Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Dritter Theil. Halle, 1724.zweydeutig oder satyrisch wäre. Ich verwunderte mich von Hertzen übergelobet zu werden. dieses Zumuthen, nicht daß mir selbiges verdrießlich gewesen wäre, sondern daß ich dafür hielte, es wäre dieses selbst begehrte Lob dem Herrn D. A. mehr schimpfflich als nützlich, und würde er dennoch den etwa dabey intendirten Zweck damit nicht erreichen, dannenhero versprach ich ihn durch den Herrn D. P. solches alsbald zu thun, so bald ich von Hoff aus versichert wäre, daß der Consistorial Befehl für aufgehoben gehalten seyn solte, und wolte ich ihm so dann das Lob vorher selbst zuschicken, ehe ich es drucken liesse. Welches ich auch redlich gehalten. Denn ich schickte nach etlichen Wochen ihm seine laudes durch den Herrn D. P. zu, wie sie noch anjetzo in dem April des 1689sten Jahrs p. 243. & seq. zu lesen sind, nemlich daß der Leipzische berühmte Theologus, Herr D. V. A. der seine dexterität allbereit für zwantzig und mehr Jahren in seinen wieder den so genannten Christianum Conscientiosum und andrer Papisten heraus gegebene Theologische Bücher blicken lassen, auch eine gelehrte Schrifft Anno 84. wieder die von Herrn Grafen von Collonitsch edirte Augustanam & Anti-Augustanam Confessionem auf Seiner Churfürstlichen Durchlauchtigkeit special-Befehl verfertiget hätte. Nachdem er nun dabey nichts zu erinnern hatte, (ob er wohl vermuthlich viel lieber gesehen hätte, daß ich ihn in Ansehen der Lehren, mit welchen ich mit ihm nicht einig war, gelobet hätte;) ließ ich auch dieselbe bona fide dem April einverleiben. Dieweil aber der Herr D. A. an seiner Seite mir sein Versprechen nicht hielt, sondern schon damahls das Ministerium wieder mich aufgehetzet hatte, daß sie seine bißherige Klagen an seine statt wieder mit fortsetzen sollten, wie die Svite bald zeigen wird, muste er es sich auch hernach nicht verdriessen lassen, daß ich in December des 89sten Jahrs p. 1054. selbst wieder erinnerte, daß ich ihn oben in Monat April gelobet hätte, und daß ich hernach folgends in denen Anno 90. diesem andern Jahrgang praemittirten summarischen Inhalt dieser 12. Monate bey dem Ende des Aprils mit deutlichen Worten erwehnete, daß er dieses Lob selbst begehret / wie er dann auch diesen Umbstand nachhero niemahls geleugnet, noch nach Anleitung bißher erzehlter Umstände leugnen konte. §. XXI. Bey dieser Gelegenheit wird nicht undienlich seyn nochNoch ein andres gleichmässiges Exempel. etwas von des Pufendorffii Epistola gratulatoria, die in nur allegirten December p. 1057. seq. zu lesen ist, zu erinnern, weil selbiges theils die Absicht, die ich damahls mit derselben gehabt, noch etwas deutlicher, als daselbst geschehen, erklähren, theils aber des Herrn D. A. seine sonderliche zweydeutig oder satyrisch wäre. Ich verwunderte mich von Hertzen übergelobet zu werden. dieses Zumuthen, nicht daß mir selbiges verdrießlich gewesen wäre, sondern daß ich dafür hielte, es wäre dieses selbst begehrte Lob dem Herrn D. A. mehr schimpfflich als nützlich, und würde er dennoch den etwa dabey intendirten Zweck damit nicht erreichen, dannenhero versprach ich ihn durch den Herrn D. P. solches alsbald zu thun, so bald ich von Hoff aus versichert wäre, daß der Consistorial Befehl für aufgehoben gehalten seyn solte, und wolte ich ihm so dann das Lob vorher selbst zuschicken, ehe