Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794.Fünfte Abtheilung. Fünfter Abschnitt. unförmliche Silberklumpen von sehr verschiedner Größe,Gestalt und Werth. Die ersteren unterscheiden sich je- doch von den letzteren dadurch, daß jene länglich, und diese ründlich, gewöhnlich dick, selten flach, sind. Sie werden allezeit zugewogen. Von Farbe sehen sie wie Bley aus. Sie sind mit Buchstaben, aber auf mancherley Art, be- zeichnet. Auf einigen sieht man das Bild des Gottes des Reichthums, und diese heißen Daikokvs ganne. Diese nebst den übrigen Japanischen Münzen habe ich in einer, in der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Stock- holm, im Jahr 1779 gehaltnen Rede ausführlicher be- schrieben, wo auch Abbildungen davon beygefügt sind. Seni nennen die Japaner ihre kupfernen, messing- Fuͤnfte Abtheilung. Fuͤnfter Abſchnitt. unfoͤrmliche Silberklumpen von ſehr verſchiedner Groͤße,Geſtalt und Werth. Die erſteren unterſcheiden ſich je- doch von den letzteren dadurch, daß jene laͤnglich, und dieſe ruͤndlich, gewoͤhnlich dick, ſelten flach, ſind. Sie werden allezeit zugewogen. Von Farbe ſehen ſie wie Bley aus. Sie ſind mit Buchſtaben, aber auf mancherley Art, be- zeichnet. Auf einigen ſieht man das Bild des Gottes des Reichthums, und dieſe heißen Daikokvs ganne. Dieſe nebſt den uͤbrigen Japaniſchen Muͤnzen habe ich in einer, in der Koͤniglichen Akademie der Wiſſenſchaften zu Stock- holm, im Jahr 1779 gehaltnen Rede ausfuͤhrlicher be- ſchrieben, wo auch Abbildungen davon beygefuͤgt ſind. Seni nennen die Japaner ihre kupfernen, meſſing- <TEI> <text> <body> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0224" n="190"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Fuͤnfte Abtheilung. Fuͤnfter Abſchnitt.</hi></fw><lb/> unfoͤrmliche Silberklumpen von ſehr verſchiedner Groͤße,<lb/> Geſtalt und Werth. Die erſteren unterſcheiden ſich je-<lb/> doch von den letzteren dadurch, daß jene laͤnglich, und dieſe<lb/> ruͤndlich, gewoͤhnlich dick, ſelten flach, ſind. Sie werden<lb/> allezeit zugewogen. Von Farbe ſehen ſie wie Bley aus.<lb/> Sie ſind mit Buchſtaben, aber auf mancherley Art, be-<lb/> zeichnet. Auf einigen ſieht man das Bild des Gottes des<lb/> Reichthums, und dieſe heißen Daikokvs ganne. Dieſe<lb/> nebſt den uͤbrigen Japaniſchen Muͤnzen habe ich in einer,<lb/> in der Koͤniglichen Akademie der Wiſſenſchaften zu <placeName>Stock-<lb/> holm</placeName>, im Jahr 1779 gehaltnen Rede ausfuͤhrlicher be-<lb/> ſchrieben, wo auch Abbildungen davon beygefuͤgt ſind.</p><lb/> <p>Seni nennen die Japaner ihre kupfernen, meſſing-<lb/> nen und eiſernen Muͤnzen. Man kann ſie mit Europaͤi-<lb/> ſchen Kupferpfennigen vergleichen. Sie ſind aber un-<lb/> gleich an Groͤße, Werth und Anſehen. Darin kommen<lb/> ſie jedoch uͤberein, daß ſie alle gegoſſen, in der Mitte mit<lb/> einem viereckigen Loche, wodurch man ſie auf eine Schnur<lb/> reihen kann, verſehen ſind, und einen breiten Rand ha-<lb/> ben. Die Sjumon Seni gelten 10 gewoͤhnliche Seni,<lb/> oder ½ Mas, fangen aber ſchon an ſelten zu werden.