Schönen, alles Großen, das ihn schon einst bewegt hat, und es ist nun nicht mehr das irrdische Bild, das ihn entzückt, liebliche Schatten vom Himmel herab fallen in sein Gemüth, und erregen eine bunte Welt von Wohllaut, und süßer Harmonie in ihm. O wenn uns die holde Natur lieb ist, wenn wir gern die Pracht des Morgens, die Schimmer des Abends sehn, wenn die Schönheit in Menschengestalten uns an¬ spricht, wie könnten wir uns dann gegen die liebliche Kunst so unfreundlich bezeigen? Gegen die Kunst, die sich bestrebt, uns al¬ les das noch werther und theurer zu ma¬ chen, uns mit uns selbst zu befreunden, die äußre Welt, die oft so hart um uns steht, mit unserm weichen Herzen zu versöhnen? Nein, es ist unmöglich, daß sich der Sinn irgend eines Menschen freiwillig abwende; es sind nur Mißverständnisse, die ihn vom
Schönen, alles Großen, das ihn ſchon einſt bewegt hat, und es iſt nun nicht mehr das irrdiſche Bild, das ihn entzückt, liebliche Schatten vom Himmel herab fallen in ſein Gemüth, und erregen eine bunte Welt von Wohllaut, und ſüßer Harmonie in ihm. O wenn uns die holde Natur lieb iſt, wenn wir gern die Pracht des Morgens, die Schimmer des Abends ſehn, wenn die Schönheit in Menſchengeſtalten uns an¬ ſpricht, wie könnten wir uns dann gegen die liebliche Kunſt ſo unfreundlich bezeigen? Gegen die Kunſt, die ſich beſtrebt, uns al¬ les das noch werther und theurer zu ma¬ chen, uns mit uns ſelbſt zu befreunden, die äußre Welt, die oft ſo hart um uns ſteht, mit unſerm weichen Herzen zu verſöhnen? Nein, es iſt unmöglich, daß ſich der Sinn irgend eines Menſchen freiwillig abwende; es ſind nur Mißverſtändniſſe, die ihn vom
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Schönen, alles Großen, das ihn ſchon einſt
bewegt hat, und es iſt nun nicht mehr das
irrdiſche Bild, das ihn entzückt, liebliche
Schatten vom Himmel herab fallen in ſein
Gemüth, und erregen eine bunte Welt von
Wohllaut, und ſüßer Harmonie in ihm.
O wenn uns die holde Natur lieb iſt, wenn
wir gern die Pracht des Morgens, die
Schimmer des Abends ſehn, wenn die
Schönheit in Menſchengeſtalten uns an¬
ſpricht, wie könnten wir uns dann gegen
die liebliche Kunſt ſo unfreundlich bezeigen?
Gegen die Kunſt, die ſich beſtrebt, uns al¬
les das noch werther und theurer zu ma¬
chen, uns mit uns ſelbſt zu befreunden, die
äußre Welt, die oft ſo hart um uns ſteht,
mit unſerm weichen Herzen zu verſöhnen?
Nein, es iſt unmöglich, daß ſich der Sinn
irgend eines Menſchen freiwillig abwende;
es ſind nur Mißverſtändniſſe, die ihn vom
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Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798, S. 347. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald01_1798/358>, abgerufen am 22.11.2024.
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