ich es drucken liesse. Welches ich auch redlich gehalten. Denn ich schickte nach etlichen Wochen ihm seine laudes durch den Herrn D. P. zu, wie sie noch anjetzo in dem April des 1689sten Jahrs p. 243. & seq. zu lesen sind, nemlich daß der Leipzische berühmte Theologus, Herr D. V. A. der seine dexterität allbereit für zwantzig und mehr Jahren in seinen wieder den so genannten Christianum Conscientiosum und andrer Papisten heraus gegebene Theologische Bücher blicken lassen, auch eine gelehrte Schrifft Anno 84. wieder die von Herrn Grafen von Collonitsch edirte Augustanam & Anti-Augustanam Confessionem auf Seiner Churfürstlichen Durchlauchtigkeit special-Befehl verfertiget hätte. Nachdem er nun dabey nichts zu erinnern hatte, (ob er wohl vermuthlich viel lieber gesehen hätte, daß ich ihn in Ansehen der Lehren, mit welchen ich mit ihm nicht einig war, gelobet hätte;) ließ ich auch dieselbe bona fide dem April einverleiben. Dieweil aber der Herr D. A. an seiner Seite mir sein Versprechen nicht hielt, sondern schon damahls das Ministerium wieder mich aufgehetzet hatte, daß sie seine bißherige Klagen an seine statt wieder mit fortsetzen sollten, wie die Svite bald zeigen wird, muste er es sich auch hernach nicht verdriessen lassen, daß ich in December des 89sten Jahrs p. 1054. selbst wieder erinnerte, daß ich ihn oben in Monat April gelobet hätte, und daß ich hernach folgends in denen Anno 90. diesem andern Jahrgang praemittirten summarischen Inhalt dieser 12. Monate bey dem Ende des Aprils mit deutlichen Worten erwehnete, daß er dieses Lob selbst begehret / wie er dann auch diesen Umbstand nachhero niemahls geleugnet, noch nach Anleitung bißher erzehlter Umstände leugnen konte. §. XXI. Bey dieser Gelegenheit wird nicht undienlich seyn nochNoch ein andres gleichmässiges Exempel. etwas von des Pufendorffii Epistola gratulatoria, die in nur allegirten December p. 1057. seq. zu lesen ist, zu erinnern, weil selbiges theils die Absicht, die ich damahls mit derselben gehabt, noch etwas deutlicher, als daselbst geschehen, erklähren, theils aber des Herrn D. A. seine sonderliche <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0049" n="43"/> zweydeutig oder satyrisch wäre. Ich verwunderte mich von Hertzen über<note place="right">gelobet zu werden.</note> dieses Zumuthen, nicht daß mir selbiges verdrießlich gewesen wäre, sondern daß ich dafür hielte, es wäre dieses selbst begehrte Lob dem Herrn D. A. mehr schimpfflich als nützlich, und würde er dennoch den etwa dabey intendirten Zweck damit nicht erreichen, dannenhero versprach ich ihn durch den Herrn D. P. solches alsbald zu thun, so bald ich von Hoff aus versichert wäre, daß der Consistorial Befehl für aufgehoben gehalten seyn solte, und wolte ich ihm so dann das Lob vorher selbst zuschicken, ehe ich es drucken liesse. Welches ich auch redlich gehalten. Denn ich schickte nach etlichen Wochen ihm seine laudes durch den Herrn D. P. zu, wie sie noch anjetzo in dem April des 1689sten Jahrs p. 243. & seq. zu lesen sind, nemlich daß der Leipzische berühmte <hi rendition="#i">Theologus,</hi> Herr <hi rendition="#i">D. V. 