geschickt werden müssen; oder der Transport wird durch Fuhrleute geschehen, die, weil sie aus dem Frachtfahren ein Gewerbe machen und davon leben, eine höhere Fracht haben müssen, als was der Transport durch eigene Pferde kostet. Auch wird im letztern Fall der Verkauf der But- ter durch einen andern als den Produzenten geschehen müssen, und so gesellen sich dann zu der Fracht noch die Kosten des Verkaufs der Butter hinzu. Zweitens muß die Butter bei der Versendung in Fässer geschlagen werden, deren Anschaffung mit Kosten verbunden ist, und die durch ihr eigenes Gewicht die Fracht für die Butter vermehren.
Diesen Gründen zu Folge nehmen wir nun an, daß die Transport- und Verkaufskosten für ein Pfund Butter auf 5 Meilen 1/5 ß, auf 25 Meilen 1 ß und auf 30 Mei- len 1 1/5 ß, also ungefähr das Doppelte von dem, was wir für das Korn berechnet haben, kosten wird. Wir wollen dabei keine Rücksicht darauf nehmen, daß die Transport- kosten pr. Meile mit der größern oder geringern Entfer- nung von der Stadt sich ändern, sondern diese gleich stel- len; weil die Verfahrungskosten der Butter im Verhält- niß zu dem Werth derselben so geringe sind, daß die Gleichstellung kaum einen bemerkbaren Einfluß auf die Richtigkeit der Rechnung, die dadurch aber sehr viel kla- rer und einfacher wird, äußern kann.
Wenn nun der Preis der Butter auf dem Marktplatz 9 ß N 2/3 pr. Pfund beträgt,
[Tabelle]
geſchickt werden muͤſſen; oder der Transport wird durch Fuhrleute geſchehen, die, weil ſie aus dem Frachtfahren ein Gewerbe machen und davon leben, eine hoͤhere Fracht haben muͤſſen, als was der Transport durch eigene Pferde koſtet. Auch wird im letztern Fall der Verkauf der But- ter durch einen andern als den Produzenten geſchehen muͤſſen, und ſo geſellen ſich dann zu der Fracht noch die Koſten des Verkaufs der Butter hinzu. Zweitens muß die Butter bei der Verſendung in Faͤſſer geſchlagen werden, deren Anſchaffung mit Koſten verbunden iſt, und die durch ihr eigenes Gewicht die Fracht fuͤr die Butter vermehren.
Dieſen Gruͤnden zu Folge nehmen wir nun an, daß die Transport- und Verkaufskoſten fuͤr ein Pfund Butter auf 5 Meilen ⅕ ß, auf 25 Meilen 1 ß und auf 30 Mei- len 1⅕ ß, alſo ungefaͤhr das Doppelte von dem, was wir fuͤr das Korn berechnet haben, koſten wird. Wir wollen dabei keine Ruͤckſicht darauf nehmen, daß die Transport- koſten pr. Meile mit der groͤßern oder geringern Entfer- nung von der Stadt ſich aͤndern, ſondern dieſe gleich ſtel- len; weil die Verfahrungskoſten der Butter im Verhaͤlt- niß zu dem Werth derſelben ſo geringe ſind, daß die Gleichſtellung kaum einen bemerkbaren Einfluß auf die Richtigkeit der Rechnung, die dadurch aber ſehr viel kla- rer und einfacher wird, aͤußern kann.