<lb/> Die Simoni Seni gelten 4 gewoͤhnliche Seni, ſind von<lb/> Meſſing, beynahe ſo groß als ein acht gute Groſchen-Stuͤck,<lb/> aber duͤnn, und bloß auf der Inſel <placeName>Nipon</placeName> gebe; ſie zeich-<lb/> nen ſich durch ihre gelbe Farbe und die auf der untern<lb/> Seite befindlichen erhobenen Bogen aus. Die gewoͤhnli-<lb/> chen Seni ſind von der Groͤße eines Pfennigs, und von<lb/> rothem Kupfer; 60 machen 1 Mas. Die Dooſa Se-<lb/> ni ſind von Eiſen gegoſſen, ſo groß und von gleichem<lb/> Werth, als die vorher gehenden, ſehen auch eben ſo aus,<lb/> ſind aber ſo ſproͤde, daß ſie leicht zerbrechen oder entzwey<lb/> fallen. Nahe bey der Stadt <placeName>Nangaſaki</placeName> iſt eine Muͤn-<lb/> ze, wo dergleichen gegoſſen werden.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [190/0224]
Fuͤnfte Abtheilung. Fuͤnfter Abſchnitt.
unfoͤrmliche Silberklumpen von ſehr verſchiedner Groͤße,
Geſtalt und Werth. Die erſteren unterſcheiden ſich je-
doch von den letzteren dadurch, daß jene laͤnglich, und dieſe
ruͤndlich, gewoͤhnlich dick, ſelten flach, ſind. Sie werden
allezeit zugewogen. Von Farbe ſehen ſie wie Bley aus.
Sie ſind mit Buchſtaben, aber auf mancherley Art, be-
zeichnet. Auf einigen ſieht man das Bild des Gottes des
Reichthums, und dieſe heißen Daikokvs ganne. Dieſe
nebſt den uͤbrigen Japaniſchen Muͤnzen habe ich in einer,
in der Koͤniglichen Akademie der Wiſſenſchaften zu Stock-
holm, im Jahr 1779 gehaltnen Rede ausfuͤhrlicher be-
ſchrieben, wo auch Abbildungen davon beygefuͤgt ſind.
Seni nennen die Japaner ihre kupfernen, meſſing-
nen und eiſernen Muͤnzen. Man kann ſie mit Europaͤi-
ſchen Kupferpfennigen vergleichen. Sie ſind aber un-
gleich an Groͤße, Werth und Anſehen. Darin kommen
ſie jedoch uͤberein, daß ſie alle gegoſſen, in der Mitte mit
einem viereckigen Loche, wodurch man ſie auf eine Schnur
reihen kann, verſehen ſind, und einen breiten Rand ha-
ben. Die Sjumon Seni gelten 10 gewoͤhnliche Seni,
oder ½ Mas, fangen aber ſchon an ſelten zu werden.
Die Simoni Seni gelten 4 gewoͤhnliche Seni, ſind von
Meſſing, beynahe ſo groß als ein acht gute Groſchen-Stuͤck,
aber duͤnn, und bloß auf der Inſel Nipon gebe; ſie zeich-
nen ſich durch ihre gelbe Farbe und die auf der untern
Seite befindlichen erhobenen Bogen aus. Die gewoͤhnli-
chen Seni ſind von der Groͤße eines Pfennigs, und von
rothem Kupfer; 60 machen 1 Mas. Die Dooſa Se-
ni ſind von Eiſen gegoſſen, ſo groß und von gleichem
Werth, als die vorher gehenden, ſehen auch eben ſo aus,
ſind aber ſo ſproͤde, daß ſie leicht zerbrechen oder entzwey
fallen. Nahe bey der Stadt Nangaſaki iſt eine Muͤn-
ze, wo dergleichen gegoſſen werden.
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