hätten wir alle auf Pulver gesessen, das eben anbrennen wollte. -- Wer geschossen hatte, das war Niemand anders als mein Herr William, fünf Spitzbuben und der junge Ferdinand gewesen; einer lag schon davon todt auf dem Boden, das war aber zum Glücke nichts weiter, als einer von den Spitzbuben. Der Herr William sagte uns, er wäre in großer Gefahr gewesen, aber Ferdinand hätte ihm meistentheils durch seine Courage sein Leben errettet, worüber wir uns denn alle gar gewaltig wunderten, besonders aber der Herr Rose, denn man sieht es wirk- lich dem jungen Burschen gar nicht an; aber so geht es oft in der Welt, Thomas, der Schein betrügt und aus einem Kalbe kann mit Gottes Hülfe bald ein Ochs werden, und darauf hoffen wir auch alle itzt bei dem jungen Ferdinand, aus dem gewiß noch mit der Zeit ein ganzer Kerl wird, da er schon so früh anfängt, sich ta- pfer zu halten. -- Er eben hatte den einen Spitzbuben todtgeschossen und war einem andern mit seinem Hirschfänger nachgejagt, als sich mein Herr indeß mit den andern beiden herum- balgte. So waren sie endlich Sieger geworden. Mir thut es leid, daß ich dabei nichts weiter
haͤtten wir alle auf Pulver geſeſſen, das eben anbrennen wollte. — Wer geſchoſſen hatte, das war Niemand anders als mein Herr William, fuͤnf Spitzbuben und der junge Ferdinand geweſen; einer lag ſchon davon todt auf dem Boden, das war aber zum Gluͤcke nichts weiter, als einer von den Spitzbuben. Der Herr William ſagte uns, er waͤre in großer Gefahr geweſen, aber Ferdinand haͤtte ihm meiſtentheils durch ſeine Courage ſein Leben errettet, woruͤber wir uns denn alle gar gewaltig wunderten, beſonders aber der Herr Roſe, denn man ſieht es wirk- lich dem jungen Burſchen gar nicht an; aber ſo geht es oft in der Welt, Thomas, der Schein betruͤgt und aus einem Kalbe kann mit Gottes Huͤlfe bald ein Ochs werden, und darauf hoffen wir auch alle itzt bei dem jungen Ferdinand, aus dem gewiß noch mit der Zeit ein ganzer Kerl wird, da er ſchon ſo fruͤh anfaͤngt, ſich ta- pfer zu halten. — Er eben hatte den einen Spitzbuben todtgeſchoſſen und war einem andern mit ſeinem Hirſchfaͤnger nachgejagt, als ſich mein Herr indeß mit den andern beiden herum- balgte. So waren ſie endlich Sieger geworden. Mir thut es leid, daß ich dabei nichts weiter
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[223[221]/0231]
haͤtten wir alle auf Pulver geſeſſen, das eben
anbrennen wollte. — Wer geſchoſſen hatte, das
war Niemand anders als mein Herr William, fuͤnf
Spitzbuben und der junge Ferdinand geweſen;
einer lag ſchon davon todt auf dem Boden, das
war aber zum Gluͤcke nichts weiter, als einer
von den Spitzbuben. Der Herr William ſagte
uns, er waͤre in großer Gefahr geweſen, aber
Ferdinand haͤtte ihm meiſtentheils durch ſeine
Courage ſein Leben errettet, woruͤber wir uns
denn alle gar gewaltig wunderten, beſonders
aber der Herr Roſe, denn man ſieht es wirk-
lich dem jungen Burſchen gar nicht an; aber
ſo geht es oft in der Welt, Thomas, der Schein
betruͤgt und aus einem Kalbe kann mit Gottes
Huͤlfe bald ein Ochs werden, und darauf hoffen
wir auch alle itzt bei dem jungen Ferdinand,
aus dem gewiß noch mit der Zeit ein ganzer
Kerl wird, da er ſchon ſo fruͤh anfaͤngt, ſich ta-
pfer zu halten. — Er eben hatte den einen
Spitzbuben todtgeſchoſſen und war einem andern
mit ſeinem Hirſchfaͤnger nachgejagt, als ſich
mein Herr indeß mit den andern beiden herum-
balgte. So waren ſie endlich Sieger geworden.
Mir thut es leid, daß ich dabei nichts weiter
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Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 1. Berlin u. a., 1795, S. 223[221]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell01_1795/231>, abgerufen am 22.11.2024.
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