Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691.und derselben unterschiedenen Arten. und mit Ernst daran zweiffelst/ so ist es am be-sten/ daß wir uns von einander begeben. 10. Jch hätte auch wohl unter die Exempel 11. Und wie viel kluge Leute sind/ die andere 12. Jch habe aber begehret/ du soltest aus 13. Denn die Warheit ist nichts anders als 14. Hier must du aber nicht fragen/ ob der son-
und derſelben unterſchiedenen Arten. und mit Ernſt daran zweiffelſt/ ſo iſt es am be-ſten/ daß wir uns von einander begeben. 10. Jch haͤtte auch wohl unter die Exempel 11. Und wie viel kluge Leute ſind/ die andere 12. Jch habe aber begehret/ du ſolteſt aus 13. Denn die Warheit iſt nichts anders als 14. Hier muſt du aber nicht fragen/ ob der ſon-
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und derſelben unterſchiedenen Arten.
und mit Ernſt daran zweiffelſt/ ſo iſt es am be-
ſten/ daß wir uns von einander begeben.
10. Jch haͤtte auch wohl unter die Exempel
ſetzen koͤnnen: Daß wir beyde gedencken.
Aber ich habe es mit Fleiß unterlaſſen. Denn
du wuͤrdeſt mit keiner groͤſſern Unverſcham-
heit dieſes Exempel als jene leugnen.
11. Und wie viel kluge Leute ſind/ die andere
bereden wollen/ daß ſie jezuweilen an nichts ge-
dencken. Ja es iſt gar offenbarlich wahr/ daß
der Menſch nicht allezeit gedencke.
12. Jch habe aber begehret/ du ſolteſt aus
jeden von beyderley Arten/ dir ein Exempel
waͤhlen/ damit/ wenn du nun auf die eine claſſe
reflectireſt/ du das Weſen der Warheit nicht
enger einſchrencketeſt/ als es waͤre/ wie aus dem
folgenden Capitul erhellen wird.
13. Denn die Warheit iſt nichts anders als
eine Ubereinſtimmung der menſchlichen
Gedancken/ und die Beſchaffenheit der
Dinge auſſer denen Gedancken.
14. Hier muſt du aber nicht fragen/ ob der
Verſtand mit denen Dingen/ oder die Dinge
mitdem Verſtande uͤberein kommen muͤſten/
ſondern dieſe harmonie iſt ſo beſchaffen/ daß
keines des andern ſonderliche Richtſchnur iſt/
ſon-
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