Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691.

Bild:
<< vorherige Seite

Vorrede.
Sectis veterum Philosophorum gelesen.
Für das erste sahe ich nicht/ zu was Ende er die-
ses Capitel in seine Logicam Cartesianam
gesetzt. Claubergius noch einiger Cartesia-
ner
hätte sonst dergleichen gethan. So schickte
sich auch dieses für ihn nicht/ als der so offte
protestiret, daß er ein purer Cartesianer
sey/ und mit der Philosophia Eclectica
nichts zuthun habe. Mir aber war dieses
Capitel in meiner Introduction nöthig/ weil
ich Philosophiam Eclecticam inculcire.
Dannenhero meinete ich/ es wäre dieser Ur-
sachen halben geschehen/ weil ich/ wie obgedacht/
in meiner Vorrede gebeten/ daß niemand wie-
der mich schreiben solle/ der in Historia Phi-
losophica
nicht versiret wäre/ oder daß er
eine Fehler zeigen wolte/ die ich in meinen ca-
pite
begangen/ zumahl da er bald anfangs die
ersten paragraphos, sonderlich quintum,
wieder den Anfang meines capitis 1. §. 4. schie-
ne gesetzt zu haben. Nichts destoweniger liesse
mir die klare und deutliche Erkäntnüß/ die ich
mir von seiner capacite aus seinem objectio-
nibus de prudentia
gemacht hatte/ nicht zu/
daß ich mir einbilden könte/ daß dieses Capitel
auff seinem Beete gewachsen/ oder nur von

ihm

Vorrede.
Sectis veterum Philoſophorum geleſen.
Fuͤr das erſte ſahe ich nicht/ zu was Ende er die-
ſes Capitel in ſeine Logicam Carteſianam
geſetzt. Claubergius noch einiger Carteſia-
ner
haͤtte ſonſt dergleichen gethan. So ſchickte
ſich auch dieſes fuͤr ihn nicht/ als der ſo offte
proteſtiret, daß er ein purer Carteſianer
ſey/ und mit der Philoſophia Eclectica
nichts zuthun habe. Mir aber war dieſes
Capitel in meiner Introduction noͤthig/ weil
ich Philoſophiam Eclecticam inculcire.
Dannenhero meinete ich/ es waͤre dieſer Ur-
ſachen halben geſchehen/ weil ich/ wie obgedacht/
in meiner Vorrede gebeten/ daß niemand wie-
der mich ſchreiben ſolle/ der in Hiſtoria Phi-
loſophica
nicht verſiret waͤre/ oder daß er
eine Fehler zeigen wolte/ die ich in meinen ca-
pite
begangen/ zumahl da er bald anfangs die
erſten paragraphos, ſonderlich quintum,
wieder den Anfang meines capitis 1. §. 4. ſchie-
ne geſetzt zu haben. Nichts deſtoweniger lieſſe
mir die klare und deutliche Erkaͤntnuͤß/ die ich
mir von ſeiner capacitè aus ſeinem objectio-
nibus de prudentia
gemacht hatte/ nicht zu/
daß ich mir einbilden koͤnte/ daß dieſes Capitel
auff ſeinem Beete gewachſen/ oder nur von

