Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816.

Bild:
<< vorherige Seite
Zweite Abtheilung.
Ich überreich' Euch dieses Blatt von ihm.
Herr Graf mich freuet Euer Wohlergehn.
Nimian.
Da Ihr heut unsern armen Landsitz würdigt,
So hoff' ich auch, Ihr bleibet unser Gast;
Am Abend fahren wir zur Stadt zurück,
Die Königinn will meine Kinder sehn.
Ich geh', um alles eilig zu bereiten.

(geht ab.)
Marfisa.
Setzt Euch, Herr Graf, ich wünschte lange
schon
Den Mann zu kennen, der der Edelste
Von Männern, und der Angenehmste auch
Von allen holden Frauen wird genannt.
Fortunat.
Wenn Ihr mich würd'gen wollt, als Freund
und Diener
In diesem schönen Land den Irrenden
Gern aufzunehmen, dann bin ich beglückt.

Die drei Töchter kommen.
Marfisa.
Graf, seht da meine Töchter: Adelheid
Die älteste, die zweite hier Cephise,
Cassandra dort die jüngste; Töchter, hier
Stell' ich Euch vor den Grafen von Lanfranco,
Den vielbekannten, weitgereisten Mann.
Fortunat.
Mir ist, ich seh' die Grazien vor mir wan-
deln,
Zweite Abtheilung.
Ich uͤberreich' Euch dieſes Blatt von ihm.
Herr Graf mich freuet Euer Wohlergehn.
Nimian.
Da Ihr heut unſern armen Landſitz wuͤrdigt,
So hoff' ich auch, Ihr bleibet unſer Gaſt;
Am Abend fahren wir zur Stadt zuruͤck,
Die Koͤniginn will meine Kinder ſehn.
Ich geh', um alles eilig zu bereiten.

(geht ab.)
Marfiſa.
Setzt Euch, Herr Graf, ich wuͤnſchte lange
ſchon
Den Mann zu kennen, der der Edelſte
Von Maͤnnern, und der Angenehmſte auch
Von allen holden Frauen wird genannt.
Fortunat.
Wenn Ihr mich wuͤrd'gen wollt, als Freund
und Diener
In dieſem ſchoͤnen Land den Irrenden
Gern aufzunehmen, dann bin ich begluͤckt.

Die drei Toͤchter kommen.
Marfiſa.
Graf, ſeht da meine Toͤchter: Adelheid
Die aͤlteſte, die zweite hier Cephiſe,
Caſſandra dort die juͤngſte; Toͤchter, hier
Stell' ich Euch vor den Grafen von Lanfranco,
Den vielbekannten, weitgereiſten Mann.
Fortunat.
Mir iſt, ich ſeh' die Grazien vor mir wan-
deln,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <sp who="#FORT">
                <p><pb facs="#f0214" n="204"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Zweite Abtheilung</hi>.</fw><lb/>
Ich u&#x0364;berreich' Euch die&#x017F;es Blatt von ihm.<lb/>
Herr Graf mich freuet Euer Wohlergehn.</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#NIM">
                <speaker><hi rendition="#g">Nimian</hi>.</speaker><lb/>
                <p>Da Ihr heut un&#x017F;ern armen Land&#x017F;itz wu&#x0364;rdigt,<lb/>
So hoff' ich auch, Ihr bleibet un&#x017F;er Ga&#x017F;t;<lb/>
Am Abend fahren wir zur Stadt zuru&#x0364;ck,<lb/>
Die Ko&#x0364;niginn will meine Kinder &#x017F;ehn.<lb/>
Ich geh', um alles eilig zu bereiten.</p><lb/>
                <stage> <hi rendition="#et">(geht ab.)</hi> </stage>
              </sp><lb/>
              <sp who="#Marfi&#x017F;a">
                <speaker><hi rendition="#g">Marfi&#x017F;a</hi>.</speaker><lb/>
                <p>Setzt Euch, Herr Graf, ich wu&#x0364;n&#x017F;chte lange<lb/><hi rendition="#et">&#x017F;chon</hi><lb/>
Den Mann zu kennen, der der Edel&#x017F;te<lb/>
Von Ma&#x0364;nnern, und der Angenehm&#x017F;te auch<lb/>
Von allen holden Frauen wird genannt.</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#FORT">
                <speaker><hi rendition="#g">Fortunat</hi>.</speaker><lb/>
                <p>Wenn Ihr mich wu&#x0364;rd'gen wollt, als Freund<lb/><hi rendition="#et">und Diener</hi><lb/>
In die&#x017F;em &#x017F;cho&#x0364;nen Land den Irrenden<lb/>
Gern aufzunehmen, dann bin ich beglu&#x0364;ckt.</p><lb/>
                <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Die drei To&#x0364;chter</hi> kommen.</hi> </stage>
              </sp><lb/>
              <sp who="#Marfi&#x017F;a">
                <speaker><hi rendition="#g">Marfi&#x017F;a</hi>.</speaker><lb/>
                <p>Graf, &#x017F;eht da meine To&#x0364;chter: Adelheid<lb/>
Die a&#x0364;lte&#x017F;te, die zweite hier Cephi&#x017F;e,<lb/>
Ca&#x017F;&#x017F;andra dort die ju&#x0364;ng&#x017F;te; To&#x0364;chter, hier<lb/>
Stell' ich Euch vor den Grafen von Lanfranco,<lb/>
Den vielbekannten, weitgerei&#x017F;ten Mann.</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#FORT">
                <speaker><hi rendition="#g">Fortunat</hi>.</speaker><lb/>
                <p>Mir i&#x017F;t, ich &#x017F;eh' die Grazien vor mir wan-<lb/><hi rendition="#et">deln,</hi><lb/></p>
              </sp>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[204/0214] Zweite Abtheilung. Ich uͤberreich' Euch dieſes Blatt von ihm. Herr Graf mich freuet Euer Wohlergehn. Nimian. Da Ihr heut unſern armen Landſitz wuͤrdigt, So hoff' ich auch, Ihr bleibet unſer Gaſt; Am Abend fahren wir zur Stadt zuruͤck, Die Koͤniginn will meine Kinder ſehn. Ich geh', um alles eilig zu bereiten. (geht ab.) Marfiſa. Setzt Euch, Herr Graf, ich wuͤnſchte lange ſchon Den Mann zu kennen, der der Edelſte Von Maͤnnern, und der Angenehmſte auch Von allen holden Frauen wird genannt. Fortunat. Wenn Ihr mich wuͤrd'gen wollt, als Freund und Diener In dieſem ſchoͤnen Land den Irrenden Gern aufzunehmen, dann bin ich begluͤckt. Die drei Toͤchter kommen. Marfiſa. Graf, ſeht da meine Toͤchter: Adelheid Die aͤlteſte, die zweite hier Cephiſe, Caſſandra dort die juͤngſte; Toͤchter, hier Stell' ich Euch vor den Grafen von Lanfranco, Den vielbekannten, weitgereiſten Mann. Fortunat. Mir iſt, ich ſeh' die Grazien vor mir wan- deln,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/214
Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/214>, abgerufen am 04.05.2024.