Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Amt in der Kirche bis auf weitern Bescheid verrichten. Anthon Ulrich. P. S. des Sontags Nachmittages soll derjenige von Riddagshausen predigen, den der Abt mitbringen wird. Als nun der Abt Specht, ohne einige Rüksprache mit dem bisherigen Confessionario, diese Vocation annam und des nächstfolgenden Sonabends und Sontags die Actus verrichtete, schikte der vorige Confessionarius diesem Neoelecto consilia Dedekenni zu, und als er solche zurükschikte, schrieben beide Hosprediger folgenden Brief.

Und das beides hätten die Hofprediger wol unterlassen können: die algemeine Verbindligkeit andere, wo möglig, zurechte zuweisen, wurde hier wieder die Klugheit und ohne den geringsten Anschein eines zuhoffenden guten Erfolgs ausgedehnet; da zuvermuthen war, daß der Abt solche Erinnerung sehr übel empfinden würde, wie brüderlig sie auch gemeinet sein mögte. Der 21 post Tr. fiel auf den 1 Nov. und der 6 Nov. an welchem der folgende Brief abgelassen, war also ein Freitag.

XVII. N. Der Prediger Schreiben an den Herrn Abt, Obersuperintendenten und Consistorialrath, Herrn Christian Specht. Hochgeehrter Herr Abt. Die dem Herrn Abt communicirten und bey dem Dedekenno befindlichen theologischen Responsa, von absolviren und communiciren fremder Pfar- und Beichtkinder, sind mit so guten und schriftmäßigen Gründen verwaret, daß uns wundert, daß er zwar sagen lassen, er hätte solches schon vor 40 Jahren

Amt in der Kirche bis auf weitern Bescheid verrichten. Anthon Ulrich. P. S. des Sontags Nachmittages soll derjenige von Riddagshausen predigen, den der Abt mitbringen wird. Als nun der Abt Specht, ohne einige Rüksprache mit dem bisherigen Confessionario, diese Vocation annam und des nächstfolgenden Sonabends und Sontags die Actus verrichtete, schikte der vorige Confessionarius diesem Neoelecto consilia Dedekenni zu, und als er solche zurükschikte, schrieben beide Hosprediger folgenden Brief.

Und das beides hätten die Hofprediger wol unterlassen können: die algemeine Verbindligkeit andere, wo möglig, zurechte zuweisen, wurde hier wieder die Klugheit und ohne den geringsten Anschein eines zuhoffenden guten Erfolgs ausgedehnet; da zuvermuthen war, daß der Abt solche Erinnerung sehr übel empfinden würde, wie brüderlig sie auch gemeinet sein mögte. Der 21 post Tr. fiel auf den 1 Nov. und der 6 Nov. an welchem der folgende Brief abgelassen, war also ein Freitag.

XVII. N. Der Prediger Schreiben an den Herrn Abt, Obersuperintendenten und Consistorialrath, Herrn Christian Specht. Hochgeehrter Herr Abt. Die dem Herrn Abt communicirten und bey dem Dedekenno befindlichen theologischen Responsa, von absolviren und communiciren fremder Pfar- und Beichtkinder, sind mit so guten und schriftmäßigen Gründen verwaret, daß uns wundert, daß er zwar sagen lassen, er hätte solches schon vor 40 Jahren

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f1038" n="82"/>
Amt in der Kirche bis auf                      weitern Bescheid verrichten. Anthon Ulrich. P. S. des Sontags Nachmittages soll                      derjenige von Riddagshausen predigen, den der Abt mitbringen wird. Als nun der                      Abt Specht, ohne einige Rüksprache mit dem bisherigen Confessionario, diese                      Vocation annam und des nächstfolgenden Sonabends und Sontags die Actus                      verrichtete, schikte der vorige Confessionarius diesem Neoelecto consilia                      Dedekenni zu, und als er solche zurükschikte, schrieben beide Hosprediger                      folgenden Brief.</p>
        <p>Und das beides hätten die Hofprediger wol unterlassen können: die algemeine                      Verbindligkeit andere, wo möglig, zurechte zuweisen, wurde hier wieder die                      Klugheit und ohne den geringsten Anschein eines zuhoffenden guten Erfolgs                      ausgedehnet; da zuvermuthen war, daß der Abt solche Erinnerung sehr übel                      empfinden würde, wie brüderlig sie auch gemeinet sein mögte. Der 21 post Tr.                      fiel auf den 1 Nov. und der 6 Nov. an welchem der folgende Brief abgelassen, war                      also ein Freitag.</p>
        <p>XVII. N. Der Prediger Schreiben an den Herrn Abt, Obersuperintendenten und                      Consistorialrath, Herrn Christian Specht. Hochgeehrter Herr Abt. Die dem Herrn                      Abt communicirten und bey dem Dedekenno befindlichen theologischen Responsa, von                      absolviren und communiciren fremder Pfar- und Beichtkinder, sind mit so guten                      und schriftmäßigen Gründen verwaret, daß uns wundert, daß er zwar sagen lassen,                      er hätte solches schon vor 40 Jahren
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[82/1038] Amt in der Kirche bis auf weitern Bescheid verrichten. Anthon Ulrich. P. S. des Sontags Nachmittages soll derjenige von Riddagshausen predigen, den der Abt mitbringen wird. Als nun der Abt Specht, ohne einige Rüksprache mit dem bisherigen Confessionario, diese Vocation annam und des nächstfolgenden Sonabends und Sontags die Actus verrichtete, schikte der vorige Confessionarius diesem Neoelecto consilia Dedekenni zu, und als er solche zurükschikte, schrieben beide Hosprediger folgenden Brief. Und das beides hätten die Hofprediger wol unterlassen können: die algemeine Verbindligkeit andere, wo möglig, zurechte zuweisen, wurde hier wieder die Klugheit und ohne den geringsten Anschein eines zuhoffenden guten Erfolgs ausgedehnet; da zuvermuthen war, daß der Abt solche Erinnerung sehr übel empfinden würde, wie brüderlig sie auch gemeinet sein mögte. Der 21 post Tr. fiel auf den 1 Nov. und der 6 Nov. an welchem der folgende Brief abgelassen, war also ein Freitag. XVII. N. Der Prediger Schreiben an den Herrn Abt, Obersuperintendenten und Consistorialrath, Herrn Christian Specht. Hochgeehrter Herr Abt. Die dem Herrn Abt communicirten und bey dem Dedekenno befindlichen theologischen Responsa, von absolviren und communiciren fremder Pfar- und Beichtkinder, sind mit so guten und schriftmäßigen Gründen verwaret, daß uns wundert, daß er zwar sagen lassen, er hätte solches schon vor 40 Jahren

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/1038
Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/1038>, abgerufen am 17.05.2024.