Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794.Erste Abtheilung. Fünfter Abschnitt. peter, Borax, Alaun, Bisam, Lacca, Benzoe, Sto-rax, Katechu, Ambra, arabische Costwurz, Korallen, Spießglas, Schlangenholz, Feilen, Nadeln, Spiegel- glas, Gläser, Brillen, Vögel und manche andre in Japan nicht zu habende Sachen ein. Der Gewinn war sehr ansehnlich; die Ausfuhr betrug wenigstens sechs Millionen Gulden, und bloß an Silber vier Mil- lionen. Auf der Holländer eignes Begehren, wurde der Handel mit Silber in Handel mit Kupfer verwan- delt, weil damals auf Kupfer mehr zu verdienen war. Von Stunde an, wurde aber auch die Exportation des Silbers verboten. Den ärgsten Stoß, scheint der Han- del der Holländer 1672 bekommen zu haben, und zwar durch den Haß, welchen Inaba Mino, Mitglied des Staatsraths, und Günstling des frommen Kaisers Dai- jojin, gegen die Holländer gefaßt hatte. Dieser übte seine Rache durch einen seiner Anverwandten aus, der zum Statthalter zu Nangasaki bestellt wurde. Letzterer ließ von allen Waaren, welche in dem Jahre mit den Schiffen nach Japan gekommen waren, Proben holen, die er den Kaufleuten zeigte, und wobey er diese befra- gen ließ, sowohl wie viel sie dafür zu geben dächten, als auch wie viel sie davon verlangten. Darauf bot er den Holländern für diese Waaren viel weniger, und stellte ihnen frey, sie wieder mitzunehmen, wenn ihnen dieses nicht anstände. Seit der Zeit wurde der Preis der Waaren von Jahr zu Jahre heruntergesetzt, und der Werth des Japanischen Geldes erhöhet. Man be- schwerte sich zwar hierüber, und der holländische Han- del wurde in so fern wieder frey gegeben, daß die Waa- ren für den höchsten Both verkauft werden durften, aber die ganze Verkaufssumme wurde im Jahr 1685 auf 300,000 Thail
Erſte Abtheilung. Fuͤnfter Abſchnitt. peter, Borax, Alaun, Biſam, Lacca, Benzoe, Sto-rax, Katechu, Ambra, arabiſche Coſtwurz, Korallen, Spießglas, Schlangenholz, Feilen, Nadeln, Spiegel- glas, Glaͤſer, Brillen, Voͤgel und manche andre in Japan nicht zu habende Sachen ein. Der Gewinn war ſehr anſehnlich; die Ausfuhr betrug wenigſtens ſechs Millionen Gulden, und bloß an Silber vier Mil- lionen. Auf der Hollaͤnder eignes Begehren, wurde der Handel mit Silber in Handel mit Kupfer verwan- delt, weil damals auf Kupfer mehr zu verdienen war. Von Stunde an, wurde aber auch die Exportation des Silbers verboten. Den aͤrgſten Stoß, ſcheint der Han- del der Hollaͤnder 1672 bekommen zu haben, und zwar durch den Haß, welchen Inaba Mino, Mitglied des Staatsraths, und Guͤnſtling des frommen Kaiſers Dai- jojin, gegen die Hollaͤnder gefaßt hatte. Dieſer uͤbte ſeine Rache durch einen ſeiner Anverwandten aus, der zum Statthalter zu Nangaſaki beſtellt wurde. Letzterer ließ von allen Waaren, welche in dem Jahre mit den Schiffen nach Japan gekommen waren, Proben holen, die er den Kaufleuten zeigte, und wobey er dieſe befra- gen ließ, ſowohl wie viel ſie dafuͤr zu geben daͤchten, als auch wie viel ſie davon verlangten. Darauf bot er den Hollaͤndern fuͤr dieſe Waaren viel weniger, und ſtellte ihnen frey, ſie wieder mitzunehmen, wenn ihnen dieſes nicht anſtaͤnde. Seit der Zeit wurde der Preis der Waaren von Jahr zu Jahre heruntergeſetzt, und der Werth des Japaniſchen Geldes erhoͤhet. Man be- ſchwerte ſich zwar hieruͤber, und der hollaͤndiſche Han- del wurde in ſo fern wieder frey gegeben, daß die Waa- ren fuͤr den hoͤchſten Both verkauft werden durften, aber die ganze Verkaufsſumme wurde im Jahr 1685 auf 300,000 Thail
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Erſte Abtheilung. Fuͤnfter Abſchnitt.
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rax, Katechu, Ambra, arabiſche Coſtwurz, Korallen,
Spießglas, Schlangenholz, Feilen, Nadeln, Spiegel-
glas, Glaͤſer, Brillen, Voͤgel und manche andre in
Japan nicht zu habende Sachen ein. Der Gewinn
war ſehr anſehnlich; die Ausfuhr betrug wenigſtens
ſechs Millionen Gulden, und bloß an Silber vier Mil-
lionen. Auf der Hollaͤnder eignes Begehren, wurde
der Handel mit Silber in Handel mit Kupfer verwan-
delt, weil damals auf Kupfer mehr zu verdienen war.
Von Stunde an, wurde aber auch die Exportation des
Silbers verboten. Den aͤrgſten Stoß, ſcheint der Han-
del der Hollaͤnder 1672 bekommen zu haben, und zwar
durch den Haß, welchen Inaba Mino, Mitglied des
Staatsraths, und Guͤnſtling des frommen Kaiſers Dai-
jojin, gegen die Hollaͤnder gefaßt hatte. Dieſer uͤbte
ſeine Rache durch einen ſeiner Anverwandten aus, der
zum Statthalter zu Nangaſaki beſtellt wurde. Letzterer
ließ von allen Waaren, welche in dem Jahre mit den
Schiffen nach Japan gekommen waren, Proben holen,
die er den Kaufleuten zeigte, und wobey er dieſe befra-
gen ließ, ſowohl wie viel ſie dafuͤr zu geben daͤchten,
als auch wie viel ſie davon verlangten. Darauf bot er
den Hollaͤndern fuͤr dieſe Waaren viel weniger, und
ſtellte ihnen frey, ſie wieder mitzunehmen, wenn ihnen
dieſes nicht anſtaͤnde. Seit der Zeit wurde der Preis
der Waaren von Jahr zu Jahre heruntergeſetzt, und
der Werth des Japaniſchen Geldes erhoͤhet. Man be-
ſchwerte ſich zwar hieruͤber, und der hollaͤndiſche Han-
del wurde in ſo fern wieder frey gegeben, daß die Waa-
ren fuͤr den hoͤchſten Both verkauft werden durften, aber die
ganze Verkaufsſumme wurde im Jahr 1685 auf 300,000
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