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Tieck, Ludwig: Franz Sternbald's Wanderungen. Bd. 2. Berlin, 1798.

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Bedenkt, daß Frühling und Blumenglanz
Wo ihr Fuß wandelt, immer schon ist,
Kommt zu mir zurück mit leichtem Tanz,
Daß Frühling und Nacht'gall doch um mich ist;
Muß dann spät und früh
Mich behelfen ohne sie,
Mit bittersüßen Liebesthränen
Mich einsam nach der Schönsten sehnen.

Aber bleibt, aber bleibt nur wo ihr seyd,
Mag euch auch ohne sie nicht wiedersehn,
Blumen und Frühlingston wird Herzeleid,
Will indeß hier im bittersten Tode vergehn.
Mich selber zu strafen,
Im Grabe tief schlafen,
Fern von Lied, fern von Sonnenschein
Lieber gar ein Todter seyn.

Ach! es bricht in der Sehnsucht schon
Heimlich mein Herz in der treusten Brust,
Hat die Treu' so schwer bittern Lohn?
Bin keiner Sünde mir innig bewußt.
Bedenkt, daß Frühling und Blumenglanz
Wo ihr Fuß wandelt, immer ſchon iſt,
Kommt zu mir zurück mit leichtem Tanz,
Daß Frühling und Nacht'gall doch um mich iſt;
Muß dann ſpät und früh
Mich behelfen ohne ſie,
Mit bitterſüßen Liebesthränen
Mich einſam nach der Schönſten ſehnen.

Aber bleibt, aber bleibt nur wo ihr ſeyd,
Mag euch auch ohne ſie nicht wiederſehn,
Blumen und Frühlingston wird Herzeleid,
Will indeß hier im bitterſten Tode vergehn.
Mich ſelber zu ſtrafen,
Im Grabe tief ſchlafen,
Fern von Lied, fern von Sonnenſchein
Lieber gar ein Todter ſeyn.

Ach! es bricht in der Sehnſucht ſchon
Heimlich mein Herz in der treuſten Bruſt,
Hat die Treu' ſo ſchwer bittern Lohn?
Bin keiner Sünde mir innig bewußt.
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[268/0276] Bedenkt, daß Frühling und Blumenglanz Wo ihr Fuß wandelt, immer ſchon iſt, Kommt zu mir zurück mit leichtem Tanz, Daß Frühling und Nacht'gall doch um mich iſt; Muß dann ſpät und früh Mich behelfen ohne ſie, Mit bitterſüßen Liebesthränen Mich einſam nach der Schönſten ſehnen. Aber bleibt, aber bleibt nur wo ihr ſeyd, Mag euch auch ohne ſie nicht wiederſehn, Blumen und Frühlingston wird Herzeleid, Will indeß hier im bitterſten Tode vergehn. Mich ſelber zu ſtrafen, Im Grabe tief ſchlafen, Fern von Lied, fern von Sonnenſchein Lieber gar ein Todter ſeyn. Ach! es bricht in der Sehnſucht ſchon Heimlich mein Herz in der treuſten Bruſt, Hat die Treu' ſo ſchwer bittern Lohn? Bin keiner Sünde mir innig bewußt.

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Franz Sternbald's Wanderungen. Bd. 2. Berlin, 1798, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald02_1798/276>, abgerufen am 22.11.2024.