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Tieck, Ludwig: Die Gemälde. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 2. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–123. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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munterung muß mich leiten, damit ich wieder Vertrauen zu mir fasse.

So gut, sagte der Alte, hätte es uns schon seit manchem Jahre werden können, aber du hast es dazumal verschmäht. Worin ich dir nur irgend helfen kann, darfst du sicher auf mich rechnen. Jetzt aber will ich doch, Neugierde halber, noch einmal meine Papiere ansehen, ob ich denn doch von dieser Schuld gar keine Nachricht finden sollte.

Er ließ die beiden jungen Leute allein, die sich erst eine Weile stillschweigend ansahen und sich dann in die Arme flogen. Sie hielten sich lange umschlossen, dann machte sich Sophie gelinde los, entfernte den Jüngling und sagte, indem sie ihm mit Munterkeit in's Auge sah: wie widerfährt mir denn das? Eduard, was soll uns denn das bedeuten?

Liebe, rief Eduard, Glück und ewige Treue! Sieh, liebstes Kind, ich fühle mich wie von einem schweren Traum erwacht. Das Glück, das mir so nahe vor den Füßen lag, das mir mein redlicher Vater schon an deiner Wiege zugedacht hatte, stieß ich wie ein ungezogener Knabe von mir, um mich der Welt und mir selbst verächtlich zu machen. Hast du mir denn vergeben, holdseliges Wesen? Kannst du mich denn lieben?

Ich bin dir recht von Herzen gut, du mein alter Spielkamerad, sagte Sophie: aber glücklich sind wir darum noch nicht.

Was kann uns noch im Wege sein! rief Eduard

munterung muß mich leiten, damit ich wieder Vertrauen zu mir fasse.

So gut, sagte der Alte, hätte es uns schon seit manchem Jahre werden können, aber du hast es dazumal verschmäht. Worin ich dir nur irgend helfen kann, darfst du sicher auf mich rechnen. Jetzt aber will ich doch, Neugierde halber, noch einmal meine Papiere ansehen, ob ich denn doch von dieser Schuld gar keine Nachricht finden sollte.

Er ließ die beiden jungen Leute allein, die sich erst eine Weile stillschweigend ansahen und sich dann in die Arme flogen. Sie hielten sich lange umschlossen, dann machte sich Sophie gelinde los, entfernte den Jüngling und sagte, indem sie ihm mit Munterkeit in's Auge sah: wie widerfährt mir denn das? Eduard, was soll uns denn das bedeuten?

Liebe, rief Eduard, Glück und ewige Treue! Sieh, liebstes Kind, ich fühle mich wie von einem schweren Traum erwacht. Das Glück, das mir so nahe vor den Füßen lag, das mir mein redlicher Vater schon an deiner Wiege zugedacht hatte, stieß ich wie ein ungezogener Knabe von mir, um mich der Welt und mir selbst verächtlich zu machen. Hast du mir denn vergeben, holdseliges Wesen? Kannst du mich denn lieben?

Ich bin dir recht von Herzen gut, du mein alter Spielkamerad, sagte Sophie: aber glücklich sind wir darum noch nicht.

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[0078] munterung muß mich leiten, damit ich wieder Vertrauen zu mir fasse. So gut, sagte der Alte, hätte es uns schon seit manchem Jahre werden können, aber du hast es dazumal verschmäht. Worin ich dir nur irgend helfen kann, darfst du sicher auf mich rechnen. Jetzt aber will ich doch, Neugierde halber, noch einmal meine Papiere ansehen, ob ich denn doch von dieser Schuld gar keine Nachricht finden sollte. Er ließ die beiden jungen Leute allein, die sich erst eine Weile stillschweigend ansahen und sich dann in die Arme flogen. Sie hielten sich lange umschlossen, dann machte sich Sophie gelinde los, entfernte den Jüngling und sagte, indem sie ihm mit Munterkeit in's Auge sah: wie widerfährt mir denn das? Eduard, was soll uns denn das bedeuten? Liebe, rief Eduard, Glück und ewige Treue! Sieh, liebstes Kind, ich fühle mich wie von einem schweren Traum erwacht. Das Glück, das mir so nahe vor den Füßen lag, das mir mein redlicher Vater schon an deiner Wiege zugedacht hatte, stieß ich wie ein ungezogener Knabe von mir, um mich der Welt und mir selbst verächtlich zu machen. Hast du mir denn vergeben, holdseliges Wesen? Kannst du mich denn lieben? Ich bin dir recht von Herzen gut, du mein alter Spielkamerad, sagte Sophie: aber glücklich sind wir darum noch nicht. Was kann uns noch im Wege sein! rief Eduard

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T12:27:02Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T12:27:02Z)

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Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Die Gemälde. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 2. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–123. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_gemaelde_1910/78>, abgerufen am 29.11.2024.