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Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798.

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te sich sehr, den Namen des Meisters zu
entdecken, aber vergebens; er sorgte dann
dafür, daß das Bild nicht weggeworfen
wurde, sondern er verschloß es selbst in ei¬
nen Schrank in der Kirche, damit auch
künftig ein Kunstfreund dies alte Überbleib¬
sel wiederfinden könne.

Jetzt war sein Gemählde befestigt, die
Glocke fieng zum erstenmahle an durch das
ruhige Dorf zu läuten, Bauern und Bäue¬
rinnen waren in ihren Stuben, und besorg¬
ten ämsig ihren festlichen Anzug. Man hör¬
te keinen Arbeiter, ein schöner heitrer Tag
glänzte über die Dächer, die alten Weiden
standen ruhig am kleinen See, denn kein
Wind rührte sich. Franz gieng auf der
Wiese die hinter dem Kirchhofe lag auf und
ab, er zog die ruhige heitre Luft in sich,
und stillentzückende Gedanken regierten sei¬
nen Geist. Wenn er nach dem Walde sah,

te ſich ſehr, den Namen des Meiſters zu
entdecken, aber vergebens; er ſorgte dann
dafür, daß das Bild nicht weggeworfen
wurde, ſondern er verſchloß es ſelbſt in ei¬
nen Schrank in der Kirche, damit auch
künftig ein Kunſtfreund dies alte Überbleib¬
ſel wiederfinden könne.

Jetzt war ſein Gemählde befeſtigt, die
Glocke fieng zum erſtenmahle an durch das
ruhige Dorf zu läuten, Bauern und Bäue¬
rinnen waren in ihren Stuben, und beſorg¬
ten ämſig ihren feſtlichen Anzug. Man hör¬
te keinen Arbeiter, ein ſchöner heitrer Tag
glänzte über die Dächer, die alten Weiden
ſtanden ruhig am kleinen See, denn kein
Wind rührte ſich. Franz gieng auf der
Wieſe die hinter dem Kirchhofe lag auf und
ab, er zog die ruhige heitre Luft in ſich,
und ſtillentzückende Gedanken regierten ſei¬
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[127/0138] te ſich ſehr, den Namen des Meiſters zu entdecken, aber vergebens; er ſorgte dann dafür, daß das Bild nicht weggeworfen wurde, ſondern er verſchloß es ſelbſt in ei¬ nen Schrank in der Kirche, damit auch künftig ein Kunſtfreund dies alte Überbleib¬ ſel wiederfinden könne. Jetzt war ſein Gemählde befeſtigt, die Glocke fieng zum erſtenmahle an durch das ruhige Dorf zu läuten, Bauern und Bäue¬ rinnen waren in ihren Stuben, und beſorg¬ ten ämſig ihren feſtlichen Anzug. Man hör¬ te keinen Arbeiter, ein ſchöner heitrer Tag glänzte über die Dächer, die alten Weiden ſtanden ruhig am kleinen See, denn kein Wind rührte ſich. Franz gieng auf der Wieſe die hinter dem Kirchhofe lag auf und ab, er zog die ruhige heitre Luft in ſich, und ſtillentzückende Gedanken regierten ſei¬ nen Geiſt. Wenn er nach dem Walde ſah,

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald01_1798/138>, abgerufen am 24.11.2024.