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Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Erster Theil. Halle, 1723.

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schon sonsten pro delicto difficillimae probationis gehalten wird, praeprimis si aliqua mensura non fuerit justa sed etiam depravata vel diminuta, seu alterata, ubi poterit per inspectionem vel per mensuram justam fieri experientia vel comparatio

idem Guazzinus d. defens. 4. c. 9. n. 1. &. 3.

massen denn auch in der wieder euch formirten Inquisition, nachdem ihr allbereit auff Inquisitional. Artickel abgehöret worden, mit Gegeneinanderhaltung derer Himbden, mit denen das Korn ein und ausgemessen ist, geschehen; hiernächst auch die Herrn Commissarii den tenorem commissionis, der nur dahin gangen, daß Sie wegen derer imputationen eydliche Kundschafft einziehen solten, gar mercklich überschritten, indem sie den Prior nur summarisch ohne Eyd abgehöret, und unerachtet derselbe sehr favorabel für euch ausgesaget, und den Closter-Verwalter mehr als euch graviret, so fort euch auf etliche hundert Inquisitional-Artickel abgehöret, und aber alle actus Commissionem transgredientes pro nullis zu achten

arg. l. 5. ff. mand. c. 32. de offic. deleg.

unde & Commissarius commissionem sicut pupillam oculorum diligenter observare debet

Card. Tusch. concl. 154. n. 4. concl. 435. n. 1. & concl. 553. in fine lit. I.

in übrigen aber, was oben de non servando juris ordine angeführet worden, nur von denen criminibus manifestis & notoriis zu verstehen ist

Oldekop. d. Obs. 14. Tit. 2. n. 2. d. attic. 16. Ord. Crim.

und die so genante species Processus tumultuarii von anderen Rechts-Lehrern mit Nachdruck wiederleget worden

Idem Oldenkop. in tractat. contra Carpzov. Decad. 5. qv. I.

auch die denunciation des Kloster-Verwalters pro indicio sufficienti ad inquisitionem specialem nicht gehalten werden kan, sowohl weil die angeführte Regel quod denuncians habeatur pro uno teste, von denen Doctoribus selbst so limitiret wird, quod unus testis non probet,

Crusius d. Part. 4. de Indic. c. 7. n. 29.

und derselben einen andern canon entgegen zu setzen, quod denunciator non possit recipi in testem

Dd. in l. ea quidem 7. C. de accus. Alb. de Malet. in tr. de testib. c. 3. n. 6. Joh. Campeg. de testibus reg. 103. in pr.

als auch, weil ein Richter auff die Person und Affecten eines denuncianten wohl Acht geben muß

Damhoud in pract. crim. cap. 6. n. 12.

und bey gegenwärtigen Fall der Closter-Verwalter allen Umbständen nach seine denunciation (die ohne dem nicht mit einem Eyd bestärcket worden) aus vergalleten Gemüthe wieder euch übergeben, und von dem Prior ein übeles Zeugnüß wegen seiner

schon sonsten pro delicto difficillimae probationis gehalten wird, praeprimis si aliqua mensura non fuerit justa sed etiam depravata vel diminuta, seu alterata, ubi poterit per inspectionem vel per mensuram justam fieri experientia vel comparatio

idem Guazzinus d. defens. 4. c. 9. n. 1. &. 3.

massen denn auch in der wieder euch formirten Inquisition, nachdem ihr allbereit auff Inquisitional. Artickel abgehöret worden, mit Gegeneinanderhaltung derer Himbden, mit denen das Korn ein und ausgemessen ist, geschehen; hiernächst auch die Herrn Commissarii den tenorem commissionis, der nur dahin gangen, daß Sie wegen derer imputationen eydliche Kundschafft einziehen solten, gar mercklich überschritten, indem sie den Prior nur summarisch ohne Eyd abgehöret, und unerachtet derselbe sehr favorabel für euch ausgesaget, und den Closter-Verwalter mehr als euch graviret, so fort euch auf etliche hundert Inquisitional-Artickel abgehöret, und aber alle actus Commissionem transgredientes pro nullis zu achten

arg. l. 5. ff. mand. c. 32. de offic. deleg.

unde & Commissarius commissionem sicut pupillam oculorum diligenter observare debet

Card. Tusch. concl. 154. n. 4. concl. 435. n. 1. & concl. 553. in fine lit. I.

in übrigen aber, was oben de non servando juris ordine angeführet worden, nur von denen criminibus manifestis & notoriis zu verstehen ist

Oldekop. d. Obs. 14. Tit. 2. n. 2. d. attic. 16. Ord. Crim.

und die so genante species Processus tumultuarii von anderen Rechts-Lehrern mit Nachdruck wiederleget worden

Idem Oldenkop. in tractat. contra Carpzov. Decad. 5. qv. I.

auch die denunciation des Kloster-Verwalters pro indicio sufficienti ad inquisitionem specialem nicht gehalten werden kan, sowohl weil die angeführte Regel quod denuncians habeatur pro uno teste, von denen Doctoribus selbst so limitiret wird, quod unus testis non probet,

Crusius d. Part. 4. de Indic. c. 7. n. 29.

und derselben einen andern canon entgegen zu setzen, quod denunciator non possit recipi in testem

Dd. in l. ea quidem 7. C. de accus. Alb. de Malet. in tr. de testib. c. 3. n. 6. Joh. Campeg. de testibus reg. 103. in pr.

als auch, weil ein Richter auff die Person und Affecten eines denuncianten wohl Acht geben muß

Damhoud in pract. crim. cap. 6. n. 12.

und bey gegenwärtigen Fall der Closter-Verwalter allen Umbständen nach seine denunciation (die ohne dem nicht mit einem Eyd bestärcket worden) aus vergalleten Gemüthe wieder euch übergeben, und von dem Prior ein übeles Zeugnüß wegen seiner

