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Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 2. Berlin, 1812.

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Däumchen.
Ja wo man Surrogat für dünnes Bier genießt,
Nicht scheut den Gang ich solcher hohen Stiefeln
halb.
(geht ab.)


Dritte Scene.
(Vor der Hütte.)


Thoms. tritt auf.
Jetzt können sie fliehn, die Unglücklichen! --
Herr Hofrath! Herr Hofrath!
Semmelziege. (kuckt vom Taubenschlag herunter).
Was giebts?
Thoms. Ihre Erlösung ist gekommen, der
Unhold schläft im Gebirge, ich habe ihm die Stie-
feln ausgezogen.
Semmelziege. Ists möglich?
Malwina kommt.
Malwina. Welch Geschrei ist hier?
Semmelziege. Wir dürfen entfliehn, die
Zauberstiefeln sind ihm geraubt, ich sehe meinen
Beruf, meine Gattin wieder.
Malwina. Ich geh ins Haus, die Kinder,
meine Juwelen retten.
(geht ab.)
Semmelziege. Setz mir doch die Leiter an,
Kleiner, daß ich kann hinunter steigen.
Thoms. Ich bin zu schwach dazu. Adjeu,
viel Glück.
(ab.)

Daͤumchen.
Ja wo man Surrogat fuͤr duͤnnes Bier genießt,
Nicht ſcheut den Gang ich ſolcher hohen Stiefeln
halb.
(geht ab.)


Dritte Scene.
(Vor der Huͤtte.)


Thoms. tritt auf.
Jetzt koͤnnen ſie fliehn, die Ungluͤcklichen! —
Herr Hofrath! Herr Hofrath!
Semmelziege. (kuckt vom Taubenſchlag herunter).
Was giebts?
Thoms. Ihre Erloͤſung iſt gekommen, der
Unhold ſchlaͤft im Gebirge, ich habe ihm die Stie-
feln ausgezogen.
Semmelziege. Iſts moͤglich?
Malwina kommt.
Malwina. Welch Geſchrei iſt hier?
Semmelziege. Wir duͤrfen entfliehn, die
Zauberſtiefeln ſind ihm geraubt, ich ſehe meinen
Beruf, meine Gattin wieder.
Malwina. Ich geh ins Haus, die Kinder,
meine Juwelen retten.
(geht ab.)
Semmelziege. Setz mir doch die Leiter an,
Kleiner, daß ich kann hinunter ſteigen.
Thoms. Ich bin zu ſchwach dazu. Adjeu,
viel Gluͤck.
(ab.)

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[519/0528] Daͤumchen. Ja wo man Surrogat fuͤr duͤnnes Bier genießt, Nicht ſcheut den Gang ich ſolcher hohen Stiefeln halb. (geht ab.) Dritte Scene. (Vor der Huͤtte.) Thoms. tritt auf. Jetzt koͤnnen ſie fliehn, die Ungluͤcklichen! — Herr Hofrath! Herr Hofrath! Semmelziege. (kuckt vom Taubenſchlag herunter). Was giebts? Thoms. Ihre Erloͤſung iſt gekommen, der Unhold ſchlaͤft im Gebirge, ich habe ihm die Stie- feln ausgezogen. Semmelziege. Iſts moͤglich? Malwina kommt. Malwina. Welch Geſchrei iſt hier? Semmelziege. Wir duͤrfen entfliehn, die Zauberſtiefeln ſind ihm geraubt, ich ſehe meinen Beruf, meine Gattin wieder. Malwina. Ich geh ins Haus, die Kinder, meine Juwelen retten. (geht ab.) Semmelziege. Setz mir doch die Leiter an, Kleiner, daß ich kann hinunter ſteigen. Thoms. Ich bin zu ſchwach dazu. Adjeu, viel Gluͤck. (ab.)

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 2. Berlin, 1812, S. 519. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus02_1812/528>, abgerufen am 29.11.2024.