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Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Dritter Theil. Halle, 1724.

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demiae und Concilio Professorio gesucht, daß solches Vorhaben ihm untersaget werden möchte, weil er so wohl in dem programmate als quaestionibus viel auf fich deuten müsse: welches sein Suchen von ermeldten Concilio Professorio unserer Facultät übergeben worden, da wir denn insgesammt in Facultatis consessu beydes nochmahls revidiret und befunden, wie alles als GOttes Wort und denen libris symbolicis gemäß zu approbiren, dahero es bey der einmahl ergangenen Concession billich verbleibet, und alles dißfalls seine Richtigkeit hat.

Wenn aber, Gnädigster Churfürst und Herr erst erwehnter Christian Thomasius sich gleichwohl in diesen seinen Schreiben derer in mehr besagten programmate und quaestionibus rechtmäßig verworffener und gestraffter Unthaten, und wieder GOttes Wort und unsre libros symbolicos lauffender Reden und Lehren selbst schuldig giebet, und laut Beylage lit. A. bekennet.

1) Suam religionem esse religionem eruditorum sive prudentum.

2) Se esse inter eos, qui in eo se applausum hominum consecutos censent, si praecones verbi divini eorumque sacra munia cavillari ingeniose queant, quasi ad istam operam a Cacodaemone stipendio conducti essent.

3) Se cum Spinosa, Cupero &c. credere, nihil habere rationem peccati, nisi sola Dei voluntate, vel in ordine ad civitatem & ob interdictum superiorum

4) A se omnem pudorem naturalem proscribi, adeoque natu rale honesti turpisque discrimen negari, & contra affirmari, quod jus naturae unice fundetur in utilitate, potentia &c. indeque sir mensurandum.

5) Legis divinae divisionem Mosaicam, in moralem, ceremonialem & Forensem, sua sententia esse ineptam.

6) Favere se Knuzio & Epicuraeis recentioribus, qui scortationem, mollitiem, Sodomiam, &c. negant in se esse peccata.

7) Sua sententia incestum in linea recta pudorem naturalem non violare.

Gestalt er dieses alles aus selbigen extrahiret, und da er niemahls genennet noch beschrieben worden (besage der Beylage lit. B.) sich doch entweder getroffen, oder wiedersprochen zu seyn, stimulante conscientia mala, klaget; darneben auch aperte falsa, als daß

demiae und Concilio Professorio gesucht, daß solches Vorhaben ihm untersaget werden möchte, weil er so wohl in dem programmate als quaestionibus viel auf fich deuten müsse: welches sein Suchen von ermeldten Concilio Professorio unserer Facultät übergeben worden, da wir denn insgesammt in Facultatis consessu beydes nochmahls revidiret und befunden, wie alles als GOttes Wort und denen libris symbolicis gemäß zu approbiren, dahero es bey der einmahl ergangenen Concession billich verbleibet, und alles dißfalls seine Richtigkeit hat.

Wenn aber, Gnädigster Churfürst und Herr erst erwehnter Christian Thomasius sich gleichwohl in diesen seinen Schreiben derer in mehr besagten programmate und quaestionibus rechtmäßig verworffener und gestraffter Unthaten, und wieder GOttes Wort und unsre libros symbolicos lauffender Reden und Lehren selbst schuldig giebet, und laut Beylage lit. A. bekennet.

1) Suam religionem esse religionem eruditorum sive prudentum.

2) Se esse inter eos, qui in eo se applausum hominum consecutos censent, si praecones verbi divini eorumque sacra munia cavillari ingeniose queant, quasi ad istam operam a Cacodaemone stipendio conducti essent.

3) Se cum Spinosa, Cupero &c. credere, nihil habere rationem peccati, nisi sola Dei voluntate, vel in ordine ad civitatem & ob interdictum superiorum

4) A se omnem pudorem naturalem proscribi, adeoque natu rale honesti turpisque discrimen negari, & contra affirmari, quod jus naturae unice fundetur in utilitate, potentia &c. indeque sir mensurandum.

5) Legis divinae divisionem Mosaicam, in moralem, ceremonialem & Forensem, sua sententia esse ineptam.