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schon sonsten pro delicto difficillimae                      probationis gehalten wird, praeprimis si aliqua mensura non fuerit justa sed                      etiam depravata vel diminuta, seu alterata, ubi poterit per inspectionem vel per                      mensuram justam fieri experientia vel comparatio</p>
        <l>idem Guazzinus d. defens. 4. c. 9. n. 1. &amp;. 3.</l>
        <p>massen denn auch in der wieder euch formirten Inquisition, nachdem ihr allbereit                      auff Inquisitional. Artickel abgehöret worden, mit Gegeneinanderhaltung derer                      Himbden, mit denen das Korn ein und ausgemessen ist, geschehen; hiernächst auch                      die Herrn Commissarii den tenorem commissionis, der nur dahin gangen, daß Sie                      wegen derer imputationen eydliche Kundschafft einziehen solten, gar mercklich                      überschritten, indem sie den Prior nur summarisch ohne Eyd abgehöret, und                      unerachtet derselbe sehr favorabel für euch ausgesaget, und den                      Closter-Verwalter mehr als euch graviret, so fort euch auf etliche hundert                      Inquisitional-Artickel abgehöret, und aber alle actus Commissionem                      transgredientes pro nullis zu achten</p>
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        <p>und die so genante species Processus tumultuarii von anderen Rechts-Lehrern mit                      Nachdruck wiederleget worden</p>
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        <p>auch die denunciation des Kloster-Verwalters pro indicio sufficienti ad                      inquisitionem specialem nicht gehalten werden kan, sowohl weil die angeführte                      Regel quod denuncians habeatur pro uno teste, von denen Doctoribus selbst so                      limitiret wird, quod unus testis non probet,</p>
        <l>Crusius d. Part. 4. de Indic. c. 7. n. 29.</l>
        <p>und derselben einen andern canon entgegen zu setzen, quod denunciator non possit                      recipi in testem</p>
        <l>Dd. in l. ea quidem 7. C. de accus. Alb. de Malet. in tr. de testib. c. 3. n. 6.                      Joh. Campeg. de testibus reg. 103. in pr.</l>
        <p>als auch, weil ein Richter auff die Person und Affecten eines denuncianten wohl                      Acht geben muß</p>
        <l>Damhoud in pract. crim. cap. 6. n. 12.</l>
        <p>und bey gegenwärtigen Fall der Closter-Verwalter allen Umbständen nach seine                      denunciation (die ohne dem nicht mit einem Eyd bestärcket worden) aus                      vergalleten Gemüthe wieder euch übergeben, und von dem Prior ein übeles Zeugnüß                      wegen seiner
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[112/0128] schon sonsten pro delicto difficillimae probationis gehalten wird, praeprimis si aliqua mensura non fuerit justa sed etiam depravata vel diminuta, seu alterata, ubi poterit per inspectionem vel per mensuram justam fieri experientia vel comparatio idem Guazzinus d. defens. 4. c. 9. n. 1. &. 3. massen denn auch in der wieder euch formirten Inquisition, nachdem ihr allbereit auff Inquisitional. Artickel abgehöret worden, mit Gegeneinanderhaltung derer Himbden, mit denen das Korn ein und ausgemessen ist, geschehen; hiernächst auch die Herrn Commissarii den tenorem commissionis, der nur dahin gangen, daß Sie wegen derer imputationen eydliche Kundschafft einziehen solten, gar mercklich überschritten, indem sie den Prior nur summarisch ohne Eyd abgehöret, und unerachtet derselbe sehr favorabel für euch ausgesaget, und den Closter-Verwalter mehr als euch graviret, so fort euch auf etliche hundert Inquisitional-Artickel abgehöret, und aber alle actus Commissionem transgredientes pro nullis zu achten arg. l. 5. ff. mand. c. 32. de offic. deleg. unde & Commissarius commissionem sicut pupillam oculorum diligenter observare debet Card. Tusch. concl. 154. n. 4. concl. 435. n. 1. & concl. 553. in fine lit. I. in übrigen aber, was oben de non servando juris ordine angeführet worden, nur von denen criminibus manifestis & notoriis zu verstehen ist Oldekop. d. Obs. 14. Tit. 2. n. 2. d. attic. 16. Ord. Crim. und die so genante species Processus tumultuarii von anderen Rechts-Lehrern mit Nachdruck wiederleget worden Idem Oldenkop. in tractat. contra Carpzov. Decad. 5. qv. I. auch die denunciation des Kloster-Verwalters pro indicio sufficienti ad inquisitionem specialem nicht gehalten werden kan, sowohl weil die angeführte Regel quod denuncians habeatur pro uno teste, von denen Doctoribus selbst so limitiret wird, quod unus testis non probet, Crusius d. Part. 4. de Indic. c. 7. n. 29. und derselben einen andern canon entgegen zu setzen, quod denunciator non possit recipi in testem Dd. in l. ea quidem 7. C. de accus. Alb. de Malet. in tr. de testib. c. 3. n. 6. Joh. Campeg. de testibus reg. 103. in pr. als auch, weil ein Richter auff die Person und Affecten eines denuncianten wohl Acht geben muß Damhoud in pract. crim. cap. 6. n. 12. und bey gegenwärtigen Fall der Closter-Verwalter allen Umbständen nach seine denunciation (die ohne dem nicht mit einem Eyd bestärcket worden) aus vergalleten Gemüthe wieder euch übergeben, und von dem Prior ein übeles Zeugnüß wegen seiner

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Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2012-11-23T14:00:00Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2012-11-23T14:00:00Z)

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Zitationshilfe: Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Erster Theil. Halle, 1723, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ernsthaffte01_1723/128>, abgerufen am 19.04.2024.