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Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 3. Berlin u. a., 1796.

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einen kleinen Enkel zu erziehn. Alles dies hat
mich bewogen, einen Entschluß zu fassen, der
Ihm, Thomas, gewiß sehr lieb seyn wird: ich
will Ihm nähmlich künftig ganz allein die Ein-
richtung und Bearbeitung des Gartens über-
lassen, ich behalte mir nur die Jagd vor, um
dort so zu schalten und zu walten, so wie es
mich gutdünkt. Auch habe ich noch einen an-
dern Plan entworfen, nehmlich den, die hiesi-
gen Fischteiche zu verbessern: wir müssen oft
Fische aus fernen Gegenden kommen lassen, und
das ist sehr unangenehm, sie haben dann bey
weitem nicht ihren guten und natürlichen Ge-
schmack; dem Uebel muß auf irgend eine Art
abgeholfen werden, und ich weiß es auch schon,
wie ich mich dazu anstellen will. Vielleicht
weiß Er mir einen tüchtigen Mann vorzuschla-
gen, der unter meiner Aufsicht die Besorgung
über sich nehmen könnte. -- Komm' Er jetzt
übrigens nur nach Bonstreet, oder vielmehr
bleibe Er nur da, bis wir Ihn abholen, denn
wir alle werden hinreisen und Herr Mortimer
noch obendrein mit uns, denn unter uns gesagt,
ich habe ein Vögelchen singen hören, daß Herr
Mortimer das ganze Gut Waterhall gekauft

einen kleinen Enkel zu erziehn. Alles dies hat
mich bewogen, einen Entſchluß zu faſſen, der
Ihm, Thomas, gewiß ſehr lieb ſeyn wird: ich
will Ihm naͤhmlich kuͤnftig ganz allein die Ein-
richtung und Bearbeitung des Gartens uͤber-
laſſen, ich behalte mir nur die Jagd vor, um
dort ſo zu ſchalten und zu walten, ſo wie es
mich gutduͤnkt. Auch habe ich noch einen an-
dern Plan entworfen, nehmlich den, die hieſi-
gen Fiſchteiche zu verbeſſern: wir muͤſſen oft
Fiſche aus fernen Gegenden kommen laſſen, und
das iſt ſehr unangenehm, ſie haben dann bey
weitem nicht ihren guten und natuͤrlichen Ge-
ſchmack; dem Uebel muß auf irgend eine Art
abgeholfen werden, und ich weiß es auch ſchon,
wie ich mich dazu anſtellen will. Vielleicht
weiß Er mir einen tuͤchtigen Mann vorzuſchla-
gen, der unter meiner Aufſicht die Beſorgung
uͤber ſich nehmen koͤnnte. — Komm' Er jetzt
uͤbrigens nur nach Bonſtreet, oder vielmehr
bleibe Er nur da, bis wir Ihn abholen, denn
wir alle werden hinreiſen und Herr Mortimer
noch obendrein mit uns, denn unter uns geſagt,
ich habe ein Voͤgelchen ſingen hoͤren, daß Herr
Mortimer das ganze Gut Waterhall gekauft

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[396/0403] einen kleinen Enkel zu erziehn. Alles dies hat mich bewogen, einen Entſchluß zu faſſen, der Ihm, Thomas, gewiß ſehr lieb ſeyn wird: ich will Ihm naͤhmlich kuͤnftig ganz allein die Ein- richtung und Bearbeitung des Gartens uͤber- laſſen, ich behalte mir nur die Jagd vor, um dort ſo zu ſchalten und zu walten, ſo wie es mich gutduͤnkt. Auch habe ich noch einen an- dern Plan entworfen, nehmlich den, die hieſi- gen Fiſchteiche zu verbeſſern: wir muͤſſen oft Fiſche aus fernen Gegenden kommen laſſen, und das iſt ſehr unangenehm, ſie haben dann bey weitem nicht ihren guten und natuͤrlichen Ge- ſchmack; dem Uebel muß auf irgend eine Art abgeholfen werden, und ich weiß es auch ſchon, wie ich mich dazu anſtellen will. Vielleicht weiß Er mir einen tuͤchtigen Mann vorzuſchla- gen, der unter meiner Aufſicht die Beſorgung uͤber ſich nehmen koͤnnte. — Komm' Er jetzt uͤbrigens nur nach Bonſtreet, oder vielmehr bleibe Er nur da, bis wir Ihn abholen, denn wir alle werden hinreiſen und Herr Mortimer noch obendrein mit uns, denn unter uns geſagt, ich habe ein Voͤgelchen ſingen hoͤren, daß Herr Mortimer das ganze Gut Waterhall gekauft

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 3. Berlin u. a., 1796, S. 396. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell03_1796/403>, abgerufen am 22.11.2024.