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Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794.

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Häuser und Hausgeräth.

Spiegel paradiren zwar nicht in den Zimmern,
aber beym Nachttische werden sie allgemein gebraucht.
Allein die Japanischen Spiegel sind nicht von Glas, son-
dern werden aus Metall, und zwar einer Composition
von Kupfer und Zink, gegossen, und sehr gut polirt.
Man hat sie von sehr verschiedner Größe. Ein solcher
Spiegel wird auf einem schief herab gehenden hölzernen
Gestelle befestigt, und das schöne Geschlecht kann seine
Reitze darin vollkommen so gut, als in einem Europäi-
schen gläsernen Spiegel, beschauen.

In den Häusern braucht man vielfältig Schirme,
die vier Ellen hoch, und um der Bequemlichkeit willen so
eingerichtet sind, daß sie mehrere Mahl zusammen geklappt
werden können. Man setzt sie vor die Schlafstellen,
wenn mehrere in einem Zimmer schlafen; verdeckt da-
mit im Zimmer, was nicht in die Augen fallen soll;
theilt die Zimmer damit ab; setzt sie vor die Fenster, um
die Zugluft abzuhalten; stellt sie des Winters um den
Feuertopf, damit die Wärme mehr bey einander bleibe;
und wozu man sonst Schirme gebraucht. Man hat sie
groß und klein. Manche sind recht schön angemahlt, oder
mit bemahltem dickem Papier überzogen. Meistens sind
sie aus sechs besondern Rahmen zusammen gesetzt, deren
jeder eine Elle breit ist.

Vierter Abschnitt.
Kleidung und Putz
.

Die Japanische Kleidertracht verdient mehr, als die in
irgend einem Lande, den Nahmen einer National-Klei-
dung. Sie unterscheidet sich nicht allein von der Tracht
aller übrigen Völker und Menschen, sondern ist auch eine

Haͤuſer und Hausgeraͤth.

Spiegel paradiren zwar nicht in den Zimmern,
aber beym Nachttiſche werden ſie allgemein gebraucht.
Allein die Japaniſchen Spiegel ſind nicht von Glas, ſon-
dern werden aus Metall, und zwar einer Compoſition
von Kupfer und Zink, gegoſſen, und ſehr gut polirt.
Man hat ſie von ſehr verſchiedner Groͤße. Ein ſolcher
Spiegel wird auf einem ſchief herab gehenden hoͤlzernen
Geſtelle befeſtigt, und das ſchoͤne Geſchlecht kann ſeine
Reitze darin vollkommen ſo gut, als in einem Europaͤi-
ſchen glaͤſernen Spiegel, beſchauen.

In den Haͤuſern braucht man vielfaͤltig Schirme,
die vier Ellen hoch, und um der Bequemlichkeit willen ſo
eingerichtet ſind, daß ſie mehrere Mahl zuſammen geklappt
werden koͤnnen. Man ſetzt ſie vor die Schlafſtellen,
wenn mehrere in einem Zimmer ſchlafen; verdeckt da-
mit im Zimmer, was nicht in die Augen fallen ſoll;
theilt die Zimmer damit ab; ſetzt ſie vor die Fenſter, um
die Zugluft abzuhalten; ſtellt ſie des Winters um den
Feuertopf, damit die Waͤrme mehr bey einander bleibe;
und wozu man ſonſt Schirme gebraucht. Man hat ſie
groß und klein. Manche ſind recht ſchoͤn angemahlt, oder
mit bemahltem dickem Papier uͤberzogen. Meiſtens ſind
ſie aus ſechs beſondern Rahmen zuſammen geſetzt, deren
jeder eine Elle breit iſt.

Vierter Abſchnitt.
Kleidung und Putz
.

Die Japaniſche Kleidertracht verdient mehr, als die in
irgend einem Lande, den Nahmen einer National-Klei-
dung. Sie unterſcheidet ſich nicht allein von der Tracht
aller uͤbrigen Voͤlker und Menſchen, ſondern iſt auch eine

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[175/0209] Haͤuſer und Hausgeraͤth. Spiegel paradiren zwar nicht in den Zimmern, aber beym Nachttiſche werden ſie allgemein gebraucht. Allein die Japaniſchen Spiegel ſind nicht von Glas, ſon- dern werden aus Metall, und zwar einer Compoſition von Kupfer und Zink, gegoſſen, und ſehr gut polirt. Man hat ſie von ſehr verſchiedner Groͤße. Ein ſolcher Spiegel wird auf einem ſchief herab gehenden hoͤlzernen Geſtelle befeſtigt, und das ſchoͤne Geſchlecht kann ſeine Reitze darin vollkommen ſo gut, als in einem Europaͤi- ſchen glaͤſernen Spiegel, beſchauen. In den Haͤuſern braucht man vielfaͤltig Schirme, die vier Ellen hoch, und um der Bequemlichkeit willen ſo eingerichtet ſind, daß ſie mehrere Mahl zuſammen geklappt werden koͤnnen. Man ſetzt ſie vor die Schlafſtellen, wenn mehrere in einem Zimmer ſchlafen; verdeckt da- mit im Zimmer, was nicht in die Augen fallen ſoll; theilt die Zimmer damit ab; ſetzt ſie vor die Fenſter, um die Zugluft abzuhalten; ſtellt ſie des Winters um den Feuertopf, damit die Waͤrme mehr bey einander bleibe; und wozu man ſonſt Schirme gebraucht. Man hat ſie groß und klein. Manche ſind recht ſchoͤn angemahlt, oder mit bemahltem dickem Papier uͤberzogen. Meiſtens ſind ſie aus ſechs beſondern Rahmen zuſammen geſetzt, deren jeder eine Elle breit iſt. Vierter Abſchnitt. Kleidung und Putz. Die Japaniſche Kleidertracht verdient mehr, als die in irgend einem Lande, den Nahmen einer National-Klei- dung. Sie unterſcheidet ſich nicht allein von der Tracht aller uͤbrigen Voͤlker und Menſchen, ſondern iſt auch eine

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Zitationshilfe: Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen02_1794/209>, abgerufen am 23.11.2024.