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Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794.

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Reise von Batavia nach Japan, u. s. w.
Matte von Stroh, und darüber eine cattunene Decke
lag. Vor dem Bette stand ein Fußschemel, damit man
bequem hinauf kommen konnte. Das Ganze war gegen
den Regen mit einem Zelte von Segeltuch bedeckt.
Nachdem sie die Schuhe ausgezogen hatten, stiegen sie
hinauf und setzten sich, nach Landessitte, auf die Fersen,
und die Füße untergeschlagen. Da sie dieser Art zu
sitzen gewohnt waren, konnten sie es lange aushalten;
daß es ihnen aber endlich unbequem wurde, konnte man
daraus sehen, daß sie dessen bisweilen überdrüßig wur-
den, und sich eine Weile auf Europäische Art setzten.
Das Geschäfft dieser Banjosen war, während der ganzen
Zeit, da das Schiff auf der Rhede lag, dahin zu sehen,
daß alle Personen und Güther, die an Land gebracht wur-
den, oder aufs Schiff kamen, genau visitirt wurden;
die Befehle vom Gouverneur in der Stadt anzunehmen;
alle Pässe und Papiere, womit Leute versehen werden
mußten, zu unterschreiben, und dergleichen. Ihr Zeit-
vertreib während ihres langen und ermüdenden Sitzens
war, Tobak zu rauchen, bisweilen ein Paar Worte mit
einander zu sprechen, Thee zu trinken, und ein Glas
Europäischen Branntwein zu nehmen. Zu diesem En-
de ließ der Schiffs-Capitain zwey krystallne Flaschen
mit verschiednen Liqueuren, und zwey geschliffne krystall-
ne Gläser, wie auch Confect auf einem Teller, auf-
setzen, wiewohl sie nicht viel Liqueur trinken, sondern meist
nur davon probiren.

Als alles Salutiren mit den Kanonen vorbey war,
sollte nach Gewohnheit das übrige Pulver, nebst den
Kugeln, allem Gewehr, und der oben gedachten Bü-
cherkiste den Japanern in Verwahrung gegeben werden.
Man überlieferte ihnen eine gewisse Quantität Pulver,
sechs Kisten mit Kugeln, sechs Musketen, sechs Pisto-

Reiſe von Batavia nach Japan, u. ſ. w.
Matte von Stroh, und daruͤber eine cattunene Decke
lag. Vor dem Bette ſtand ein Fußſchemel, damit man
bequem hinauf kommen konnte. Das Ganze war gegen
den Regen mit einem Zelte von Segeltuch bedeckt.
Nachdem ſie die Schuhe ausgezogen hatten, ſtiegen ſie
hinauf und ſetzten ſich, nach Landesſitte, auf die Ferſen,
und die Fuͤße untergeſchlagen. Da ſie dieſer Art zu
ſitzen gewohnt waren, konnten ſie es lange aushalten;
daß es ihnen aber endlich unbequem wurde, konnte man
daraus ſehen, daß ſie deſſen bisweilen uͤberdruͤßig wur-
den, und ſich eine Weile auf Europaͤiſche Art ſetzten.
Das Geſchaͤfft dieſer Banjoſen war, waͤhrend der ganzen
Zeit, da das Schiff auf der Rhede lag, dahin zu ſehen,
daß alle Perſonen und Guͤther, die an Land gebracht wur-
den, oder aufs Schiff kamen, genau viſitirt wurden;
die Befehle vom Gouverneur in der Stadt anzunehmen;
alle Paͤſſe und Papiere, womit Leute verſehen werden
mußten, zu unterſchreiben, und dergleichen. Ihr Zeit-
vertreib waͤhrend ihres langen und ermuͤdenden Sitzens
war, Tobak zu rauchen, bisweilen ein Paar Worte mit
einander zu ſprechen, Thee zu trinken, und ein Glas
Europaͤiſchen Branntwein zu nehmen. Zu dieſem En-
de ließ der Schiffs-Capitain zwey kryſtallne Flaſchen
mit verſchiednen Liqueuren, und zwey geſchliffne kryſtall-
ne Glaͤſer, wie auch Confect auf einem Teller, auf-
ſetzen, wiewohl ſie nicht viel Liqueur trinken, ſondern meiſt
nur davon probiren.

Als alles Salutiren mit den Kanonen vorbey war,
ſollte nach Gewohnheit das uͤbrige Pulver, nebſt den
Kugeln, allem Gewehr, und der oben gedachten Buͤ-
cherkiſte den Japanern in Verwahrung gegeben werden.
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[13/0047] Reiſe von Batavia nach Japan, u. ſ. w. Matte von Stroh, und daruͤber eine cattunene Decke lag. Vor dem Bette ſtand ein Fußſchemel, damit man bequem hinauf kommen konnte. Das Ganze war gegen den Regen mit einem Zelte von Segeltuch bedeckt. Nachdem ſie die Schuhe ausgezogen hatten, ſtiegen ſie hinauf und ſetzten ſich, nach Landesſitte, auf die Ferſen, und die Fuͤße untergeſchlagen. Da ſie dieſer Art zu ſitzen gewohnt waren, konnten ſie es lange aushalten; daß es ihnen aber endlich unbequem wurde, konnte man daraus ſehen, daß ſie deſſen bisweilen uͤberdruͤßig wur- den, und ſich eine Weile auf Europaͤiſche Art ſetzten. Das Geſchaͤfft dieſer Banjoſen war, waͤhrend der ganzen Zeit, da das Schiff auf der Rhede lag, dahin zu ſehen, daß alle Perſonen und Guͤther, die an Land gebracht wur- den, oder aufs Schiff kamen, genau viſitirt wurden; die Befehle vom Gouverneur in der Stadt anzunehmen; alle Paͤſſe und Papiere, womit Leute verſehen werden mußten, zu unterſchreiben, und dergleichen. Ihr Zeit- vertreib waͤhrend ihres langen und ermuͤdenden Sitzens war, Tobak zu rauchen, bisweilen ein Paar Worte mit einander zu ſprechen, Thee zu trinken, und ein Glas Europaͤiſchen Branntwein zu nehmen. Zu dieſem En- de ließ der Schiffs-Capitain zwey kryſtallne Flaſchen mit verſchiednen Liqueuren, und zwey geſchliffne kryſtall- ne Glaͤſer, wie auch Confect auf einem Teller, auf- ſetzen, wiewohl ſie nicht viel Liqueur trinken, ſondern meiſt nur davon probiren. Als alles Salutiren mit den Kanonen vorbey war, ſollte nach Gewohnheit das uͤbrige Pulver, nebſt den Kugeln, allem Gewehr, und der oben gedachten Buͤ- cherkiſte den Japanern in Verwahrung gegeben werden. Man uͤberlieferte ihnen eine gewiſſe Quantitaͤt Pulver, ſechs Kiſten mit Kugeln, ſechs Musketen, ſechs Piſto-

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Zitationshilfe: Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen02_1794/47>, abgerufen am 23.11.2024.