6) Favere se Knuzio & Epicuraeis recentioribus, qui scortationem, mollitiem, Sodomiam, &c. negant in se esse peccata.

7) Sua sententia incestum in linea recta pudorem naturalem non violare.

Gestalt er dieses alles aus selbigen extrahiret, und da er niemahls genennet noch beschrieben worden (besage der Beylage lit. B.) sich doch entweder getroffen, oder wiedersprochen zu seyn, stimulante conscientia mala, klaget; darneben auch aperte falsa, als daß

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        <p>2) Se esse inter eos, qui in eo se applausum hominum consecutos censent, si                      praecones verbi divini eorumque sacra munia cavillari ingeniose queant, quasi ad                      istam operam a Cacodaemone stipendio conducti essent.</p>
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        <p>4) A se omnem pudorem naturalem proscribi, adeoque natu rale honesti turpisque                      discrimen negari, &amp; contra affirmari, quod jus naturae unice fundetur in                      utilitate, potentia &amp;c. indeque sir mensurandum.</p>
        <p>5) Legis divinae divisionem Mosaicam, in moralem, ceremonialem &amp;                      Forensem, sua sententia esse ineptam.</p>
        <p>6) Favere se Knuzio &amp; Epicuraeis recentioribus, qui scortationem,                      mollitiem, Sodomiam, &amp;c. negant in se esse peccata.</p>
        <p>7) Sua sententia incestum in linea recta pudorem naturalem non violare.</p>
        <p>Gestalt er dieses alles aus selbigen extrahiret, und da er niemahls genennet noch                      beschrieben worden (besage der Beylage lit. B.) sich doch entweder getroffen,                      oder wiedersprochen zu seyn, stimulante conscientia mala, klaget; darneben auch                      aperte falsa, als daß</p>
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[68/0074] demiae und Concilio Professorio gesucht, daß solches Vorhaben ihm untersaget werden möchte, weil er so wohl in dem programmate als quaestionibus viel auf fich deuten müsse: welches sein Suchen von ermeldten Concilio Professorio unserer Facultät übergeben worden, da wir denn insgesammt in Facultatis consessu beydes nochmahls revidiret und befunden, wie alles als GOttes Wort und denen libris symbolicis gemäß zu approbiren, dahero es bey der einmahl ergangenen Concession billich verbleibet, und alles dißfalls seine Richtigkeit hat. Wenn aber, Gnädigster Churfürst und Herr erst erwehnter Christian Thomasius sich gleichwohl in diesen seinen Schreiben derer in mehr besagten programmate und quaestionibus rechtmäßig verworffener und gestraffter Unthaten, und wieder GOttes Wort und unsre libros symbolicos lauffender Reden und Lehren selbst schuldig giebet, und laut Beylage lit. A. bekennet. 1) Suam religionem esse religionem eruditorum sive prudentum. 2) Se esse inter eos, qui in eo se applausum hominum consecutos censent, si praecones verbi divini eorumque sacra munia cavillari ingeniose queant, quasi ad istam operam a Cacodaemone stipendio conducti essent. 3) Se cum Spinosa, Cupero &c. credere, nihil habere rationem peccati, nisi sola Dei voluntate, vel in ordine ad civitatem & ob interdictum superiorum 4) A se omnem pudorem naturalem proscribi, adeoque natu rale honesti turpisque discrimen negari, & contra affirmari, quod jus naturae unice fundetur in utilitate, potentia &c. indeque sir mensurandum. 5) Legis divinae divisionem Mosaicam, in moralem, ceremonialem & Forensem, sua sententia esse ineptam. 6) Favere se Knuzio & Epicuraeis recentioribus, qui scortationem, mollitiem, Sodomiam, &c. negant in se esse peccata. 7) Sua sententia incestum in linea recta pudorem naturalem non violare. Gestalt er dieses alles aus selbigen extrahiret, und da er niemahls genennet noch beschrieben worden (besage der Beylage lit. B.) sich doch entweder getroffen, oder wiedersprochen zu seyn, stimulante conscientia mala, klaget; darneben auch aperte falsa, als daß

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Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

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Anmerkungen zur Transkription:

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Zitationshilfe: Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Dritter Theil. Halle, 1724, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ernsthaffte03_1724/74>, abgerufen am 22.11.2024.