Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794.Zustand d. Wissens. Künste u. dergl. in Japan. schaften pflegen, besonders die Kaufleute in einemKästchen oder Bestech, worin zugleich Rechenbrett und Waage liegen, bey sich zu tragen, wie die Abbildung auf der ersten Kupfertafel zeigt: nemlich, Fig. 1. Form und Zeichen der Stücke Tusche; Fig. 2. der Schreib- pinsel, wie eben damit geschrieben wird; Fig. 3. Etui oder Kästchen mit den Schreibgeräthschaften, einer Waage und dem Rechenbrett, a. der Schreibpinsel, b. ein ausgehöhlter Stein, die Tusche darauf zu reiben, c. eine kleine Büchse mit Wasser dazu. d. eine kleine Schnellwage mit e. dazu gehöriger Waagschaale und f. Gewichte g. ein Rechenbrett mit gerundeten Steinen oder Kugeln, die auf einem Drate hin und her ge- schoben werden und die Einer und Zehner bedeuten. Die Dichtkunst ist auch bey den Japanern beliebt; Auch die Musik wird sehr geschätzt. Aber bisher Zuſtand d. Wiſſenſ. Kuͤnſte u. dergl. in Japan. ſchaften pflegen, beſonders die Kaufleute in einemKaͤſtchen oder Beſtech, worin zugleich Rechenbrett und Waage liegen, bey ſich zu tragen, wie die Abbildung auf der erſten Kupfertafel zeigt: nemlich, Fig. 1. Form und Zeichen der Stuͤcke Tuſche; Fig. 2. der Schreib- pinſel, wie eben damit geſchrieben wird; Fig. 3. Etui oder Kaͤſtchen mit den Schreibgeraͤthſchaften, einer Waage und dem Rechenbrett, a. der Schreibpinſel, b. ein ausgehoͤhlter Stein, die Tuſche darauf zu reiben, c. eine kleine Buͤchſe mit Waſſer dazu. d. eine kleine Schnellwage mit e. dazu gehoͤriger Waagſchaale und f. Gewichte g. ein Rechenbrett mit gerundeten Steinen oder Kugeln, die auf einem Drate hin und her ge- ſchoben werden und die Einer und Zehner bedeuten. Die Dichtkunſt iſt auch bey den Japanern beliebt; Auch die Muſik wird ſehr geſchaͤtzt. Aber bisher <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0337" n="47"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Zuſtand d. Wiſſenſ. Kuͤnſte u. dergl. in <placeName>Japan</placeName>.</hi></fw><lb/> ſchaften pflegen, beſonders die Kaufleute in einem<lb/> Kaͤſtchen oder Beſtech, worin zugleich Rechenbrett und<lb/> Waage liegen, bey ſich zu tragen, wie die Abbildung<lb/> auf der erſten Kupfertafel zeigt: nemlich, Fig. 1. Form<lb/> und Zeichen der Stuͤcke Tuſche; Fig. 2. der Schreib-<lb/> pinſel, wie eben damit geſchrieben wird; Fig. 3. Etui<lb/> oder Kaͤſtchen mit den Schreibgeraͤthſchaften, einer<lb/> Waage und dem Rechenbrett, <hi rendition="#aq">a.</hi> der Schreibpinſel, <hi rendition="#aq">b.</hi><lb/> ein ausgehoͤhlter Stein, die Tuſche darauf zu reiben, <hi rendition="#aq">c.</hi><lb/> eine kleine Buͤchſe mit Waſſer dazu. <hi rendition="#aq">d.</hi> eine kleine<lb/> Schnellwage mit <hi rendition="#aq">e.</hi> dazu gehoͤriger Waagſchaale und <hi rendition="#aq">f.</hi><lb/> Gewichte <hi rendition="#aq">g.</hi> ein Rechenbrett mit gerundeten Steinen<lb/> oder Kugeln, die auf einem Drate hin und her ge-<lb/> ſchoben werden und die Einer und Zehner bedeuten.