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Tieck, Ludwig: Die Gemälde. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 2. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–123. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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kunft mit dergleichen Vorschlägen. -- Und der verdammte Breughel hier! Da oben, hoch, wo ich ihn nie wieder sehe, will ich ihn mit der Galgen-Physiognomie des alten Sünders und allen seinen Teufeln hinauf hängen!

Er sah empor, und wieder schaute aus dem offnen Fenster Sophie, lauschend auf ihr Gespräch, herab. Sie erröthete, entfloh, ohne das Fenster zu schließen, und der Alte rief: das fehlte noch! Nun hat die eigensinnige Dirne Alles mit angehört und setzt sich wohl gar dergleichen in den kleinen trotzigen Kopf!

Die alten Freunde trennten sich, Walther mit sich und aller Welt unzufrieden.

Tief in der Nacht saß Eduard in seinem einsamen Zimmer, mit vielfachen Gedanken beschäftigt. Um ihn lagen unbezahlte Rechnungen, und er häufte die Summen daneben auf, um sie am folgenden Morgen zu tilgen. Es war ihm gelungen, unter billigen Bedingungen ein Capital auf sein Haus aufzunehmen, und so arm er sich erschien, so war er doch schon in dem Gefühl zufrieden, welches ihm sein fester Vorsatz gab, künftig auf andre Weise zu leben. Er sah sich in Gedanken schon thätig, er machte Plane, wie er von einem kleinen Amte zu einem wichtigern emporsteigen und sich in diesem zu einem noch ansehnlichern vorbereiten wolle. Die Gewohnheit, sagte er, wird ja zu unserer Natur, so im Guten wie im Schlimmen, und wie mir Müßiggang

kunft mit dergleichen Vorschlägen. — Und der verdammte Breughel hier! Da oben, hoch, wo ich ihn nie wieder sehe, will ich ihn mit der Galgen-Physiognomie des alten Sünders und allen seinen Teufeln hinauf hängen!

Er sah empor, und wieder schaute aus dem offnen Fenster Sophie, lauschend auf ihr Gespräch, herab. Sie erröthete, entfloh, ohne das Fenster zu schließen, und der Alte rief: das fehlte noch! Nun hat die eigensinnige Dirne Alles mit angehört und setzt sich wohl gar dergleichen in den kleinen trotzigen Kopf!

Die alten Freunde trennten sich, Walther mit sich und aller Welt unzufrieden.

Tief in der Nacht saß Eduard in seinem einsamen Zimmer, mit vielfachen Gedanken beschäftigt. Um ihn lagen unbezahlte Rechnungen, und er häufte die Summen daneben auf, um sie am folgenden Morgen zu tilgen. Es war ihm gelungen, unter billigen Bedingungen ein Capital auf sein Haus aufzunehmen, und so arm er sich erschien, so war er doch schon in dem Gefühl zufrieden, welches ihm sein fester Vorsatz gab, künftig auf andre Weise zu leben. Er sah sich in Gedanken schon thätig, er machte Plane, wie er von einem kleinen Amte zu einem wichtigern emporsteigen und sich in diesem zu einem noch ansehnlichern vorbereiten wolle. Die Gewohnheit, sagte er, wird ja zu unserer Natur, so im Guten wie im Schlimmen, und wie mir Müßiggang

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T12:27:02Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T12:27:02Z)

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Die Gemälde. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 2. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–123. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_gemaelde_1910/64>, abgerufen am 28.11.2024.