Ich überreich' Euch dieses Blatt von ihm. Herr Graf mich freuet Euer Wohlergehn.
Nimian. Da Ihr heut unsern armen Landsitz würdigt, So hoff' ich auch, Ihr bleibet unser Gast; Am Abend fahren wir zur Stadt zurück, Die Königinn will meine Kinder sehn. Ich geh', um alles eilig zu bereiten. (geht ab.)
Marfisa. Setzt Euch, Herr Graf, ich wünschte lange schon Den Mann zu kennen, der der Edelste Von Männern, und der Angenehmste auch Von allen holden Frauen wird genannt.
Fortunat. Wenn Ihr mich würd'gen wollt, als Freund und Diener In diesem schönen Land den Irrenden Gern aufzunehmen, dann bin ich beglückt. Die drei Töchter kommen.
Marfisa. Graf, seht da meine Töchter: Adelheid Die älteste, die zweite hier Cephise, Cassandra dort die jüngste; Töchter, hier Stell' ich Euch vor den Grafen von Lanfranco, Den vielbekannten, weitgereisten Mann.
Fortunat. Mir ist, ich seh' die Grazien vor mir wan- deln,
Zweite Abtheilung.
Ich uͤberreich' Euch dieſes Blatt von ihm. Herr Graf mich freuet Euer Wohlergehn.
Nimian. Da Ihr heut unſern armen Landſitz wuͤrdigt, So hoff' ich auch, Ihr bleibet unſer Gaſt; Am Abend fahren wir zur Stadt zuruͤck, Die Koͤniginn will meine Kinder ſehn. Ich geh', um alles eilig zu bereiten. (geht ab.)
Marfiſa. Setzt Euch, Herr Graf, ich wuͤnſchte lange ſchon Den Mann zu kennen, der der Edelſte Von Maͤnnern, und der Angenehmſte auch Von allen holden Frauen wird genannt.
Fortunat. Wenn Ihr mich wuͤrd'gen wollt, als Freund und Diener In dieſem ſchoͤnen Land den Irrenden Gern aufzunehmen, dann bin ich begluͤckt. Die drei Toͤchter kommen.
Marfiſa. Graf, ſeht da meine Toͤchter: Adelheid Die aͤlteſte, die zweite hier Cephiſe, Caſſandra dort die juͤngſte; Toͤchter, hier Stell' ich Euch vor den Grafen von Lanfranco, Den vielbekannten, weitgereiſten Mann.
Fortunat. Mir iſt, ich ſeh' die Grazien vor mir wan- deln,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><spwho="#FORT"><p><pbfacs="#f0214"n="204"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#g">Zweite Abtheilung</hi>.</fw><lb/>
Ich uͤberreich' Euch dieſes Blatt von ihm.<lb/>
Herr Graf mich freuet Euer Wohlergehn.</p></sp><lb/><spwho="#NIM"><speaker><hirendition="#g">Nimian</hi>.</speaker><lb/><p>Da Ihr heut unſern armen Landſitz wuͤrdigt,<lb/>
So hoff' ich auch, Ihr bleibet unſer Gaſt;<lb/>
Am Abend fahren wir zur Stadt zuruͤck,<lb/>
Die Koͤniginn will meine Kinder ſehn.<lb/>
Ich geh', um alles eilig zu bereiten.</p><lb/><stage><hirendition="#et">(geht ab.)</hi></stage></sp><lb/><spwho="#Marfiſa"><speaker><hirendition="#g">Marfiſa</hi>.</speaker><lb/><p>Setzt Euch, Herr Graf, ich wuͤnſchte lange<lb/><hirendition="#et">ſchon</hi><lb/>
Den Mann zu kennen, der der Edelſte<lb/>
Von Maͤnnern, und der Angenehmſte auch<lb/>
Von allen holden Frauen wird genannt.</p></sp><lb/><spwho="#FORT"><speaker><hirendition="#g">Fortunat</hi>.</speaker><lb/><p>Wenn Ihr mich wuͤrd'gen wollt, als Freund<lb/><hirendition="#et">und Diener</hi><lb/>
In dieſem ſchoͤnen Land den Irrenden<lb/>
Gern aufzunehmen, dann bin ich begluͤckt.</p><lb/><stage><hirendition="#c"><hirendition="#g">Die drei Toͤchter</hi> kommen.</hi></stage></sp><lb/><spwho="#Marfiſa"><speaker><hirendition="#g">Marfiſa</hi>.</speaker><lb/><p>Graf, ſeht da meine Toͤchter: Adelheid<lb/>
Die aͤlteſte, die zweite hier Cephiſe,<lb/>
Caſſandra dort die juͤngſte; Toͤchter, hier<lb/>
Stell' ich Euch vor den Grafen von Lanfranco,<lb/>
Den vielbekannten, weitgereiſten Mann.</p></sp><lb/><spwho="#FORT"><speaker><hirendition="#g">Fortunat</hi>.</speaker><lb/><p>Mir iſt, ich ſeh' die Grazien vor mir wan-<lb/><hirendition="#et">deln,</hi><lb/></p></sp></div></div></div></div></body></text></TEI>
[204/0214]
Zweite Abtheilung.
Ich uͤberreich' Euch dieſes Blatt von ihm.
Herr Graf mich freuet Euer Wohlergehn.
Nimian.
Da Ihr heut unſern armen Landſitz wuͤrdigt,
So hoff' ich auch, Ihr bleibet unſer Gaſt;
Am Abend fahren wir zur Stadt zuruͤck,
Die Koͤniginn will meine Kinder ſehn.
Ich geh', um alles eilig zu bereiten.
(geht ab.)
Marfiſa.
Setzt Euch, Herr Graf, ich wuͤnſchte lange
ſchon
Den Mann zu kennen, der der Edelſte
Von Maͤnnern, und der Angenehmſte auch
Von allen holden Frauen wird genannt.
Fortunat.
Wenn Ihr mich wuͤrd'gen wollt, als Freund
und Diener
In dieſem ſchoͤnen Land den Irrenden
Gern aufzunehmen, dann bin ich begluͤckt.
Die drei Toͤchter kommen.
Marfiſa.
Graf, ſeht da meine Toͤchter: Adelheid
Die aͤlteſte, die zweite hier Cephiſe,
Caſſandra dort die juͤngſte; Toͤchter, hier
Stell' ich Euch vor den Grafen von Lanfranco,
Den vielbekannten, weitgereiſten Mann.
Fortunat.
Mir iſt, ich ſeh' die Grazien vor mir wan-
deln,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/214>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.