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Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 3. Berlin u. a., 1796.

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nun nicht mehr kümmern, denn ich werde es
dann nur um so höher achten; mein Vater
wünscht, daß ich heirathe, damit er noch Enkel
sieht, und ich will das auch bey der ersten Ge-
legenheit thun. Jene seltsamen Stimmungen,
jene sonderbaren Exaltationen, mit denen uns
Andrea bekannt machen wollte, sind der verbo-
tene Baum im Garten des menschlichen Lebens,
nichts will uns nachher genügen, die Welt thut
sich immer enger und enger zusammen, nichts
genügt dem Menschen mehr, jede unschuldige
Menschenfreude tritt scheu vor ihm zurück, denn
er findet sie lächerlich und abgeschmackt. Was
meinen Sie, Francesko, wollen wir uns nicht
unter jene verachteten Spießbürger einschreiben
lassen? Wir laufen wenigstens mit der Menge,
und können uns darum um so sicherer halten.


nun nicht mehr kuͤmmern, denn ich werde es
dann nur um ſo hoͤher achten; mein Vater
wuͤnſcht, daß ich heirathe, damit er noch Enkel
ſieht, und ich will das auch bey der erſten Ge-
legenheit thun. Jene ſeltſamen Stimmungen,
jene ſonderbaren Exaltationen, mit denen uns
Andrea bekannt machen wollte, ſind der verbo-
tene Baum im Garten des menſchlichen Lebens,
nichts will uns nachher genuͤgen, die Welt thut
ſich immer enger und enger zuſammen, nichts
genuͤgt dem Menſchen mehr, jede unſchuldige
Menſchenfreude tritt ſcheu vor ihm zuruͤck, denn
er findet ſie laͤcherlich und abgeſchmackt. Was
meinen Sie, Francesko, wollen wir uns nicht
unter jene verachteten Spießbuͤrger einſchreiben
laſſen? Wir laufen wenigſtens mit der Menge,
und koͤnnen uns darum um ſo ſicherer halten.


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[358/0365] nun nicht mehr kuͤmmern, denn ich werde es dann nur um ſo hoͤher achten; mein Vater wuͤnſcht, daß ich heirathe, damit er noch Enkel ſieht, und ich will das auch bey der erſten Ge- legenheit thun. Jene ſeltſamen Stimmungen, jene ſonderbaren Exaltationen, mit denen uns Andrea bekannt machen wollte, ſind der verbo- tene Baum im Garten des menſchlichen Lebens, nichts will uns nachher genuͤgen, die Welt thut ſich immer enger und enger zuſammen, nichts genuͤgt dem Menſchen mehr, jede unſchuldige Menſchenfreude tritt ſcheu vor ihm zuruͤck, denn er findet ſie laͤcherlich und abgeſchmackt. Was meinen Sie, Francesko, wollen wir uns nicht unter jene verachteten Spießbuͤrger einſchreiben laſſen? Wir laufen wenigſtens mit der Menge, und koͤnnen uns darum um ſo ſicherer halten.

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 3. Berlin u. a., 1796, S. 358. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell03_1796/365>, abgerufen am 23.11.2024.