielen misfällig war, bekam Saladin bald einen Anhang in Damaskus, welches ihm 1174. 579 übergeben wurde; darauf schlug er 570. 1175 Ismaels Truppen, und schlos mit selbigem einen Vergleich, in welchem er ihm nichts als Haleb lies; er nam dißeit Euphrats alles in Besiz und behauptete seine Eroberungen, indem er 571. 1176 den 18 Apr. auch dem Oheim Ismaels Seifoddin von Mausel überwand. Der fränkische Reichsverweser, Graf Raimund, hatte versprochen ihm keine Hinderung zumachen, wofür er seine Geissel wieder bekam, die er des übrigen Lösegeldes wegen, dem Nuroddin geben müßen, deßen Gefangener er gewesen war. Als Balduin 4 das Reich selbst angetreton und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/439
Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 427. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/439>, abgerufen am 26.11.2024.