Draußen in der freien Landschaft, als er nach und nach das Schloß verschwinden sah, fühlte er sich erst recht einsam. Der Morgen war frisch, er ging stumm neben dem Pilger hin, erinnerte sich aller Gesprä¬ che, die sie mit einander geführt, aller klei¬ nen Begebenheiten, die er in Rudolfs Ge¬ sellschaft erlebt hatte. Sein Kopf wurde wüst, ihm war, als habe er die Freude sei¬ nes Lebens verloren. Der Pilgrim verrich¬ tete seine Gebete, ohne sich sonderlich um Sternbald zu kümmern.
Nachher geriethen sie in ein Gespräch, worin der Pilger ihm den genauen Zustand seiner Haushaltung erzählte. Sternbald er¬ fuhr alle die Armseligkeiten des gewöhnli¬ chen Lebens, wie jener ein Kaufmann von mittelmäßigen Glücksumständen sey, wie er darnach trachte, mehr zu gewinnen und seine Lage zu verbessern. Franz, dem die Empfin¬
Draußen in der freien Landſchaft, als er nach und nach das Schloß verſchwinden ſah, fühlte er ſich erſt recht einſam. Der Morgen war friſch, er ging ſtumm neben dem Pilger hin, erinnerte ſich aller Geſprä¬ che, die ſie mit einander geführt, aller klei¬ nen Begebenheiten, die er in Rudolfs Ge¬ ſellſchaft erlebt hatte. Sein Kopf wurde wüſt, ihm war, als habe er die Freude ſei¬ nes Lebens verloren. Der Pilgrim verrich¬ tete ſeine Gebete, ohne ſich ſonderlich um Sternbald zu kümmern.
Nachher geriethen ſie in ein Geſpräch, worin der Pilger ihm den genauen Zuſtand ſeiner Haushaltung erzählte. Sternbald er¬ fuhr alle die Armſeligkeiten des gewöhnli¬ chen Lebens, wie jener ein Kaufmann von mittelmäßigen Glücksumſtänden ſey, wie er darnach trachte, mehr zu gewinnen und ſeine Lage zu verbeſſern. Franz, dem die Empfin¬
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Draußen in der freien Landſchaft, als
er nach und nach das Schloß verſchwinden
ſah, fühlte er ſich erſt recht einſam. Der
Morgen war friſch, er ging ſtumm neben
dem Pilger hin, erinnerte ſich aller Geſprä¬
che, die ſie mit einander geführt, aller klei¬
nen Begebenheiten, die er in Rudolfs Ge¬
ſellſchaft erlebt hatte. Sein Kopf wurde
wüſt, ihm war, als habe er die Freude ſei¬
nes Lebens verloren. Der Pilgrim verrich¬
tete ſeine Gebete, ohne ſich ſonderlich um
Sternbald zu kümmern.
Nachher geriethen ſie in ein Geſpräch,
worin der Pilger ihm den genauen Zuſtand
ſeiner Haushaltung erzählte. Sternbald er¬
fuhr alle die Armſeligkeiten des gewöhnli¬
chen Lebens, wie jener ein Kaufmann von
mittelmäßigen Glücksumſtänden ſey, wie er
darnach trachte, mehr zu gewinnen und ſeine
Lage zu verbeſſern. Franz, dem die Empfin¬
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Tieck, Ludwig: Franz Sternbald's Wanderungen. Bd. 2. Berlin, 1798, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald02_1798/285>, abgerufen am 22.11.2024.
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