</p><lb/> <p>Die Dichtkunſt iſt auch bey den Japanern beliebt;<lb/> ſie bedienen ſich derſelben, um das Andenken ihrer Goͤt-<lb/> ter, Helden und merkwuͤrdigen Maͤnner, zu verewigen.</p><lb/> <p>Auch die Muſik wird ſehr geſchaͤtzt. Aber bisher<lb/> haben ſie weder ihre muſikaliſchen Inſtrumente zu eini-<lb/> ger Vollkommenheit, noch in ihre Muſik vorzuͤgliche<lb/> Harmonie zu bringen gewußt. Bey der oͤffentlichen<lb/> Feyer ihrer Feſte, und bey andern Gelegenheiten, ge-<lb/> brauchen ſie Trommeln, Pfeifen, Saiteninſtrumente,<lb/> Glocken, Schellen und dergleichen mehr. Das Frauen-<lb/> zimmer liebt die Muſik ungemein; ſie lernen auch die an-<lb/> gefuͤhrten Inſtrumente, beſonders aber eine Art Laute mit<lb/> vier Saiten ſpielen. Dies geſchieht dergeſtalt, daß ſie<lb/> mit den Fingern gegen die Saiten ſchnellen; ſie koͤnnen<lb/> ganze Abende damit zubringen, obgleich dieſe Muſik<lb/> eben nicht angenehm klingt. Auf der beygefuͤgten Ku-<lb/> pfertafel ſieht man ein japaniſches Frauenzimmer mit<lb/> dieſem Inſtrumente in der Hand abgebildet. Fig. 4.</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [47/0337]
Zuſtand d. Wiſſenſ. Kuͤnſte u. dergl. in Japan.
ſchaften pflegen, beſonders die Kaufleute in einem
Kaͤſtchen oder Beſtech, worin zugleich Rechenbrett und
Waage liegen, bey ſich zu tragen, wie die Abbildung
auf der erſten Kupfertafel zeigt: nemlich, Fig. 1. Form
und Zeichen der Stuͤcke Tuſche; Fig. 2. der Schreib-
pinſel, wie eben damit geſchrieben wird; Fig. 3. Etui
oder Kaͤſtchen mit den Schreibgeraͤthſchaften, einer
Waage und dem Rechenbrett, a. der Schreibpinſel, b.
ein ausgehoͤhlter Stein, die Tuſche darauf zu reiben, c.
eine kleine Buͤchſe mit Waſſer dazu. d. eine kleine
Schnellwage mit e. dazu gehoͤriger Waagſchaale und f.
Gewichte g. ein Rechenbrett mit gerundeten Steinen
oder Kugeln, die auf einem Drate hin und her ge-
ſchoben werden und die Einer und Zehner bedeuten.
Die Dichtkunſt iſt auch bey den Japanern beliebt;
ſie bedienen ſich derſelben, um das Andenken ihrer Goͤt-
ter, Helden und merkwuͤrdigen Maͤnner, zu verewigen.
Auch die Muſik wird ſehr geſchaͤtzt. Aber bisher
haben ſie weder ihre muſikaliſchen Inſtrumente zu eini-
ger Vollkommenheit, noch in ihre Muſik vorzuͤgliche
Harmonie zu bringen gewußt. Bey der oͤffentlichen
Feyer ihrer Feſte, und bey andern Gelegenheiten, ge-
brauchen ſie Trommeln, Pfeifen, Saiteninſtrumente,
Glocken, Schellen und dergleichen mehr. Das Frauen-
zimmer liebt die Muſik ungemein; ſie lernen auch die an-
gefuͤhrten Inſtrumente, beſonders aber eine Art Laute mit
vier Saiten ſpielen. Dies geſchieht dergeſtalt, daß ſie
mit den Fingern gegen die Saiten ſchnellen; ſie koͤnnen
ganze Abende damit zubringen, obgleich dieſe Muſik
eben nicht angenehm klingt. Auf der beygefuͤgten Ku-
pfertafel ſieht man ein japaniſches Frauenzimmer mit
dieſem Inſtrumente in der Hand abgebildet. Fig. 4.
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