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Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 3. Berlin u. a., 1796.

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übertölpeln und wurde ordentlich mit gerührt.
Seit der Zeit sind wir nun sehr gute Freunde,
ich thue ihm sehr vieles zu Gefallen und er
thut mir auch dagegen manches zu Gefallen:
ich habe es mir überlegt, daß ich lieber den
Garten und den guten Geschmack, als einen
lebendigen Menschen etwas kränken will, und
darum sehe ich jetzt durch die Finger und lasse
manchmal fünfe gerade seyn.

Von der Jagd sind Sie eben so wenig,
wie mein Schwiegersohn, ein großer Liebhaber,
und darum will ich Ihnen von ihren Fortschrit-
ten lieber nichts erzählen. Mein Schwieger-
sohn ist Willens, das benachbarte Gut Water-
hall
zu kaufen, und ich glaube, daß er ver-
nünftig daran thut, denn es ist zu einem sehr
billigen Preise zu haben. -- Ich empfehle mich
Ihrer fernern Gewogenheit und nenne mich

Ihren ergebensten Freund
Ralph Blackstone.


Lovell. 3r. Bd. U

uͤbertoͤlpeln und wurde ordentlich mit geruͤhrt.
Seit der Zeit ſind wir nun ſehr gute Freunde,
ich thue ihm ſehr vieles zu Gefallen und er
thut mir auch dagegen manches zu Gefallen:
ich habe es mir uͤberlegt, daß ich lieber den
Garten und den guten Geſchmack, als einen
lebendigen Menſchen etwas kraͤnken will, und
darum ſehe ich jetzt durch die Finger und laſſe
manchmal fuͤnfe gerade ſeyn.

Von der Jagd ſind Sie eben ſo wenig,
wie mein Schwiegerſohn, ein großer Liebhaber,
und darum will ich Ihnen von ihren Fortſchrit-
ten lieber nichts erzaͤhlen. Mein Schwieger-
ſohn iſt Willens, das benachbarte Gut Water-
hall
zu kaufen, und ich glaube, daß er ver-
nuͤnftig daran thut, denn es iſt zu einem ſehr
billigen Preiſe zu haben. — Ich empfehle mich
Ihrer fernern Gewogenheit und nenne mich

Ihren ergebenſten Freund
Ralph Blackſtone.


Lovell. 3r. Bd. U
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[305/0312] uͤbertoͤlpeln und wurde ordentlich mit geruͤhrt. Seit der Zeit ſind wir nun ſehr gute Freunde, ich thue ihm ſehr vieles zu Gefallen und er thut mir auch dagegen manches zu Gefallen: ich habe es mir uͤberlegt, daß ich lieber den Garten und den guten Geſchmack, als einen lebendigen Menſchen etwas kraͤnken will, und darum ſehe ich jetzt durch die Finger und laſſe manchmal fuͤnfe gerade ſeyn. Von der Jagd ſind Sie eben ſo wenig, wie mein Schwiegerſohn, ein großer Liebhaber, und darum will ich Ihnen von ihren Fortſchrit- ten lieber nichts erzaͤhlen. Mein Schwieger- ſohn iſt Willens, das benachbarte Gut Water- hall zu kaufen, und ich glaube, daß er ver- nuͤnftig daran thut, denn es iſt zu einem ſehr billigen Preiſe zu haben. — Ich empfehle mich Ihrer fernern Gewogenheit und nenne mich Ihren ergebenſten Freund Ralph Blackſtone. Lovell. 3r. Bd. U

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 3. Berlin u. a., 1796, S. 305. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell03_1796/312>, abgerufen am 19.05.2024.