durch nach hinten geht, und auf dem Rücken fest ge- macht wird.
Die Mannspersonen von besserm Stande tragen, wenn sie ausgehen, außer diesen langen Talaren, auch noch ein kurzes Obergewand und eine Art Beinkleider. Jenes ziehen sie über die langen Talare. Am Halse und an den Armen ist es eben so zugeschnitten und gemacht, als diese. Es reicht aber bloß bis auf den Unterleib, und hier wird es nicht mit einem Gürtel, sondern vorn und oberwärts mit einem Bande zusammen gebunden. Das Zeug dazu ist so dünn, als Flor, und gewöhnlich von schwarzer, bisweilen von grüner Farbe. Wenn sie zu Hause kommen, wie auch in ihren Amtszimmern, wenn keine Vorgesetzte oder höhere Beamte zugegen sind, nehmen sie diesen Oberhabit ab, und legen ihn nett zu- sammen.
Die Hosen sind von einer eignen Art Zeug, das weder von Seide noch Baumwolle, sondern von einer Gattung Hanf gemacht wird, und zwar fein und dünn, aber zugleich sehr dicht ist. Sie haben mehr Aehnlichkeit mit einem Frauenzimmer-Rocke als mit Manns-Bein- kleidern. Unten bey den Füßen an der inwendigen Seite sind sie zusammen genähet, aber an beyden Seiten, zwey Drittheil ihrer ganzen Länge, offen gelassen. Sie reichen ganz bis an die Knöchel, und oben bis an die Weichen, wo sie mit einem Bande, das so wohl von vorne als von hinten um den Leib gewickelt wird, befestigt wer- den. An dem Hintertheile dieser so genannten Beinklei- der ist ein dreyeckiges dünnes Bretchen, kaum eine Vier- telelle lang, und mit eben dem Zeuge überzogen, einge- nähet, das über dem gedachten Bande am Rücken hin- auf steht. Sie sind von Farbe entweder braun gestreift oder grün, bisweilen auch wohl schwarz. Einige sah ich
Fuͤnfte Abtheilung. Vierter Abſchnitt.
durch nach hinten geht, und auf dem Ruͤcken feſt ge- macht wird.
Die Mannsperſonen von beſſerm Stande tragen, wenn ſie ausgehen, außer dieſen langen Talaren, auch noch ein kurzes Obergewand und eine Art Beinkleider. Jenes ziehen ſie uͤber die langen Talare. Am Halſe und an den Armen iſt es eben ſo zugeſchnitten und gemacht, als dieſe. Es reicht aber bloß bis auf den Unterleib, und hier wird es nicht mit einem Guͤrtel, ſondern vorn und oberwaͤrts mit einem Bande zuſammen gebunden. Das Zeug dazu iſt ſo duͤnn, als Flor, und gewoͤhnlich von ſchwarzer, bisweilen von gruͤner Farbe. Wenn ſie zu Hauſe kommen, wie auch in ihren Amtszimmern, wenn keine Vorgeſetzte oder hoͤhere Beamte zugegen ſind, nehmen ſie dieſen Oberhabit ab, und legen ihn nett zu- ſammen.
Die Hoſen ſind von einer eignen Art Zeug, das weder von Seide noch Baumwolle, ſondern von einer Gattung Hanf gemacht wird, und zwar fein und duͤnn, aber zugleich ſehr dicht iſt. Sie haben mehr Aehnlichkeit mit einem Frauenzimmer-Rocke als mit Manns-Bein- kleidern. Unten bey den Fuͤßen an der inwendigen Seite ſind ſie zuſammen genaͤhet, aber an beyden Seiten, zwey Drittheil ihrer ganzen Laͤnge, offen gelaſſen. Sie reichen ganz bis an die Knoͤchel, und oben bis an die Weichen, wo ſie mit einem Bande, das ſo wohl von vorne als von hinten um den Leib gewickelt wird, befeſtigt wer- den. An dem Hintertheile dieſer ſo genannten Beinklei- der iſt ein dreyeckiges duͤnnes Bretchen, kaum eine Vier- telelle lang, und mit eben dem Zeuge uͤberzogen, einge- naͤhet, das uͤber dem gedachten Bande am Ruͤcken hin- auf ſteht. Sie ſind von Farbe entweder braun geſtreift oder gruͤn, bisweilen auch wohl ſchwarz. Einige ſah ich
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Fuͤnfte Abtheilung. Vierter Abſchnitt.
durch nach hinten geht, und auf dem Ruͤcken feſt ge-
macht wird.
Die Mannsperſonen von beſſerm Stande tragen,
wenn ſie ausgehen, außer dieſen langen Talaren, auch
noch ein kurzes Obergewand und eine Art Beinkleider.
Jenes ziehen ſie uͤber die langen Talare. Am Halſe und
an den Armen iſt es eben ſo zugeſchnitten und gemacht,
als dieſe. Es reicht aber bloß bis auf den Unterleib, und
hier wird es nicht mit einem Guͤrtel, ſondern vorn und
oberwaͤrts mit einem Bande zuſammen gebunden. Das
Zeug dazu iſt ſo duͤnn, als Flor, und gewoͤhnlich von
ſchwarzer, bisweilen von gruͤner Farbe. Wenn ſie
zu Hauſe kommen, wie auch in ihren Amtszimmern,
wenn keine Vorgeſetzte oder hoͤhere Beamte zugegen ſind,
nehmen ſie dieſen Oberhabit ab, und legen ihn nett zu-
ſammen.
Die Hoſen ſind von einer eignen Art Zeug, das
weder von Seide noch Baumwolle, ſondern von einer
Gattung Hanf gemacht wird, und zwar fein und duͤnn,
aber zugleich ſehr dicht iſt. Sie haben mehr Aehnlichkeit
mit einem Frauenzimmer-Rocke als mit Manns-Bein-
kleidern. Unten bey den Fuͤßen an der inwendigen Seite
ſind ſie zuſammen genaͤhet, aber an beyden Seiten,
zwey Drittheil ihrer ganzen Laͤnge, offen gelaſſen. Sie
reichen ganz bis an die Knoͤchel, und oben bis an die
Weichen, wo ſie mit einem Bande, das ſo wohl von vorne
als von hinten um den Leib gewickelt wird, befeſtigt wer-
den. An dem Hintertheile dieſer ſo genannten Beinklei-
der iſt ein dreyeckiges duͤnnes Bretchen, kaum eine Vier-
telelle lang, und mit eben dem Zeuge uͤberzogen, einge-
naͤhet, das uͤber dem gedachten Bande am Ruͤcken hin-
auf ſteht. Sie ſind von Farbe entweder braun geſtreift
oder gruͤn, bisweilen auch wohl ſchwarz. Einige ſah ich
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Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen02_1794/212>, abgerufen am 23.11.2024.
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