Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 2. Berlin, 1812.Zweite Abtheilung. Dritter Akt. Erste Scene. (Zelt.) Zwei Ritter. Erster Ritter. Unser Heer ist völlig geschlagen. Zweiter Ritter. Leider, die Unvorsichtig- keit des Herrn Kay war aber auch zu groß, ohne Plan und Verstand den Feind in seiner vortheil- haften Stellung anzugreifen. Erster Ritter. Er selbst ist übel zugerichtet. Zweiter Ritter. Ich gönn es ihm von Herzen, an solchem Führer ist nichts verloren. Kay wird herein geführt, Kirmes. Kay. Setzt mich nieder, da gleich in den Sessel. Das war ein verdammter Strauß. Ist mein Bader da? Kirmes. Hier, Ihr Gnaden, Ihnen unter- thänigst aufzuwarten. Kay. Ich bin am ganzen Leibe wie zerschla- gen, und der linke Arm ist mir ausgerenkt. Kirmes. Ja, gnädiger Herr, es war auch ein
Zweite Abtheilung. Dritter Akt. Erſte Scene. (Zelt.) Zwei Ritter. Erſter Ritter. Unſer Heer iſt voͤllig geſchlagen. Zweiter Ritter. Leider, die Unvorſichtig- keit des Herrn Kay war aber auch zu groß, ohne Plan und Verſtand den Feind in ſeiner vortheil- haften Stellung anzugreifen. Erſter Ritter. Er ſelbſt iſt uͤbel zugerichtet. Zweiter Ritter. Ich goͤnn es ihm von Herzen, an ſolchem Fuͤhrer iſt nichts verloren. Kay wird herein gefuͤhrt, Kirmes. Kay. Setzt mich nieder, da gleich in den Seſſel. Das war ein verdammter Strauß. Iſt mein Bader da? Kirmes. Hier, Ihr Gnaden, Ihnen unter- thaͤnigſt aufzuwarten. Kay. Ich bin am ganzen Leibe wie zerſchla- gen, und der linke Arm iſt mir ausgerenkt. Kirmes. Ja, gnaͤdiger Herr, es war auch ein
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Zweite Abtheilung.
Dritter Akt.
Erſte Scene.
(Zelt.)
Zwei Ritter.
Erſter Ritter.
Unſer Heer iſt voͤllig geſchlagen.
Zweiter Ritter. Leider, die Unvorſichtig-
keit des Herrn Kay war aber auch zu groß, ohne
Plan und Verſtand den Feind in ſeiner vortheil-
haften Stellung anzugreifen.
Erſter Ritter. Er ſelbſt iſt uͤbel zugerichtet.
Zweiter Ritter. Ich goͤnn es ihm von
Herzen, an ſolchem Fuͤhrer iſt nichts verloren.
Kay wird herein gefuͤhrt, Kirmes.
Kay. Setzt mich nieder, da gleich in den
Seſſel. Das war ein verdammter Strauß. Iſt
mein Bader da?
Kirmes. Hier, Ihr Gnaden, Ihnen unter-
thaͤnigſt aufzuwarten.
Kay. Ich bin am ganzen Leibe wie zerſchla-
gen, und der linke Arm iſt mir ausgerenkt.
Kirmes. Ja, gnaͤdiger Herr, es war auch
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Zitationshilfe: | Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 2. Berlin, 1812, S. 512. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus02_1812/521>, abgerufen am 28.07.2024. |