Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691.Classen warer u. warscheinl. Dinge. etwas sey/ dadurch die Bewegung des Stei-nes hergerühret/ geschweige denn/ daß ich eine klare oder recht deutliche Erkäntnüß von dem Wesen desselbigen haben solte. 12. So muß demnach eine Sache/ von der 13. Jedoch müssen wir auch der Dauer- 14. Zu einer klaren Erkäntnüß ist jene 15. Also erkennest du wohl gewiß und klär- 16. Denn dein Verstand begreifft in einen Augen- Q 3
Claſſen warer u. warſcheinl. Dinge. etwas ſey/ dadurch die Bewegung des Stei-nes hergeruͤhret/ geſchweige denn/ daß ich eine klare oder recht deutliche Erkaͤntnuͤß von dem Weſen deſſelbigen haben ſolte. 12. So muß demnach eine Sache/ von der 13. Jedoch muͤſſen wir auch der Dauer- 14. Zu einer klaren Erkaͤntnuͤß iſt jene 15. Alſo erkenneſt du wohl gewiß und klaͤr- 16. Denn dein Verſtand begreifft in einen Augen- Q 3
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Claſſen warer u. warſcheinl. Dinge.
etwas ſey/ dadurch die Bewegung des Stei-
nes hergeruͤhret/ geſchweige denn/ daß ich eine
klare oder recht deutliche Erkaͤntnuͤß von dem
Weſen deſſelbigen haben ſolte.
12. So muß demnach eine Sache/ von der
ich mir eine gewiſſe klare und deutliche Er-
kaͤntnuͤß machen ſoll/ gegenwaͤrtig und nahe
ſeyn/ und je naͤher ſie iſt/ je vollkommener kan
auch die Menſchliche Erkaͤntnuͤß werden. Je-
doch muß dasjenige allhier wiederholet wer-
det/ was wir im 6. Capitel n. 51. ſeqq. erin-
nert haben.
13. Jedoch muͤſſen wir auch der Dauer-
hafftigkeit gegenwaͤrtiger Dinge nicht ver-
geſſen. Denn dieſelbige iſt entweder kurtz
und augenblicklich/ oder dauret einige gerau-
me Zeit.
14. Zu einer klaren Erkaͤntnuͤß iſt jene
zwar genung/ aber nicht zu einer deutlichen/
ſondern dieſe erfordert eine gar merckliche
und langwierige Dauerung.
15. Alſo erkenneſt du wohl gewiß und klaͤr-
lich den Blitz/ und das Gemaͤhlde/ daß dir ei-
ner einen kleinen Augenblick zeiget/ aber du
haſt keine deutliche Erkaͤntnuͤß davon.
16. Denn dein Verſtand begreifft in einen
Augen-
Q 3
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