8, 12: Es erging die Strafe über dasVierter Schal. dritte Theil der Sonne, des Mondes, der Sterne, daß das dritte Theil verfinstert ward und weder des Tages leuchtete noch des Nachts. Das Papstthum hingegen bestund: Felix 2, welcher 483 dem Stul bestieg, sezte das eigenmächtige483 Verfaren seiner Vorweser fort und that auf unbefugte Weise, die Patriarchen von Constantinopel und Alexandrien Aecacium und Petrum in den Ban. Das untergehende Kaiserthum hatte noch ein Stük von Gallien beseßen, von den Alpen bis an die Rhone: solches rißen die Burgunder an sich; obgleich Odoaker sein Recht nicht an sie, sondern an die Gothen abtrat. Das westgothische Reich erstrekte sich bis an die Rhone und Loire: weiter nach Norden fand sich das Gemeinewesen der Armoriker, Syagrii Gebiet, der zu Soissons seinen Siz hatte, und endlig der Franken Land, unter verschiedenen Stämmen und Königen, wovon doch der Salische Stam die meisten andern verschlang, weil die jenseitigen sich zu ihm schlugen, als er sich in Gallien ausbreitete. Clodoveus oder Ludowig ward 484 König484 eines Theils der Salischen Franken in der Gegend, so nachmals Braband und Hennegau hies: in der Gegend von Flandern und Amiens war ein anderer, zu Cambrai der dritte, außer dem Ripuarischen Könige zu Cöln, welche alle mit Ludwige verwand waren. Dieser besiegte Syagrium, mit Hülfe des Königs
8, 12: Es erging die Strafe über dasVierter Schal. dritte Theil der Sonne, des Mondes, der Sterne, daß das dritte Theil verfinstert ward und weder des Tages leuchtete noch des Nachts. Das Papstthum hingegen bestund: Felix 2, welcher 483 dem Stul bestieg, sezte das eigenmächtige483 Verfaren seiner Vorweser fort und that auf unbefugte Weise, die Patriarchen von Constantinopel und Alexandrien Aecacium und Petrum in den Ban. Das untergehende Kaiserthum hatte noch ein Stük von Gallien beseßen, von den Alpen bis an die Rhone: solches rißen die Burgunder an sich; obgleich Odoaker sein Recht nicht an sie, sondern an die Gothen abtrat. Das westgothische Reich erstrekte sich bis an die Rhone und Loire: weiter nach Norden fand sich das Gemeinewesen der Armoriker, Syagrii Gebiet, der zu Soissons seinen Siz hatte, und endlig der Franken Land, unter verschiedenen Stämmen und Königen, wovon doch der Salische Stam die meisten andern verschlang, weil die jenseitigen sich zu ihm schlugen, als er sich in Gallien ausbreitete. Clodoveus oder Ludowig ward 484 König484 eines Theils der Salischen Franken in der Gegend, so nachmals Braband und Hennegau hies: in der Gegend von Flandern und Amiens war ein anderer, zu Cambrai der dritte, außer dem Ripuarischen Könige zu Cöln, welche alle mit Ludwige verwand waren. Dieser besiegte Syagrium, mit Hülfe des Königs
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8, 12: Es erging die Strafe über das<noteplace="right">Vierter Schal.</note> dritte Theil der Sonne, des Mondes, der Sterne, daß das dritte Theil verfinstert ward und weder des Tages leuchtete noch des Nachts. Das Papstthum hingegen bestund: Felix 2, welcher 483 dem Stul bestieg, sezte das eigenmächtige<noteplace="right">483</note> Verfaren seiner Vorweser fort und that auf unbefugte Weise, die Patriarchen von Constantinopel und Alexandrien Aecacium und Petrum in den Ban. Das untergehende Kaiserthum hatte noch ein Stük von Gallien beseßen, von den Alpen bis an die Rhone: solches rißen die Burgunder an sich; obgleich Odoaker sein Recht nicht an sie, sondern an die Gothen abtrat. Das westgothische Reich erstrekte sich bis an die Rhone und Loire: weiter nach Norden fand sich das Gemeinewesen der Armoriker, Syagrii Gebiet, der zu Soissons seinen Siz hatte, und endlig der Franken Land, unter verschiedenen Stämmen und Königen, wovon doch der Salische Stam die meisten andern verschlang, weil die jenseitigen sich zu ihm schlugen, als er sich in Gallien ausbreitete. Clodoveus oder Ludowig ward 484 König<noteplace="right">484</note> eines Theils der Salischen Franken in der Gegend, so nachmals Braband und Hennegau hies: in der Gegend von Flandern und Amiens war ein anderer, zu Cambrai der dritte, außer dem Ripuarischen Könige zu Cöln, welche alle mit Ludwige verwand waren. Dieser besiegte Syagrium, mit Hülfe des Königs
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8, 12: Es erging die Strafe über das dritte Theil der Sonne, des Mondes, der Sterne, daß das dritte Theil verfinstert ward und weder des Tages leuchtete noch des Nachts. Das Papstthum hingegen bestund: Felix 2, welcher 483 dem Stul bestieg, sezte das eigenmächtige Verfaren seiner Vorweser fort und that auf unbefugte Weise, die Patriarchen von Constantinopel und Alexandrien Aecacium und Petrum in den Ban. Das untergehende Kaiserthum hatte noch ein Stük von Gallien beseßen, von den Alpen bis an die Rhone: solches rißen die Burgunder an sich; obgleich Odoaker sein Recht nicht an sie, sondern an die Gothen abtrat. Das westgothische Reich erstrekte sich bis an die Rhone und Loire: weiter nach Norden fand sich das Gemeinewesen der Armoriker, Syagrii Gebiet, der zu Soissons seinen Siz hatte, und endlig der Franken Land, unter verschiedenen Stämmen und Königen, wovon doch der Salische Stam die meisten andern verschlang, weil die jenseitigen sich zu ihm schlugen, als er sich in Gallien ausbreitete. Clodoveus oder Ludowig ward 484 König eines Theils der Salischen Franken in der Gegend, so nachmals Braband und Hennegau hies: in der Gegend von Flandern und Amiens war ein anderer, zu Cambrai der dritte, außer dem Ripuarischen Könige zu Cöln, welche alle mit Ludwige verwand waren. Dieser besiegte Syagrium, mit Hülfe des Königs
Vierter Schal.
483
484
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/159>, abgerufen am 23.11.2024.
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