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Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816.

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Fortunat.
Und zwar das wahre, kein erlogenes,
Kein schaamlos Bild des alten Griechenlands,
Nein, strenger Zucht entsprossen, die Natur
Von sich entwöhnt, sich selbst ein Wunder-Räthsel.
Olivarez.
Viel Glück zu dieser stattlichen Bemühung.
Limosin.
Das sag' ich auch, charmant ist die Idee.
Theodor triet ein, in demselben Costüm wie die
übrigen, mit übermäßig hoher Frisur.
Limosin.
Wer ist der hohe wunderliche Mann?
Hofmarschall.
Herr Theodor, ein Favorit des Königs,
Der Sohn Lord Herberts.
Theodor..
Guten Abend, Freund;
Gelt, wir gefallen, so neu ausgemünzt?
Was heut doch von den ausgeweißten Köpfen
Der Saal viel heller als gewöhnlich scheint. --
Bon soir, Papa: -- ich lege meine Dienste
Der königlichen Majestät zu Füßen.
Ha, Lady Dorothea, seyd gegrüßt;
Seht mal den Spanier an, der steht am Pfeiler
So starr und maulverbissen, das es scheint
Er muß der Decke Wölbung tragen helfen:
Der Cyprier sieht doch nach etwas aus. --
Ah, apropos, Ihr da aus Cypern, Herr,
Hat sich der Mauskopf Andalosia
Nicht wieder sehen lassen?
Limosin.
Ganz verschollen
Fortunat.
Und zwar das wahre, kein erlogenes,
Kein ſchaamlos Bild des alten Griechenlands,
Nein, ſtrenger Zucht entſproſſen, die Natur
Von ſich entwoͤhnt, ſich ſelbſt ein Wunder-Raͤthſel.
Olivarez.
Viel Gluͤck zu dieſer ſtattlichen Bemuͤhung.
Limoſin.
Das ſag' ich auch, charmant iſt die Idee.
Theodor triet ein, in demſelben Coſtuͤm wie die
uͤbrigen, mit uͤbermaͤßig hoher Friſur.
Limoſin.
Wer iſt der hohe wunderliche Mann?
Hofmarſchall.
Herr Theodor, ein Favorit des Koͤnigs,
Der Sohn Lord Herberts.
Theodor..
Guten Abend, Freund;
Gelt, wir gefallen, ſo neu ausgemuͤnzt?
Was heut doch von den ausgeweißten Koͤpfen
Der Saal viel heller als gewoͤhnlich ſcheint. —
Bon soir, Papa: — ich lege meine Dienſte
Der koͤniglichen Majeſtaͤt zu Fuͤßen.
Ha, Lady Dorothea, ſeyd gegruͤßt;
Seht mal den Spanier an, der ſteht am Pfeiler
So ſtarr und maulverbiſſen, das es ſcheint
Er muß der Decke Woͤlbung tragen helfen:
Der Cyprier ſieht doch nach etwas aus. —
Ah, àpropos, Ihr da aus Cypern, Herr,
Hat ſich der Mauskopf Andaloſia
Nicht wieder ſehen laſſen?
Limoſin.
Ganz verſchollen
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[421/0431] Fortunat. Und zwar das wahre, kein erlogenes, Kein ſchaamlos Bild des alten Griechenlands, Nein, ſtrenger Zucht entſproſſen, die Natur Von ſich entwoͤhnt, ſich ſelbſt ein Wunder-Raͤthſel. Olivarez. Viel Gluͤck zu dieſer ſtattlichen Bemuͤhung. Limoſin. Das ſag' ich auch, charmant iſt die Idee. Theodor triet ein, in demſelben Coſtuͤm wie die uͤbrigen, mit uͤbermaͤßig hoher Friſur. Limoſin. Wer iſt der hohe wunderliche Mann? Hofmarſchall. Herr Theodor, ein Favorit des Koͤnigs, Der Sohn Lord Herberts. Theodor.. Guten Abend, Freund; Gelt, wir gefallen, ſo neu ausgemuͤnzt? Was heut doch von den ausgeweißten Koͤpfen Der Saal viel heller als gewoͤhnlich ſcheint. — Bon soir, Papa: — ich lege meine Dienſte Der koͤniglichen Majeſtaͤt zu Fuͤßen. Ha, Lady Dorothea, ſeyd gegruͤßt; Seht mal den Spanier an, der ſteht am Pfeiler So ſtarr und maulverbiſſen, das es ſcheint Er muß der Decke Woͤlbung tragen helfen: Der Cyprier ſieht doch nach etwas aus. — Ah, àpropos, Ihr da aus Cypern, Herr, Hat ſich der Mauskopf Andaloſia Nicht wieder ſehen laſſen? Limoſin. Ganz verſchollen

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816, S. 421. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/431>, abgerufen am 28.11.2024.