Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794.Kleidung und Putz. fuß, um die hübschen Fußboden-Matten nicht unrein zumachen. Wenn er ins Haus kommt, tritt er seine Schuhe aus, und setzt sie auf die Diele, oder auf eine bey der Hausthür stehende Bank, läßt sie sich auch wohl von einem Bedienten oder Mädchen abnehmen. Die Holländer tragen ebenfalls, so lange sie in Japan sind, da sie bisweilen bey Japanern Besuch abzulegen haben, auch ihre eignen Zimmer auf der Factorey mit solchen Matten belegt sind, keine Europäische Schuhe, sondern an ihrer Stelle rothe, grüne oder schwarze Pantoffeln, die sie beym Eintritte ins Haus ablegen können. Strüm- pfe tragen sie aber doch, und über dieselben baumwollne Schuhe mit Schnallen, die in Japan gemacht werden, und so oft es nöthig ist, gewaschen werden können. Um das Waschen nicht nöthig zu haben, lassen einige sie sich von Atlas machen. Die Art das Haar zu tragen ist bey diesem Volke Kleidung und Putz. fuß, um die huͤbſchen Fußboden-Matten nicht unrein zumachen. Wenn er ins Haus kommt, tritt er ſeine Schuhe aus, und ſetzt ſie auf die Diele, oder auf eine bey der Hausthuͤr ſtehende Bank, laͤßt ſie ſich auch wohl von einem Bedienten oder Maͤdchen abnehmen. Die Hollaͤnder tragen ebenfalls, ſo lange ſie in Japan ſind, da ſie bisweilen bey Japanern Beſuch abzulegen haben, auch ihre eignen Zimmer auf der Factorey mit ſolchen Matten belegt ſind, keine Europaͤiſche Schuhe, ſondern an ihrer Stelle rothe, gruͤne oder ſchwarze Pantoffeln, die ſie beym Eintritte ins Haus ablegen koͤnnen. Struͤm- pfe tragen ſie aber doch, und uͤber dieſelben baumwollne Schuhe mit Schnallen, die in Japan gemacht werden, und ſo oft es noͤthig iſt, gewaſchen werden koͤnnen. Um das Waſchen nicht noͤthig zu haben, laſſen einige ſie ſich von Atlas machen. Die Art das Haar zu tragen iſt bey dieſem Volke <TEI> <text> <body> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0217" n="183"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Kleidung und Putz.</hi></fw><lb/> fuß, um die huͤbſchen Fußboden-Matten nicht unrein zu<lb/> machen. Wenn er ins Haus kommt, tritt er ſeine<lb/> Schuhe aus, und ſetzt ſie auf die Diele, oder auf eine<lb/> bey der Hausthuͤr ſtehende Bank, laͤßt ſie ſich auch wohl<lb/> von einem Bedienten oder Maͤdchen abnehmen. Die<lb/> Hollaͤnder tragen ebenfalls, ſo lange ſie in <placeName>Japan</placeName> ſind,<lb/> da ſie bisweilen bey Japanern Beſuch abzulegen haben,<lb/> auch ihre eignen Zimmer auf der Factorey mit ſolchen<lb/> Matten belegt ſind, keine Europaͤiſche Schuhe, ſondern<lb/> an ihrer Stelle rothe, gruͤne oder ſchwarze Pantoffeln,<lb/> die ſie beym Eintritte ins Haus ablegen koͤnnen. Struͤm-<lb/> pfe tragen ſie aber doch, und uͤber dieſelben baumwollne<lb/> Schuhe mit Schnallen, die in <placeName>Japan</placeName> gemacht werden,<lb/> und ſo oft es noͤthig iſt, gewaſchen werden koͤnnen. Um<lb/> das Waſchen nicht noͤthig zu haben, laſſen einige ſie ſich<lb/> von Atlas machen.