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Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798.

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zu mahlen. Und wirklich zog er auch die
Staffeley herbei und vermischte die Farben
auf der Pallette die er auftragen wollte. --
Wenn ich Euch mit meinem Geschwätze nur
nicht stöhre, sagte Franz, denn diese Arbeit
da ist äußerst kunstreich -- Gar nicht, sag¬
te Lukas, thut mir den Gefallen und fahrt
fort.

Wenn ich mir also, sagte Franz, eine
der Thaten unsers Erlösers in ihrer ganzen
Herrlichkeit denke, wenn ich die Apostel, die
Verehrungswürdigen vor mir sehe, die ihn
umgaben, seine göttliche Milde mit der er
lehrt und spricht; wenn ich mir einen der hei¬
ligen Männer aus der ersten christlichen Kir¬
che denke, die mit so kühnem Muthe das Leben
und seine Freuden verachteten, und alles
hingeben was den übrigen Menschen so vie¬
le Sehnsucht, so manche Wünsche ablockt,
um nur das innerste Bekenntniß ihres Her¬

zu mahlen. Und wirklich zog er auch die
Staffeley herbei und vermiſchte die Farben
auf der Pallette die er auftragen wollte. —
Wenn ich Euch mit meinem Geſchwätze nur
nicht ſtöhre, ſagte Franz, denn dieſe Arbeit
da iſt äußerſt kunſtreich — Gar nicht, ſag¬
te Lukas, thut mir den Gefallen und fahrt
fort.

Wenn ich mir alſo, ſagte Franz, eine
der Thaten unſers Erlöſers in ihrer ganzen
Herrlichkeit denke, wenn ich die Apoſtel, die
Verehrungswürdigen vor mir ſehe, die ihn
umgaben, ſeine göttliche Milde mit der er
lehrt und ſpricht; wenn ich mir einen der hei¬
ligen Männer aus der erſten chriſtlichen Kir¬
che denke, die mit ſo kühnem Muthe das Leben
und ſeine Freuden verachteten, und alles
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le Sehnſucht, ſo manche Wünſche ablockt,
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[185/0196] zu mahlen. Und wirklich zog er auch die Staffeley herbei und vermiſchte die Farben auf der Pallette die er auftragen wollte. — Wenn ich Euch mit meinem Geſchwätze nur nicht ſtöhre, ſagte Franz, denn dieſe Arbeit da iſt äußerſt kunſtreich — Gar nicht, ſag¬ te Lukas, thut mir den Gefallen und fahrt fort. Wenn ich mir alſo, ſagte Franz, eine der Thaten unſers Erlöſers in ihrer ganzen Herrlichkeit denke, wenn ich die Apoſtel, die Verehrungswürdigen vor mir ſehe, die ihn umgaben, ſeine göttliche Milde mit der er lehrt und ſpricht; wenn ich mir einen der hei¬ ligen Männer aus der erſten chriſtlichen Kir¬ che denke, die mit ſo kühnem Muthe das Leben und ſeine Freuden verachteten, und alles hingeben was den übrigen Menſchen ſo vie¬ le Sehnſucht, ſo manche Wünſche ablockt, um nur das innerſte Bekenntniß ihres Her¬

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald01_1798/196>, abgerufen am 25.11.2024.