so würde der Staat, in welchem die belgische Wirthschaft betrieben wird, c c 6900 Einwohner auf der Quadratmeile enthalten können.
Es lohnt wohl der Mühe, diese hypothetische Berech- nung mit der Wirklichkeit zu vergleichen, und sie dadurch zu berichtigen.
Nach Hassels Handbuch der Erdbeschreibung und Sta- tistik, enthielten im Jahr 1817
[Tabelle]
Diese 6 Provinzen, in welchen der belgische Ackerbau am vorzüglichsten betrieben wird, enthalten also auf 420,54 #Meilen 3150299 Einwohner; dies macht für eine Quadratmeile 7491 Einwohner.
So viel ich weiß, bedarf Belgien in der Regel kei- ner Korneinfuhr. Ist dies nun richtig, und ernährt also Belgien seine Bevölkerung selbst, so bleibt unsere Berech- nung noch hinter der Wirklichkeit zurück.
Wenn der Reichthum eines Staats nicht weiter zu- nimmt, sondern im beharrenden Zustande ist; so wird die Landrente von der unproduktiven Klasse der Nation ver- zehrt. Die Zahl der unproduktiven Menschen die ein Staat ernähren kann, hängt also wesentlich mit der Größe der Landrente zusammen.
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ſo wuͤrde der Staat, in welchem die belgiſche Wirthſchaft betrieben wird, c c 6900 Einwohner auf der Quadratmeile enthalten koͤnnen.
Es lohnt wohl der Muͤhe, dieſe hypothetiſche Berech- nung mit der Wirklichkeit zu vergleichen, und ſie dadurch zu berichtigen.
Nach Haſſels Handbuch der Erdbeſchreibung und Sta- tiſtik, enthielten im Jahr 1817
[Tabelle]
Dieſe 6 Provinzen, in welchen der belgiſche Ackerbau am vorzuͤglichſten betrieben wird, enthalten alſo auf 420,54 □Meilen 3150299 Einwohner; dies macht fuͤr eine Quadratmeile 7491 Einwohner.
So viel ich weiß, bedarf Belgien in der Regel kei- ner Korneinfuhr. Iſt dies nun richtig, und ernaͤhrt alſo Belgien ſeine Bevoͤlkerung ſelbſt, ſo bleibt unſere Berech- nung noch hinter der Wirklichkeit zuruͤck.
Wenn der Reichthum eines Staats nicht weiter zu- nimmt, ſondern im beharrenden Zuſtande iſt; ſo wird die Landrente von der unproduktiven Klaſſe der Nation ver- zehrt. Die Zahl der unproduktiven Menſchen die ein Staat ernaͤhren kann, haͤngt alſo weſentlich mit der Groͤße der Landrente zuſammen.
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ſo wuͤrde der Staat, in welchem die belgiſche Wirthſchaft
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enthalten koͤnnen.
Es lohnt wohl der Muͤhe, dieſe hypothetiſche Berech-
nung mit der Wirklichkeit zu vergleichen, und ſie dadurch
zu berichtigen.
Nach Haſſels Handbuch der Erdbeſchreibung und Sta-
tiſtik, enthielten im Jahr 1817
Dieſe 6 Provinzen, in welchen der belgiſche Ackerbau
am vorzuͤglichſten betrieben wird,
enthalten alſo auf 420,54 □Meilen 3150299 Einwohner;
dies macht fuͤr eine Quadratmeile 7491 Einwohner.
So viel ich weiß, bedarf Belgien in der Regel kei-
ner Korneinfuhr. Iſt dies nun richtig, und ernaͤhrt alſo
Belgien ſeine Bevoͤlkerung ſelbſt, ſo bleibt unſere Berech-
nung noch hinter der Wirklichkeit zuruͤck.
Wenn der Reichthum eines Staats nicht weiter zu-
nimmt, ſondern im beharrenden Zuſtande iſt; ſo wird die
Landrente von der unproduktiven Klaſſe der Nation ver-
zehrt. Die Zahl der unproduktiven Menſchen die ein Staat
ernaͤhren kann, haͤngt alſo weſentlich mit der Groͤße der
Landrente zuſammen.
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Thünen, Johann Heinrich von: Der isolirte Staat in Beziehung auf Landwirthschaft und Nationalökonomie. Hamburg, 1826, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thuenen_staat_1826/113>, abgerufen am 07.07.2024.
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