ihm
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0061" n="34[43]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vorrede.</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">Sectis veterum Philo&#x017F;ophorum</hi> gele&#x017F;en.<lb/>
Fu&#x0364;r das er&#x017F;te &#x017F;ahe ich nicht/ zu was Ende er die-<lb/>
&#x017F;es Capitel in &#x017F;eine <hi rendition="#aq">Logicam Carte&#x017F;ianam</hi><lb/>
ge&#x017F;etzt. <hi rendition="#aq">Claubergius</hi> noch einiger <hi rendition="#aq">Carte&#x017F;ia-<lb/>
ner</hi> ha&#x0364;tte &#x017F;on&#x017F;t dergleichen gethan. So &#x017F;chickte<lb/>
&#x017F;ich auch die&#x017F;es fu&#x0364;r ihn nicht/ als der &#x017F;o offte<lb/><hi rendition="#aq">prote&#x017F;tiret,</hi> daß er ein purer <hi rendition="#aq">Carte&#x017F;ianer</hi><lb/>
&#x017F;ey/ und mit der <hi rendition="#aq">Philo&#x017F;ophia Eclectica</hi><lb/>
nichts zuthun habe. Mir aber war die&#x017F;es<lb/>
Capitel in meiner <hi rendition="#aq">Introduction</hi> no&#x0364;thig/ weil<lb/>
ich <hi rendition="#aq">Philo&#x017F;ophiam Eclecticam inculcire.</hi><lb/>
Dannenhero meinete ich/ es wa&#x0364;re die&#x017F;er Ur-<lb/>
&#x017F;achen halben ge&#x017F;chehen/ weil ich/ wie obgedacht/<lb/>
in meiner Vorrede gebeten/ daß niemand wie-<lb/>
der mich &#x017F;chreiben &#x017F;olle/ der in <hi rendition="#aq">Hi&#x017F;toria Phi-<lb/>
lo&#x017F;ophica</hi> nicht <hi rendition="#aq">ver&#x017F;iret</hi> wa&#x0364;re/ oder daß er<lb/>
eine Fehler zeigen wolte/ die ich in meinen <hi rendition="#aq">ca-<lb/>
pite</hi> begangen/ zumahl da er bald anfangs die<lb/>
er&#x017F;ten <hi rendition="#aq">paragraphos,</hi> &#x017F;onderlich <hi rendition="#aq">quintum,</hi><lb/>
wieder den Anfang meines <hi rendition="#aq">capitis</hi> 1. §. 4. &#x017F;chie-<lb/>
ne ge&#x017F;etzt zu haben. Nichts de&#x017F;toweniger lie&#x017F;&#x017F;e<lb/>
mir die klare und deutliche Erka&#x0364;ntnu&#x0364;ß/ die ich<lb/>
mir von &#x017F;einer <hi rendition="#aq">capacitè</hi> aus &#x017F;einem <hi rendition="#aq">objectio-<lb/>
nibus de prudentia</hi> gemacht hatte/ nicht zu/<lb/>
daß ich mir einbilden ko&#x0364;nte/ daß die&#x017F;es Capitel<lb/>
auff &#x017F;einem Beete gewach&#x017F;en/ oder nur von<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ihm</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[34[43]/0061] Vorrede. Sectis veterum Philoſophorum geleſen. Fuͤr das erſte ſahe ich nicht/ zu was Ende er die- ſes Capitel in ſeine Logicam Carteſianam geſetzt. Claubergius noch einiger Carteſia- ner haͤtte ſonſt dergleichen gethan. So ſchickte ſich auch dieſes fuͤr ihn nicht/ als der ſo offte proteſtiret, daß er ein purer Carteſianer ſey/ und mit der Philoſophia Eclectica nichts zuthun habe. Mir aber war dieſes Capitel in meiner Introduction noͤthig/ weil ich Philoſophiam Eclecticam inculcire. Dannenhero meinete ich/ es waͤre dieſer Ur- ſachen halben geſchehen/ weil ich/ wie obgedacht/ in meiner Vorrede gebeten/ daß niemand wie- der mich ſchreiben ſolle/ der in Hiſtoria Phi- loſophica nicht verſiret waͤre/ oder daß er eine Fehler zeigen wolte/ die ich in meinen ca- pite begangen/ zumahl da er bald anfangs die erſten paragraphos, ſonderlich quintum, wieder den Anfang meines capitis 1. §. 4. ſchie- ne geſetzt zu haben. Nichts deſtoweniger lieſſe mir die klare und deutliche Erkaͤntnuͤß/ die ich mir von ſeiner capacitè aus ſeinem objectio- nibus de prudentia gemacht hatte/ nicht zu/ daß ich mir einbilden koͤnte/ daß dieſes Capitel auff ſeinem Beete gewachſen/ oder nur von ihm

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_einleitungvernufftlehre_1691
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_einleitungvernufftlehre_1691/61
Zitationshilfe: Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691, S. 34[43]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_einleitungvernufftlehre_1691/61>, abgerufen am 21.05.2024.