Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Niemand konte das Lied lernen, außer den 144tausenden, die von der Erde erkaufet sind; diese sinds, die sich nicht mit Weibern verunreiniget haben, sondern unbeflekt geblieben sind, diese sinds, die dem Lamme folgen auf seinen Wegen, diese sind aus den Menschen erkaufet Gotte und dem Lamme, kein Betrug wird in ihrem Munde funden, sondern sie sind untadelhast vor dem Stule Gottes. In dem himlischen Zion, der unsichtbaren Gemeine der Heiligen, die aus der Menge falscher Bekenner herausgezogen sind, wird allein den Höchsten der rechte Dienst geleistet, weil sie sich nicht beflekken mit Eitelkeiten der Welt, sich nicht verunreinigen mit Gräueln des Gözendienstes und also die rechte Keuschheit üben; außer dieser Gemeine Gottes ist keine Seligkeit: fälschlich deutet solches die heidnische Gemeine der Abtrünnigen auf sich, da sie lehret Gözenopfer eßen und Hurerei treiben.

Die nordwestligen Länder, ja die alten Wüsteneien der Teutschen, wurden von jezt an der vornehmste Siz der Gemeine Gottes; wie ferner geschrieben stehet 12, 6. 14: Das Weib floh in die Wüste, wo ihm Gott einen Ort verschaffet hatte, da es tausend zweihundert und sechzig Tage lang, oder ein Jahr zwei Jahre und ein halbes Jahr solte unterhalten werden. In derselben Gegend breitete aber auch die abgöttische

Niemand konte das Lied lernen, außer den 144tausenden, die von der Erde erkaufet sind; diese sinds, die sich nicht mit Weibern verunreiniget haben, sondern unbeflekt geblieben sind, diese sinds, die dem Lamme folgen auf seinen Wegen, diese sind aus den Menschen erkaufet Gotte und dem Lamme, kein Betrug wird in ihrem Munde funden, sondern sie sind untadelhast vor dem Stule Gottes. In dem himlischen Zion, der unsichtbaren Gemeine der Heiligen, die aus der Menge falscher Bekenner herausgezogen sind, wird allein den Höchsten der rechte Dienst geleistet, weil sie sich nicht beflekken mit Eitelkeiten der Welt, sich nicht verunreinigen mit Gräueln des Gözendienstes und also die rechte Keuschheit üben; außer dieser Gemeine Gottes ist keine Seligkeit: fälschlich deutet solches die heidnische Gemeine der Abtrünnigen auf sich, da sie lehret Gözenopfer eßen und Hurerei treiben.

Die nordwestligen Länder, ja die alten Wüsteneien der Teutschen, wurden von jezt an der vornehmste Siz der Gemeine Gottes; wie ferner geschrieben stehet 12, 6. 14: Das Weib floh in die Wüste, wo ihm Gott einen Ort verschaffet hatte, da es tausend zweihundert und sechzig Tage lang, oder ein Jahr zwei Jahre und ein halbes Jahr solte unterhalten werden. In derselben Gegend breitete aber auch die abgöttische

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0251" n="239"/>
Niemand konte das Lied lernen, außer                      den 144tausenden, die von der Erde erkaufet sind; diese sinds, die sich nicht                      mit Weibern verunreiniget haben, sondern unbeflekt geblieben sind, diese sinds,                      die dem Lamme folgen auf seinen Wegen, diese sind aus den Menschen erkaufet                      Gotte und dem Lamme, kein Betrug wird in ihrem Munde funden, sondern sie sind                      untadelhast vor dem Stule Gottes. In dem himlischen Zion, der unsichtbaren                      Gemeine der Heiligen, die aus der Menge falscher Bekenner herausgezogen sind,                      wird allein den Höchsten der rechte Dienst geleistet, weil sie sich nicht                      beflekken mit Eitelkeiten der Welt, sich nicht verunreinigen mit Gräueln des                      Gözendienstes und also die rechte Keuschheit üben; außer dieser Gemeine Gottes                      ist keine Seligkeit: fälschlich deutet solches die heidnische Gemeine der                      Abtrünnigen auf sich, da sie lehret Gözenopfer eßen und Hurerei treiben.</p>
        <p>Die nordwestligen Länder, ja die alten Wüsteneien der Teutschen, wurden von jezt                      an der vornehmste Siz der Gemeine Gottes; wie ferner geschrieben stehet 12, 6.                      14: Das Weib floh in die Wüste, wo ihm Gott einen Ort verschaffet hatte, da es                      tausend zweihundert und sechzig Tage lang, oder ein Jahr zwei Jahre und ein                      halbes Jahr solte unterhalten werden. In derselben Gegend breitete aber auch die                      abgöttische
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[239/0251] Niemand konte das Lied lernen, außer den 144tausenden, die von der Erde erkaufet sind; diese sinds, die sich nicht mit Weibern verunreiniget haben, sondern unbeflekt geblieben sind, diese sinds, die dem Lamme folgen auf seinen Wegen, diese sind aus den Menschen erkaufet Gotte und dem Lamme, kein Betrug wird in ihrem Munde funden, sondern sie sind untadelhast vor dem Stule Gottes. In dem himlischen Zion, der unsichtbaren Gemeine der Heiligen, die aus der Menge falscher Bekenner herausgezogen sind, wird allein den Höchsten der rechte Dienst geleistet, weil sie sich nicht beflekken mit Eitelkeiten der Welt, sich nicht verunreinigen mit Gräueln des Gözendienstes und also die rechte Keuschheit üben; außer dieser Gemeine Gottes ist keine Seligkeit: fälschlich deutet solches die heidnische Gemeine der Abtrünnigen auf sich, da sie lehret Gözenopfer eßen und Hurerei treiben. Die nordwestligen Länder, ja die alten Wüsteneien der Teutschen, wurden von jezt an der vornehmste Siz der Gemeine Gottes; wie ferner geschrieben stehet 12, 6. 14: Das Weib floh in die Wüste, wo ihm Gott einen Ort verschaffet hatte, da es tausend zweihundert und sechzig Tage lang, oder ein Jahr zwei Jahre und ein halbes Jahr solte unterhalten werden. In derselben Gegend breitete aber auch die abgöttische

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/251
Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/251>, abgerufen am 17.05.2024.