Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite

ter war in der größten Unruhe, er schickte
sogleich nach einem Arzte, und besuchte seine
geliebte Sara. Der Arzt kam, und versi¬
cherte, daß keine Gefahr zu besorgen sey;
es war spät, die Gesellschaft ging ausein¬
ander.

Franz ging nicht nach seiner Wohnung,
sondern begleitete die übrigen. Jezt hatten
sich alle entfernt, und er war mit dem al¬
ten Manne allein. Ihr vergebt mir wohl,
fing er an, meine Hitze, da ich Euch heute
als ein junger Mensch so unbesonnen wi¬
dersprochen habe; es kam, ohne daß ich sa¬
gen könnte, wie es geschah.

Ich habe Euch nichts zu vergeben, sagte
der Alte, ihr seid ein wackrer Mensch, und
das freut mich.

Ihr mögt vielleicht Recht haben, sagte
Franz --
Laßt das, fiel ihm der Alte ein; haben

ter war in der größten Unruhe, er ſchickte
ſogleich nach einem Arzte, und beſuchte ſeine
geliebte Sara. Der Arzt kam, und verſi¬
cherte, daß keine Gefahr zu beſorgen ſey;
es war ſpät, die Geſellſchaft ging ausein¬
ander.

Franz ging nicht nach ſeiner Wohnung,
ſondern begleitete die übrigen. Jezt hatten
ſich alle entfernt, und er war mit dem al¬
ten Manne allein. Ihr vergebt mir wohl,
fing er an, meine Hitze, da ich Euch heute
als ein junger Menſch ſo unbeſonnen wi¬
derſprochen habe; es kam, ohne daß ich ſa¬
gen könnte, wie es geſchah.

Ich habe Euch nichts zu vergeben, ſagte
der Alte, ihr ſeid ein wackrer Menſch, und
das freut mich.

Ihr mögt vielleicht Recht haben, ſagte
Franz —
Laßt das, fiel ihm der Alte ein; haben

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0362" n="351"/>
ter war in der größten Unruhe, er &#x017F;chickte<lb/>
&#x017F;ogleich nach <choice><sic>eiuem</sic><corr>einem</corr></choice> Arzte, und be&#x017F;uchte &#x017F;eine<lb/>
geliebte Sara. Der Arzt kam, und ver&#x017F;<lb/>
cherte, daß keine Gefahr zu be&#x017F;orgen &#x017F;ey;<lb/>
es war &#x017F;pät, die Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft ging ausein¬<lb/>
ander.</p><lb/>
            <p>Franz ging nicht nach &#x017F;einer Wohnung,<lb/>
&#x017F;ondern begleitete die übrigen. Jezt hatten<lb/>
&#x017F;ich alle entfernt, und er war mit dem al¬<lb/>
ten Manne allein. Ihr vergebt mir wohl,<lb/>
fing er an, meine Hitze, da ich Euch heute<lb/>
als ein junger Men&#x017F;ch &#x017F;o unbe&#x017F;onnen wi¬<lb/>
der&#x017F;prochen habe; es kam, ohne daß ich &#x017F;<lb/>
gen könnte, wie es ge&#x017F;chah.</p><lb/>
            <p>Ich habe Euch nichts zu vergeben, &#x017F;agte<lb/>
der Alte, ihr &#x017F;eid ein wackrer Men&#x017F;ch, und<lb/>
das freut mich.</p><lb/>
            <p>Ihr mögt vielleicht Recht haben, &#x017F;agte<lb/>
Franz &#x2014;<lb/>
Laßt das, fiel ihm der Alte ein; haben<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[351/0362] ter war in der größten Unruhe, er ſchickte ſogleich nach einem Arzte, und beſuchte ſeine geliebte Sara. Der Arzt kam, und verſi¬ cherte, daß keine Gefahr zu beſorgen ſey; es war ſpät, die Geſellſchaft ging ausein¬ ander. Franz ging nicht nach ſeiner Wohnung, ſondern begleitete die übrigen. Jezt hatten ſich alle entfernt, und er war mit dem al¬ ten Manne allein. Ihr vergebt mir wohl, fing er an, meine Hitze, da ich Euch heute als ein junger Menſch ſo unbeſonnen wi¬ derſprochen habe; es kam, ohne daß ich ſa¬ gen könnte, wie es geſchah. Ich habe Euch nichts zu vergeben, ſagte der Alte, ihr ſeid ein wackrer Menſch, und das freut mich. Ihr mögt vielleicht Recht haben, ſagte Franz — Laßt das, fiel ihm der Alte ein; haben

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald01_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald01_1798/362
Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798, S. 351. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald01_1798/362>, abgerufen am 24.11.2024.