Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798.Es blitzt und funkelt Sonnenschein Wohl in das grüne Gebüsch hinein Und munter zwitschern die Vögelein. Ach nein! ich geh nimmer zum vielgrünen Wald, Das Lied der süßen Nachtigall schallt, Und Thränen Und Sehnen Bewegt mir die bange, die strebende Brust, Im Walde, im Walde wohnt mir keine Lust. Denn Sonnenschein Und hüpfende Vögelein Sind mir Marter und Pein. Einst fand ich den Frühling im grünenden Thal,
Da blühten und dufteten Rosen zumahl, Durch Waldesgrüne Erschiene Im Eichenforst wild Ein süßes Gebild. Da blitzte Sonnenschein, Es sangen Vögelein Und riefen die Geliebte mein. Es blitzt und funkelt Sonnenſchein Wohl in das grüne Gebüſch hinein Und munter zwitſchern die Vögelein. Ach nein! ich geh nimmer zum vielgrünen Wald, Das Lied der ſüßen Nachtigall ſchallt, Und Thränen Und Sehnen Bewegt mir die bange, die ſtrebende Bruſt, Im Walde, im Walde wohnt mir keine Luſt. Denn Sonnenſchein Und hüpfende Vögelein Sind mir Marter und Pein. Einſt fand ich den Frühling im grünenden Thal,
Da blühten und dufteten Roſen zumahl, Durch Waldesgrüne Erſchiene Im Eichenforſt wild Ein ſüßes Gebild. Da blitzte Sonnenſchein, Es ſangen Vögelein Und riefen die Geliebte mein. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0161" n="150"/> <lg n="2"> <l>Es blitzt und funkelt Sonnenſchein</l><lb/> <l>Wohl in das grüne Gebüſch hinein</l><lb/> <l>Und munter zwitſchern die Vögelein.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Ach nein! ich geh nimmer zum vielgrünen Wald,</l><lb/> <l>Das Lied der ſüßen Nachtigall ſchallt,</l><lb/> <l>Und Thränen</l><lb/> <l>Und Sehnen</l><lb/> <l>Bewegt mir die bange, die ſtrebende Bruſt,</l><lb/> <l>Im Walde, im Walde wohnt mir keine Luſt.</l><lb/> <l>Denn Sonnenſchein</l><lb/> <l>Und hüpfende Vögelein</l><lb/> <l>Sind mir Marter und Pein.</l><lb/> </lg> <lg n="4"> <l>Einſt fand ich den Frühling im grünenden Thal,</l><lb/> <l>Da blühten und dufteten Roſen zumahl,</l><lb/> <l>Durch Waldesgrüne</l><lb/> <l>Erſchiene</l><lb/> <l>Im Eichenforſt wild</l><lb/> <l>Ein ſüßes Gebild.</l><lb/> <l>Da blitzte Sonnenſchein,</l><lb/> <l>Es ſangen Vögelein</l><lb/> <l>Und riefen die Geliebte mein.</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [150/0161]
Es blitzt und funkelt Sonnenſchein
Wohl in das grüne Gebüſch hinein
Und munter zwitſchern die Vögelein.
Ach nein! ich geh nimmer zum vielgrünen Wald,
Das Lied der ſüßen Nachtigall ſchallt,
Und Thränen
Und Sehnen
Bewegt mir die bange, die ſtrebende Bruſt,
Im Walde, im Walde wohnt mir keine Luſt.
Denn Sonnenſchein
Und hüpfende Vögelein
Sind mir Marter und Pein.
Einſt fand ich den Frühling im grünenden Thal,
Da blühten und dufteten Roſen zumahl,
Durch Waldesgrüne
Erſchiene
Im Eichenforſt wild
Ein ſüßes Gebild.
Da blitzte Sonnenſchein,
Es ſangen Vögelein
Und riefen die Geliebte mein.
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