in Bestreitung der Bilder, er verbot allen Bilderdienst und verfur hart gegen die Verteidiger deßelben, sonderlig die Mönche: allein seine Gemalin Theodora, die nach seinem Tode 842 stat ihres unmündigen Sohns Michael 3 die Reichsverwaltung übernam, lies gleich durch eine Versamlung den damaligen Patriarchen ab- und einen heftigen Verteidiger des Bilderdienstes einsezen, bei deßen Einfürung zugleich die gemahlten Bilder zur Verehrung wieder eingefüret wurden und von dem an in der grichischen Gemeine ungestöret blieben: gehauene Bilder zuverehren hatte die zweite Ricänische Versamlung untersaget. Also war es bisher in der grichischen Gemeine unter dem Nachbleibsel des alten römischen Reiches bei der Gewonheit geblieben, die seit Constantine dem großen geherschet hatte; die Kaiser entschieden über den Glauben ihrer Unterthanen, die Bischöfe bestätigten auf ihren Versamlungen, was die Kaiser vorgeschrieben hatten: in folgenden Zeiten änderten sie nicht mehr soviel an dem Lehrbegriffe und Gottesdienste, welche beide durch den befestigten Bilderdienst äuserst verdorben waren; es daurete aber außerdem das eigenmächtige Verfaren fort in allen Stükken, samt allen Zerrüttungen, Empörungen und AEnderungen im Reiche die mit solcher Verfaßung verbunden sind, daher dieses Reich nur selten auf den dritten Erben kam.
in Bestreitung der Bilder, er verbot allen Bilderdienst und verfur hart gegen die Verteidiger deßelben, sonderlig die Mönche: allein seine Gemalin Theodora, die nach seinem Tode 842 stat ihres unmündigen Sohns Michael 3 die Reichsverwaltung übernam, lies gleich durch eine Versamlung den damaligen Patriarchen ab- und einen heftigen Verteidiger des Bilderdienstes einsezen, bei deßen Einfürung zugleich die gemahlten Bilder zur Verehrung wieder eingefüret wurden und von dem an in der grichischen Gemeine ungestöret blieben: gehauene Bilder zuverehren hatte die zweite Ricänische Versamlung untersaget. Also war es bisher in der grichischen Gemeine unter dem Nachbleibsel des alten römischen Reiches bei der Gewonheit geblieben, die seit Constantine dem großen geherschet hatte; die Kaiser entschieden über den Glauben ihrer Unterthanen, die Bischöfe bestätigten auf ihren Versamlungen, was die Kaiser vorgeschrieben hatten: in folgenden Zeiten änderten sie nicht mehr soviel an dem Lehrbegriffe und Gottesdienste, welche beide durch den befestigten Bilderdienst äuserst verdorben waren; es daurete aber außerdem das eigenmächtige Verfaren fort in allen Stükken, samt allen Zerrüttungen, Empörungen und AEnderungen im Reiche die mit solcher Verfaßung verbunden sind, daher dieses Reich nur selten auf den dritten Erben kam.
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in Bestreitung der Bilder, er verbot allen Bilderdienst und verfur hart gegen die Verteidiger deßelben, sonderlig die Mönche: allein seine Gemalin Theodora, die nach seinem Tode 842 stat ihres unmündigen Sohns Michael 3 die Reichsverwaltung übernam, lies gleich durch eine Versamlung den damaligen Patriarchen ab- und einen heftigen Verteidiger des Bilderdienstes einsezen, bei deßen Einfürung zugleich die gemahlten Bilder zur Verehrung wieder eingefüret wurden und von dem an in der grichischen Gemeine ungestöret blieben: gehauene Bilder zuverehren hatte die zweite Ricänische Versamlung untersaget. Also war es bisher in der grichischen Gemeine unter dem Nachbleibsel des alten römischen Reiches bei der Gewonheit geblieben, die seit Constantine dem großen geherschet hatte; die Kaiser entschieden über den Glauben ihrer Unterthanen, die Bischöfe bestätigten auf ihren Versamlungen, was die Kaiser vorgeschrieben hatten: in folgenden Zeiten änderten sie nicht mehr soviel an dem Lehrbegriffe und Gottesdienste, welche beide durch den befestigten Bilderdienst äuserst verdorben waren; es daurete aber außerdem das eigenmächtige Verfaren fort in allen Stükken, samt allen Zerrüttungen, Empörungen und AEnderungen im Reiche die mit solcher Verfaßung verbunden sind, daher dieses Reich nur selten auf den dritten Erben kam.</p></div></body></text></TEI>
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in Bestreitung der Bilder, er verbot allen Bilderdienst und verfur hart gegen die Verteidiger deßelben, sonderlig die Mönche: allein seine Gemalin Theodora, die nach seinem Tode 842 stat ihres unmündigen Sohns Michael 3 die Reichsverwaltung übernam, lies gleich durch eine Versamlung den damaligen Patriarchen ab- und einen heftigen Verteidiger des Bilderdienstes einsezen, bei deßen Einfürung zugleich die gemahlten Bilder zur Verehrung wieder eingefüret wurden und von dem an in der grichischen Gemeine ungestöret blieben: gehauene Bilder zuverehren hatte die zweite Ricänische Versamlung untersaget. Also war es bisher in der grichischen Gemeine unter dem Nachbleibsel des alten römischen Reiches bei der Gewonheit geblieben, die seit Constantine dem großen geherschet hatte; die Kaiser entschieden über den Glauben ihrer Unterthanen, die Bischöfe bestätigten auf ihren Versamlungen, was die Kaiser vorgeschrieben hatten: in folgenden Zeiten änderten sie nicht mehr soviel an dem Lehrbegriffe und Gottesdienste, welche beide durch den befestigten Bilderdienst äuserst verdorben waren; es daurete aber außerdem das eigenmächtige Verfaren fort in allen Stükken, samt allen Zerrüttungen, Empörungen und AEnderungen im Reiche die mit solcher Verfaßung verbunden sind, daher dieses Reich nur selten auf den dritten Erben kam.
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/277>, abgerufen am 25.11.2024.
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