Thumbshirn, Wilhelm Abraham von; Jugel, Caspar: Oeconomia. Leipzig, 1616.Notwendiger Vnterricht vnd freyheit gegeben würde/ die jenigen scharffin die straffe zunehmen/ so das Ackerwerck vn- fleissig trieben. Daraus leicht abzunehmen/ wie groß den alten der Feldbaw angelegen ge- west sey. Vber dieses/ eben jetzo angezogener Autor, nach dem er das Ackerwerck hoch vnd sehr gelobet/ vnd endlichen noch darzu beweisen wil/ daß die alten sonderlich Feldrecht gehabt/ zeugt er Caij Furij Cresini Exempel an/ wel- cher/ nach dem er von einen kleinen stücke Acker viel mehr Getreide/ alß seine Feldnachtbarn auff grossen Feldern/ erbawet/ beklaget werden/ alß zauberte er den nachtbarn die Früchte abe/ vnd brächte sie durch Zauberey auff seinen Acker: Welches draun eine beschwerliche vnd gefehrli- che bezüchtigung war. Darumb/ alß er der- halben von S. Albino vor Gerichte erfordert ward/ vnd in gefahr stunde/ nam er auff den an- gestelten Gerichtstag alle sein Ackerzeug/ als Pflug/ Egen/ Hacken/ Rechen etc. Beneben sei- ner Tochter einer frischen starcken Madonnen, vnd
Notwendiger Vnterricht vnd freyheit gegeben wuͤrde/ die jenigen ſcharffin die ſtraffe zunehmen/ ſo das Ackerwerck vn- fleiſſig trieben. Daraus leicht abzunehmen/ wie groß den alten der Feldbaw angelegen ge- weſt ſey. Vber dieſes/ eben jetzo angezogener Autor, nach dem er das Ackerwerck hoch vnd ſehr gelobet/ vnd endlichen noch darzu beweiſen wil/ daß die alten ſonderlich Feldrecht gehabt/ zeugt er Caij Furij Creſini Exempel an/ wel- cher/ nach dem er von einen kleinen ſtuͤcke Acker viel mehr Getreide/ alß ſeine Feldnachtbarn auff groſſen Feldern/ erbawet/ beklaget werden/ alß zauberte er den nachtbarn die Fruͤchte abe/ vnd braͤchte ſie durch Zauberey auff ſeinen Acker: Welches draun eine beſchwerliche vnd gefehrli- che bezuͤchtigung war. Darumb/ alß er der- halben von S. Albino vor Gerichte erfordert ward/ vnd in gefahr ſtunde/ nam er auff den an- geſtelten Gerichtstag alle ſein Ackerzeug/ als Pflug/ Egen/ Hacken/ Rechen etc. Beneben ſei- ner Tochter einer friſchen ſtarcken Madonnen, vnd
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Notwendiger Vnterricht
vnd freyheit gegeben wuͤrde/ die jenigen ſcharff
in die ſtraffe zunehmen/ ſo das Ackerwerck vn-
fleiſſig trieben. Daraus leicht abzunehmen/
wie groß den alten der Feldbaw angelegen ge-
weſt ſey. Vber dieſes/ eben jetzo angezogener
Autor, nach dem er das Ackerwerck hoch vnd
ſehr gelobet/ vnd endlichen noch darzu beweiſen
wil/ daß die alten ſonderlich Feldrecht gehabt/
zeugt er Caij Furij Creſini Exempel an/ wel-
cher/ nach dem er von einen kleinen ſtuͤcke Acker
viel mehr Getreide/ alß ſeine Feldnachtbarn auff
groſſen Feldern/ erbawet/ beklaget werden/ alß
zauberte er den nachtbarn die Fruͤchte abe/ vnd
braͤchte ſie durch Zauberey auff ſeinen Acker:
Welches draun eine beſchwerliche vnd gefehrli-
che bezuͤchtigung war. Darumb/ alß er der-
halben von S. Albino vor Gerichte erfordert
ward/ vnd in gefahr ſtunde/ nam er auff den an-
geſtelten Gerichtstag alle ſein Ackerzeug/ als
Pflug/ Egen/ Hacken/ Rechen etc. Beneben ſei-
ner Tochter einer friſchen ſtarcken Madonnen,
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