</p><lb/> <p>Die Art das Haar zu tragen iſt bey dieſem Volke<lb/> eben ſo ſehr von der Sitte andrer Voͤlker unterſchieden,<lb/> und zugleich bey allen faſt ohne Ausnahme gleich, als der<lb/> Anzug. Die Mannsperſonen ſcheren den Kopf vorn von<lb/> der Stirn bis hinten in den Nacken, doch ſo, daß ſie bey<lb/> den Schlaͤfen und im Nacken etwas Haar ſitzen laſſen.<lb/> Dieſe wenigen Haare ſchmieren ſie ſtark mit Oehl, ſtrei-<lb/> chen ſie am Kopfe hinauf, und binden ſie oben auf dem<lb/> Kopfe mit einem mehrmahls umgewundnen weißen pa-<lb/> piernen Faden zuſammen. Oberhalb dieſes Gebindes<lb/> oder Wulſtes laſſen ſie ſie einen Finger lang ſtehen; das<lb/> uͤbrige ſchneiden ſie gerade ab, kleben es mit Oehl wohl<lb/> zuſammen, und kruͤmmen es ſo, daß die Spitze dieſes<lb/> kurzen Zopfs gegen die Scheitel zu ſtehen kommt, wo<lb/> ſie es mit dem naͤmlichen Faden in dieſer Lage einmahl<lb/> umbinden und befeſtigen. Dieſe Friſur nehmen ſie ſorg-<lb/> faͤltig in Acht, und damit die wieder wachſenden Haar-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [183/0217]
Kleidung und Putz.
fuß, um die huͤbſchen Fußboden-Matten nicht unrein zu
machen. Wenn er ins Haus kommt, tritt er ſeine
Schuhe aus, und ſetzt ſie auf die Diele, oder auf eine
bey der Hausthuͤr ſtehende Bank, laͤßt ſie ſich auch wohl
von einem Bedienten oder Maͤdchen abnehmen. Die
Hollaͤnder tragen ebenfalls, ſo lange ſie in Japan ſind,
da ſie bisweilen bey Japanern Beſuch abzulegen haben,
auch ihre eignen Zimmer auf der Factorey mit ſolchen
Matten belegt ſind, keine Europaͤiſche Schuhe, ſondern
an ihrer Stelle rothe, gruͤne oder ſchwarze Pantoffeln,
die ſie beym Eintritte ins Haus ablegen koͤnnen. Struͤm-
pfe tragen ſie aber doch, und uͤber dieſelben baumwollne
Schuhe mit Schnallen, die in Japan gemacht werden,
und ſo oft es noͤthig iſt, gewaſchen werden koͤnnen. Um
das Waſchen nicht noͤthig zu haben, laſſen einige ſie ſich
von Atlas machen.
Die Art das Haar zu tragen iſt bey dieſem Volke
eben ſo ſehr von der Sitte andrer Voͤlker unterſchieden,
und zugleich bey allen faſt ohne Ausnahme gleich, als der
Anzug. Die Mannsperſonen ſcheren den Kopf vorn von
der Stirn bis hinten in den Nacken, doch ſo, daß ſie bey
den Schlaͤfen und im Nacken etwas Haar ſitzen laſſen.
Dieſe wenigen Haare ſchmieren ſie ſtark mit Oehl, ſtrei-
chen ſie am Kopfe hinauf, und binden ſie oben auf dem
Kopfe mit einem mehrmahls umgewundnen weißen pa-
piernen Faden zuſammen. Oberhalb dieſes Gebindes
oder Wulſtes laſſen ſie ſie einen Finger lang ſtehen; das
uͤbrige ſchneiden ſie gerade ab, kleben es mit Oehl wohl
zuſammen, und kruͤmmen es ſo, daß die Spitze dieſes
kurzen Zopfs gegen die Scheitel zu ſtehen kommt, wo
ſie es mit dem naͤmlichen Faden in dieſer Lage einmahl
umbinden und befeſtigen. Dieſe Friſur nehmen ſie ſorg-
faͤltig in Acht, und damit die wieder wachſenden Haar-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |