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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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mer zuerregen suchte, und reizte sie sich, wie vorhin wieder die Stathalter, so nun wieder den Kaiser, als einen Wüterich, zuverbinden. Anfangs schrekte des Kaisers überlegene 1167Macht, er belagerte 1167 Rom und eroberte einen Theil der Stadt nach dem andern, Alexander muste nach Benevent fliehen: als aber unter seinem Heere von der ungewönligen Hize großes Sterben entstanden war, muste er sich zurükziehen; die Meilnnder fingen an ihre Stadt wieder zuerbauen, schloßen mit andern Städten ein genauers Bündnis wieder den Kaiser, griffen gemeinschaftlig deßen Heer an und nöthigten ihn Italien zuverlassen; Alexander kam wieder nach Rom, schärfte den Ban wieder Fridrichen, erklärte ihn der Kaiserwürde verlustig und sprach die Unterthanen frei von ihrer Pflicht-

Auch der König von Engelland hatte vom Anfange den Alexander als Papst erkant, und wagte nicht von ihm abzutreten, obgleich dieser viele Veranlassung dazu gab, sobald er etwas befestiget war. Der Kaiser Heinrich 2 hatte 1161 den Thomas Beker zum Erzbischofe von Kantelberg erhoben, einen stolzen, üppigen und herschsüchtigen Mann, welcher bald anfing die Freiheit gottesdienstliger Leute dahin auszudenen, daß auch bei Mordthaten und andern überhand nemenden Verbrechen sie nicht solten vom weltligen Gerichte und am Leben bestrafet, sondern ihm überlaßen werden, da er sie dan mit der Kir-

mer zuerregen suchte, und reizte sie sich, wie vorhin wieder die Stathalter, so nun wieder den Kaiser, als einen Wüterich, zuverbinden. Anfangs schrekte des Kaisers überlegene 1167Macht, er belagerte 1167 Rom und eroberte einen Theil der Stadt nach dem andern, Alexander muste nach Benevent fliehen: als aber unter seinem Heere von der ungewönligen Hize großes Sterben entstanden war, muste er sich zurükziehen; die Meilnnder fingen an ihre Stadt wieder zuerbauen, schloßen mit andern Städten ein genauers Bündnis wieder den Kaiser, griffen gemeinschaftlig deßen Heer an und nöthigten ihn Italien zuverlassen; Alexander kam wieder nach Rom, schärfte den Ban wieder Fridrichen, erklärte ihn der Kaiserwürde verlustig und sprach die Unterthanen frei von ihrer Pflicht-

Auch der König von Engelland hatte vom Anfange den Alexander als Papst erkant, und wagte nicht von ihm abzutreten, obgleich dieser viele Veranlassung dazu gab, sobald er etwas befestiget war. Der Kaiser Heinrich 2 hatte 1161 den Thomas Beker zum Erzbischofe von Kantelberg erhoben, einen stolzen, üppigen und herschsüchtigen Mann, welcher bald anfing die Freiheit gottesdienstliger Leute dahin auszudenen, daß auch bei Mordthaten und andern überhand nemenden Verbrechen sie nicht solten vom weltligen Gerichte und am Leben bestrafet, sondern ihm überlaßen werden, da er sie dan mit der Kir-

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[416/0428] mer zuerregen suchte, und reizte sie sich, wie vorhin wieder die Stathalter, so nun wieder den Kaiser, als einen Wüterich, zuverbinden. Anfangs schrekte des Kaisers überlegene Macht, er belagerte 1167 Rom und eroberte einen Theil der Stadt nach dem andern, Alexander muste nach Benevent fliehen: als aber unter seinem Heere von der ungewönligen Hize großes Sterben entstanden war, muste er sich zurükziehen; die Meilnnder fingen an ihre Stadt wieder zuerbauen, schloßen mit andern Städten ein genauers Bündnis wieder den Kaiser, griffen gemeinschaftlig deßen Heer an und nöthigten ihn Italien zuverlassen; Alexander kam wieder nach Rom, schärfte den Ban wieder Fridrichen, erklärte ihn der Kaiserwürde verlustig und sprach die Unterthanen frei von ihrer Pflicht- 1167 Auch der König von Engelland hatte vom Anfange den Alexander als Papst erkant, und wagte nicht von ihm abzutreten, obgleich dieser viele Veranlassung dazu gab, sobald er etwas befestiget war. Der Kaiser Heinrich 2 hatte 1161 den Thomas Beker zum Erzbischofe von Kantelberg erhoben, einen stolzen, üppigen und herschsüchtigen Mann, welcher bald anfing die Freiheit gottesdienstliger Leute dahin auszudenen, daß auch bei Mordthaten und andern überhand nemenden Verbrechen sie nicht solten vom weltligen Gerichte und am Leben bestrafet, sondern ihm überlaßen werden, da er sie dan mit der Kir-

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 416. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/428>, abgerufen am 22.11.2024.