Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794.Erste Abtheilung. Vierter Abschnitt. Zwischenraume Erde herausgenommen, und sehr behut-sam unten um die Saat herumgelegt, welche dadurch neuen Saft und Dünger bekommt; die Zwischenräume werden auf diese Art in tiefe Furchen, oder kleine Gra- ben, verwandelt, in welche das Wasser einzieht. Diese mühsame Arbeit macht die Saatfelder zu wirklichen Gartenbeeten, die auf den Anhöhen und Bergen, von kleinen Mauern unterstützt, terrassenförmig übereinan- der hervorragen, welches einen vortreflichen Anblick, gewährt. Zu seiner Zeit wird die Erde wieder weg- genommen, und in die Furche geworfen, und dagegen für das künftige Jahr, das, was Saatbeet war, zu Zwischenraum und Graben gemacht. Sobald die Gerste abgeschnitten ist, wird nicht sel- Rübsaamen wird in allen Gegenden von Japan Gersten, Weitzen, Kohlsaamen und Senf, wer- Schlägel
Erſte Abtheilung. Vierter Abſchnitt. Zwiſchenraume Erde herausgenommen, und ſehr behut-ſam unten um die Saat herumgelegt, welche dadurch neuen Saft und Duͤnger bekommt; die Zwiſchenraͤume werden auf dieſe Art in tiefe Furchen, oder kleine Gra- ben, verwandelt, in welche das Waſſer einzieht. Dieſe muͤhſame Arbeit macht die Saatfelder zu wirklichen Gartenbeeten, die auf den Anhoͤhen und Bergen, von kleinen Mauern unterſtuͤtzt, terraſſenfoͤrmig uͤbereinan- der hervorragen, welches einen vortreflichen Anblick, gewaͤhrt. Zu ſeiner Zeit wird die Erde wieder weg- genommen, und in die Furche geworfen, und dagegen fuͤr das kuͤnftige Jahr, das, was Saatbeet war, zu Zwiſchenraum und Graben gemacht. Sobald die Gerſte abgeſchnitten iſt, wird nicht ſel- Ruͤbſaamen wird in allen Gegenden von Japan Gerſten, Weitzen, Kohlſaamen und Senf, wer- Schlaͤgel
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Erſte Abtheilung. Vierter Abſchnitt.
Zwiſchenraume Erde herausgenommen, und ſehr behut-
ſam unten um die Saat herumgelegt, welche dadurch
neuen Saft und Duͤnger bekommt; die Zwiſchenraͤume
werden auf dieſe Art in tiefe Furchen, oder kleine Gra-
ben, verwandelt, in welche das Waſſer einzieht. Dieſe
muͤhſame Arbeit macht die Saatfelder zu wirklichen
Gartenbeeten, die auf den Anhoͤhen und Bergen, von
kleinen Mauern unterſtuͤtzt, terraſſenfoͤrmig uͤbereinan-
der hervorragen, welches einen vortreflichen Anblick,
gewaͤhrt. Zu ſeiner Zeit wird die Erde wieder weg-
genommen, und in die Furche geworfen, und dagegen
fuͤr das kuͤnftige Jahr, das, was Saatbeet war, zu
Zwiſchenraum und Graben gemacht.
Sobald die Gerſte abgeſchnitten iſt, wird nicht ſel-
ten andre Gerſte, oder auch wohl Bohnen zwiſchen die
Stoppeln geſaͤet, und zwar entweder auf das vorige
Beet, oder auf den Zwiſchenraum, ſo, daß das Land wirk-
lich zweymal im Jahr, obwohl an verſchiedenen Stellen,
beſaͤet wird, ohne daß der Acker deshalb zum zweyten-
mal von vorn bearbeitet werden duͤrſte.
Ruͤbſaamen wird in allen Gegenden von Japan
uͤberfluͤſſig gebauet. Im Monath April, ſehen uͤber
das ganze Land die Aecker von den Bluͤthen wie vergol-
det aus. Die Ruͤbe wird nicht gebraucht, aus dem
Saamen aber, welcher im May reif wird, preßt man
Oel, das uͤberall in den Lampen gebrannt wird. Die
Japaner nennen das Kraut Na Tanne, das Oel Na-
tanne Abra oder Natanne no Abra.
Gerſten, Weitzen, Kohlſaamen und Senf, wer-
den ohne viele Umſtaͤnde auf Strohmatten, unter freyem
Himmel, nicht ſelten auch in den Doͤrfern vor der
Hausthuͤr, gedroſchen, und zwar mit Flegeln, die drey
Schlaͤgel
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