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Thumbshirn, Wilhelm Abraham von; Jugel, Caspar: Oeconomia. Leipzig, 1616.

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Nothwendiger Vnterricht
Frembder Ochsen vnd Schweinkauff gehet an
auff Jacobi.
Kappsamen vnd andere gesame/ so in diesem Mo-
nat zu reiffen anfehet/ von tage zu tage abnehmen/
darmit solches nit vergeblichen außlauffen möge.
Wenn man den rübesamen mit den wurtzeln auß-
zeucht/ vnd mit einander auffden boden leget/ so wird
der vbrige samen so reiff vnd schön von solchen Wur-
tzeln/ auff den Boden/ alß wenn er noch in dem Erd-
reich stünde.
Das Staudenkorn an örther/ do es tügliche fel-
der in newen Monden/ etlichs vor oder nach Ja-
cobi zu seen/ ist also denn auch vors Viehe zu schrepfen/
vor Winters zugebrauchen.
Kraut zu blaten anfahen Jacobi.
Acht tage vor Jacobi gehet der Vogel fang mit
den käutzigen an. Man mag auch vmb solche zeit
sprenckel anrichten/ vornemlich/ wo man rothe wil-
de holunder beerlein haben kan. Etliche brauchen
Johansbeerlein vnd kirschen an solcher stelle.
Auff den Gebirge fehet man die schneer hauffen
weise/ vmb vnd nach S. Jacobi auff den Herden/ man
stecket Kirschen im strauch/ darnach fellet der Schner
mit
Nothwendiger Vnterricht
Frembder Ochſen vnd Schweinkauff gehet an
auff Jacobi.
Kappſamen vnd andere geſame/ ſo in dieſem Mo-
nat zu reiffen anfehet/ von tage zu tage abnehmen/
darmit ſolches nit vergeblichen außlauffen moͤge.
Wenn man den ruͤbeſamen mit den wurtzeln auß-
zeucht/ vnd mit einander auffden boden leget/ ſo wird
der vbrige ſamen ſo reiff vnd ſchoͤn von ſolchen Wur-
tzeln/ auff den Boden/ alß wenn er noch in dem Erd-
reich ſtuͤnde.
Das Staudenkorn an oͤrther/ do es tuͤgliche fel-
der in newen Monden/ etlichs vor oder nach Ja-
cobi zu ſeen/ iſt alſo deñ auch vors Viehe zu ſchrepfen/
vor Winters zugebrauchen.
Kraut zu blaten anfahen Jacobi.
Acht tage vor Jacobi gehet der Vogel fang mit
den kaͤutzigen an. Man mag auch vmb ſolche zeit
ſprenckel anrichten/ vornemlich/ wo man rothe wil-
de holunder beerlein haben kan. Etliche brauchen
Johansbeerlein vnd kirſchen an ſolcher ſtelle.
Auff den Gebirge fehet man die ſchneer hauffen
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[30/0042] Nothwendiger Vnterricht Frembder Ochſen vnd Schweinkauff gehet an auff Jacobi. Kappſamen vnd andere geſame/ ſo in dieſem Mo- nat zu reiffen anfehet/ von tage zu tage abnehmen/ darmit ſolches nit vergeblichen außlauffen moͤge. Wenn man den ruͤbeſamen mit den wurtzeln auß- zeucht/ vnd mit einander auffden boden leget/ ſo wird der vbrige ſamen ſo reiff vnd ſchoͤn von ſolchen Wur- tzeln/ auff den Boden/ alß wenn er noch in dem Erd- reich ſtuͤnde. Das Staudenkorn an oͤrther/ do es tuͤgliche fel- der in newen Monden/ etlichs vor oder nach Ja- cobi zu ſeen/ iſt alſo deñ auch vors Viehe zu ſchrepfen/ vor Winters zugebrauchen. Kraut zu blaten anfahen Jacobi. Acht tage vor Jacobi gehet der Vogel fang mit den kaͤutzigen an. Man mag auch vmb ſolche zeit ſprenckel anrichten/ vornemlich/ wo man rothe wil- de holunder beerlein haben kan. Etliche brauchen Johansbeerlein vnd kirſchen an ſolcher ſtelle. Auff den Gebirge fehet man die ſchneer hauffen weiſe/ vmb vnd nach S. Jacobi auff den Herden/ man ſtecket Kirſchen im ſtrauch/ darnach fellet der Schner mit

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Zitationshilfe: Thumbshirn, Wilhelm Abraham von; Jugel, Caspar: Oeconomia. Leipzig, 1616, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thumbshirn_oeconomia_1616/42>, abgerufen am 18.04.2024.