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A. an seiner Seite mir sein Versprechen nicht hielt, sondern schon damahls das Ministerium wieder mich aufgehetzet hatte, daß sie seine bißherige Klagen an seine statt wieder mit fortsetzen sollten, wie die Svite bald zeigen wird, muste er es sich auch hernach nicht verdriessen lassen, daß ich in December des 89sten Jahrs p. 1054. selbst wieder erinnerte, daß ich ihn oben in Monat April gelobet hätte, und daß ich hernach folgends in denen Anno 90. diesem andern Jahrgang praemittirten summarischen Inhalt dieser 12. Monate bey dem Ende des Aprils mit deutlichen Worten erwehnete, daß er dieses Lob selbst begehret / wie er dann auch diesen Umbstand nachhero niemahls geleugnet, noch nach Anleitung bißher erzehlter Umstände leugnen konte.</p> <p>§. XXI. 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zweydeutig oder satyrisch wäre. Ich verwunderte mich von Hertzen über dieses Zumuthen, nicht daß mir selbiges verdrießlich gewesen wäre, sondern daß ich dafür hielte, es wäre dieses selbst begehrte Lob dem Herrn D. A. mehr schimpfflich als nützlich, und würde er dennoch den etwa dabey intendirten Zweck damit nicht erreichen, dannenhero versprach ich ihn durch den Herrn D. P. solches alsbald zu thun, so bald ich von Hoff aus versichert wäre, daß der Consistorial Befehl für aufgehoben gehalten seyn solte, und wolte ich ihm so dann das Lob vorher selbst zuschicken, ehe ich es drucken liesse. Welches ich auch redlich gehalten. Denn ich schickte nach etlichen Wochen ihm seine laudes durch den Herrn D. P. zu, wie sie noch anjetzo in dem April des 1689sten Jahrs p. 243. & seq. zu lesen sind, nemlich daß der Leipzische berühmte Theologus, Herr D. V. A. der seine dexterität allbereit für zwantzig und mehr Jahren in seinen wieder den so genannten Christianum Conscientiosum und andrer Papisten heraus gegebene Theologische Bücher blicken lassen, auch eine gelehrte Schrifft Anno 84. wieder die von Herrn Grafen von Collonitsch edirte Augustanam & Anti-Augustanam Confessionem auf Seiner Churfürstlichen Durchlauchtigkeit special-Befehl verfertiget hätte. Nachdem er nun dabey nichts zu erinnern hatte, (ob er wohl vermuthlich viel lieber gesehen hätte, daß ich ihn in Ansehen der Lehren, mit welchen ich mit ihm nicht einig war, gelobet hätte;) ließ ich auch dieselbe bona fide dem April einverleiben. Dieweil aber der Herr D. A. an seiner Seite mir sein Versprechen nicht hielt, sondern schon damahls das Ministerium wieder mich aufgehetzet hatte, daß sie seine bißherige Klagen an seine statt wieder mit fortsetzen sollten, wie die Svite bald zeigen wird, muste er es sich auch hernach nicht verdriessen lassen, daß ich in December des 89sten Jahrs p. 1054. selbst wieder erinnerte, daß ich ihn oben in Monat April gelobet hätte, und daß ich hernach folgends in denen Anno 90. diesem andern Jahrgang praemittirten summarischen Inhalt dieser 12. Monate bey dem Ende des Aprils mit deutlichen Worten erwehnete, daß er dieses Lob selbst begehret / wie er dann auch diesen Umbstand nachhero niemahls geleugnet, noch nach Anleitung bißher erzehlter Umstände leugnen konte.
gelobet zu werden. §. XXI. Bey dieser Gelegenheit wird nicht undienlich seyn noch etwas von des Pufendorffii Epistola gratulatoria, die in nur allegirten December p. 1057. seq. zu lesen ist, zu erinnern, weil selbiges theils die Absicht, die ich damahls mit derselben gehabt, noch etwas deutlicher, als daselbst geschehen, erklähren, theils aber des Herrn D. A. seine sonderliche
Noch ein andres gleichmässiges Exempel.
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