Wenn nun der Preis der Butter auf dem Marktplatz 9 ß N⅔ pr. Pfund betraͤgt,
[Tabelle]
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0198"n="184"/>
geſchickt werden muͤſſen; oder der Transport wird durch<lb/>
Fuhrleute geſchehen, die, weil ſie aus dem Frachtfahren<lb/>
ein Gewerbe machen und davon leben, eine hoͤhere Fracht<lb/>
haben muͤſſen, als was der Transport durch eigene Pferde<lb/>
koſtet. Auch wird im letztern Fall der Verkauf der But-<lb/>
ter durch einen andern als den Produzenten geſchehen<lb/>
muͤſſen, und ſo geſellen ſich dann zu der Fracht noch die<lb/>
Koſten des Verkaufs der Butter hinzu. Zweitens muß die<lb/>
Butter bei der Verſendung in Faͤſſer geſchlagen werden,<lb/>
deren Anſchaffung mit Koſten verbunden iſt, und die durch<lb/>
ihr eigenes Gewicht die Fracht fuͤr die Butter vermehren.</p><lb/><p>Dieſen Gruͤnden zu Folge nehmen wir nun an, daß<lb/>
die Transport- und Verkaufskoſten fuͤr ein Pfund Butter<lb/>
auf 5 Meilen ⅕ ß, auf 25 Meilen 1 ß und auf 30 Mei-<lb/>
len 1⅕ ß, alſo ungefaͤhr das Doppelte von dem, was wir<lb/>
fuͤr das Korn berechnet haben, koſten wird. Wir wollen<lb/>
dabei keine Ruͤckſicht darauf nehmen, daß die Transport-<lb/>
koſten pr. Meile mit der groͤßern oder geringern Entfer-<lb/>
nung von der Stadt ſich aͤndern, ſondern dieſe gleich ſtel-<lb/>
len; weil die Verfahrungskoſten der Butter im Verhaͤlt-<lb/>
niß zu dem Werth derſelben ſo geringe ſind, daß die<lb/>
Gleichſtellung kaum einen bemerkbaren Einfluß auf die<lb/>
Richtigkeit der Rechnung, die dadurch aber ſehr viel kla-<lb/>
rer und einfacher wird, aͤußern kann.</p><lb/><p>Wenn nun der Preis der Butter auf dem Marktplatz<lb/>
9 ß N⅔ pr. Pfund betraͤgt,</p><lb/><table><row><cell/></row></table></div></div></body></text></TEI>
[184/0198]
geſchickt werden muͤſſen; oder der Transport wird durch
Fuhrleute geſchehen, die, weil ſie aus dem Frachtfahren
ein Gewerbe machen und davon leben, eine hoͤhere Fracht
haben muͤſſen, als was der Transport durch eigene Pferde
koſtet. Auch wird im letztern Fall der Verkauf der But-
ter durch einen andern als den Produzenten geſchehen
muͤſſen, und ſo geſellen ſich dann zu der Fracht noch die
Koſten des Verkaufs der Butter hinzu. Zweitens muß die
Butter bei der Verſendung in Faͤſſer geſchlagen werden,
deren Anſchaffung mit Koſten verbunden iſt, und die durch
ihr eigenes Gewicht die Fracht fuͤr die Butter vermehren.
Dieſen Gruͤnden zu Folge nehmen wir nun an, daß
die Transport- und Verkaufskoſten fuͤr ein Pfund Butter
auf 5 Meilen ⅕ ß, auf 25 Meilen 1 ß und auf 30 Mei-
len 1⅕ ß, alſo ungefaͤhr das Doppelte von dem, was wir
fuͤr das Korn berechnet haben, koſten wird. Wir wollen
dabei keine Ruͤckſicht darauf nehmen, daß die Transport-
koſten pr. Meile mit der groͤßern oder geringern Entfer-
nung von der Stadt ſich aͤndern, ſondern dieſe gleich ſtel-
len; weil die Verfahrungskoſten der Butter im Verhaͤlt-
niß zu dem Werth derſelben ſo geringe ſind, daß die
Gleichſtellung kaum einen bemerkbaren Einfluß auf die
Richtigkeit der Rechnung, die dadurch aber ſehr viel kla-
rer und einfacher wird, aͤußern kann.
Wenn nun der Preis der Butter auf dem Marktplatz
9 ß N⅔ pr. Pfund betraͤgt,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Thünen, Johann Heinrich von: Der isolirte Staat in Beziehung auf Landwirthschaft und Nationalökonomie. Hamburg, 1826, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thuenen_staat_1826/198>, abgerufen am 07.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.