Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816.Fortunat. Ampedo. In meinem Hut? Was wißt ihr denn vom Hut? Ihr denkt wohl gar, -- mein Himmel, das sind Fabeln, Er muß auf seinen simpeln Beinen kommen, Was andern recht, das mag ihm billig seyn, Man wird ihm keine Butter daran legen. Limosin. Ihm keine Butter? Ich versteh euch nicht. Ampedo. Gleichviel, -- man spricht nicht immer des Ver- stehns halb; Solls nicht Gespräche geben dürfen, Ohm, Die nur -- versteht mich -- wie man sagen möchte So gleichsam bloß um Willen ihrer selbst Ein klein Geräusch mit Worten machen wollen, Pur aus Geselligkeit, so Hausmannskost Still vorgesetzt, Nachtisch vielmehr mit Nüssen. Limosin. Ihr seyd so spaßhaft, doch ein ernst Geschäft Führt mich, mit Andalosia abzuschließen In Eil hieher. Ampedo. Wohl Geldgeschäfte, Herr? Limosin. Vielleicht. Ampedo. So klagt nicht, wenn er außen bleibt, Er ist so arm wie Kirchenratzen sind. Daniel kömmt. Daniel. Der junge Herr gab mir für euch den Zettel. Fortunat. Ampedo. In meinem Hut? Was wißt ihr denn vom Hut? Ihr denkt wohl gar, — mein Himmel, das ſind Fabeln, Er muß auf ſeinen ſimpeln Beinen kommen, Was andern recht, das mag ihm billig ſeyn, Man wird ihm keine Butter daran legen. Limoſin. Ihm keine Butter? Ich verſteh euch nicht. Ampedo. Gleichviel, — man ſpricht nicht immer des Ver- ſtehns halb; Solls nicht Geſpraͤche geben duͤrfen, Ohm, Die nur — verſteht mich — wie man ſagen moͤchte So gleichſam bloß um Willen ihrer ſelbſt Ein klein Geraͤuſch mit Worten machen wollen, Pur aus Geſelligkeit, ſo Hausmannskoſt Still vorgeſetzt, Nachtiſch vielmehr mit Nuͤſſen. Limoſin. Ihr ſeyd ſo ſpaßhaft, doch ein ernſt Geſchaͤft Fuͤhrt mich, mit Andaloſia abzuſchließen In Eil hieher. Ampedo. Wohl Geldgeſchaͤfte, Herr? Limoſin. Vielleicht. Ampedo. So klagt nicht, wenn er außen bleibt, Er iſt ſo arm wie Kirchenratzen ſind. Daniel koͤmmt. Daniel. Der junge Herr gab mir fuͤr euch den Zettel. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0349" n="339"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Fortunat</hi>.</fw><lb/> <sp who="#Ampedo"> <speaker><hi rendition="#g">Ampedo</hi>.</speaker><lb/> <p>In meinem Hut? Was wißt ihr denn vom Hut?<lb/> Ihr denkt wohl gar, — mein Himmel, das ſind<lb/><hi rendition="#et">Fabeln,</hi><lb/> Er muß auf ſeinen ſimpeln Beinen kommen,<lb/> Was andern recht, das mag ihm billig ſeyn,<lb/> Man wird ihm keine Butter daran legen.</p> </sp><lb/> <sp who="#Limoſin"> <speaker><hi rendition="#g">Limoſin</hi>.</speaker><lb/> <p>Ihm keine Butter? Ich verſteh euch nicht.</p> </sp><lb/> <sp who="#Ampedo"> <speaker><hi rendition="#g">Ampedo</hi>.</speaker><lb/> <p>Gleichviel, — man ſpricht nicht immer des Ver-<lb/><hi rendition="#et">ſtehns halb;</hi><lb/> Solls nicht Geſpraͤche geben duͤrfen, Ohm,<lb/> Die nur — verſteht mich — wie man ſagen moͤchte<lb/> So gleichſam bloß um Willen ihrer ſelbſt<lb/> Ein klein Geraͤuſch mit Worten machen wollen,<lb/> Pur aus Geſelligkeit, ſo Hausmannskoſt<lb/> Still vorgeſetzt, Nachtiſch vielmehr mit Nuͤſſen.</p> </sp><lb/> <sp who="#Limoſin"> <speaker><hi rendition="#g">Limoſin</hi>.</speaker><lb/> <p>Ihr ſeyd ſo ſpaßhaft, doch ein ernſt Geſchaͤft<lb/> Fuͤhrt mich, mit Andaloſia abzuſchließen<lb/> In Eil hieher.</p> </sp><lb/> <sp who="#Ampedo"> <speaker><hi rendition="#g">Ampedo</hi>.</speaker><lb/> <p> <hi rendition="#et">Wohl Geldgeſchaͤfte, Herr?</hi> </p> </sp><lb/> <sp who="#Limoſin"> <speaker><hi rendition="#g">Limoſin</hi>.</speaker><lb/> <p>Vielleicht.</p> </sp><lb/> <sp who="#Ampedo"> <speaker><hi rendition="#g">Ampedo</hi>.</speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">So klagt nicht, wenn er außen bleibt,</hi><lb/> Er iſt ſo arm wie Kirchenratzen ſind.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Daniel</hi> koͤmmt.</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#Daniel"> <speaker><hi rendition="#g">Daniel</hi>.</speaker><lb/> <p>Der junge Herr gab mir fuͤr euch den Zettel.</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [339/0349]
Fortunat.
Ampedo.
In meinem Hut? Was wißt ihr denn vom Hut?
Ihr denkt wohl gar, — mein Himmel, das ſind
Fabeln,
Er muß auf ſeinen ſimpeln Beinen kommen,
Was andern recht, das mag ihm billig ſeyn,
Man wird ihm keine Butter daran legen.
Limoſin.
Ihm keine Butter? Ich verſteh euch nicht.
Ampedo.
Gleichviel, — man ſpricht nicht immer des Ver-
ſtehns halb;
Solls nicht Geſpraͤche geben duͤrfen, Ohm,
Die nur — verſteht mich — wie man ſagen moͤchte
So gleichſam bloß um Willen ihrer ſelbſt
Ein klein Geraͤuſch mit Worten machen wollen,
Pur aus Geſelligkeit, ſo Hausmannskoſt
Still vorgeſetzt, Nachtiſch vielmehr mit Nuͤſſen.
Limoſin.
Ihr ſeyd ſo ſpaßhaft, doch ein ernſt Geſchaͤft
Fuͤhrt mich, mit Andaloſia abzuſchließen
In Eil hieher.
Ampedo.
Wohl Geldgeſchaͤfte, Herr?
Limoſin.
Vielleicht.
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So klagt nicht, wenn er außen bleibt,
Er iſt ſo arm wie Kirchenratzen ſind.
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