Thomasius, Christian: Außübung Der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), [1691].andere zu verstehen. den andern unter sich. Als z. e. Die Rose(die Blume/ oder Kranckheit) Eigenthum (des Hauses und der Haare) dieses ist ein from- mer Mann/ er läst einen jeden bey seiner Frau schlaffen etc. 50. So macht auch zu weilen die grosse 51. Jedoch können zu weilen auch über- 52. (5.) Macht den Verstand einer Rede be
andere zu verſtehen. den andern unter ſich. Als z. e. Die Roſe(die Blume/ oder Kranckheit) Eigenthum (des Hauſes und der Haare) dieſes iſt ein from- mer Mann/ er laͤſt einen jeden bey ſeiner Frau ſchlaffen ꝛc. 50. So macht auch zu weilen die groſſe 51. Jedoch koͤnnen zu weilen auch uͤber- 52. (5.) Macht den Verſtand einer Rede be
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0197" n="171"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">andere zu verſtehen.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">den</hi> andern unter ſich. Als z. e. Die <hi rendition="#fr">Roſe</hi><lb/> (die Blume/ oder Kranckheit) <hi rendition="#fr">Eigenthum</hi><lb/> (des Hauſes und der Haare) dieſes iſt ein from-<lb/> mer Mann/ er laͤſt einen jeden bey <hi rendition="#fr">ſeiner</hi> Frau<lb/> ſchlaffen ꝛc.</p><lb/> <p>50. So macht auch zu weilen <hi rendition="#fr">die groſſe<lb/> Kuͤrtze</hi> der Worte eine Zweydeutigkeit/ wenn<lb/> etliche Worte ausgelaſſen ſind/ aus denen<lb/> man gar leichte die rechte Meinung verſtehen<lb/> koͤnte. z. e. Mein Erbe ſoll meinem Bruder<lb/> von meinem Silbergeſchirre 10. Becher ge-<lb/> ben <hi rendition="#fr">welche er will.</hi> Er ſoll ihm 100. Thal.<lb/> geben/ wenn <hi rendition="#fr">es ihm</hi> gelegen ſeyn wird.</p><lb/> <p>51. Jedoch koͤnnen zu weilen auch <hi rendition="#fr">uͤber-<lb/> fluͤſſige</hi> Worte eine Dunckelheit verurſachen.<lb/> Z. e. ich vermache dir allen meinen Haus-<lb/> rath/ <hi rendition="#fr">meine Tiſche und Baͤncke.</hi> Oder:<lb/> alle mein Vieh/ <hi rendition="#fr">Schaffe und Rinder</hi> (und<lb/> haͤtte auch Schweine) u. ſ. w.</p><lb/> <p>52. (5.) Macht den Verſtand einer Rede<lb/> ſehr zweiffelhafft/ wenn man ſich in einer <hi rendition="#fr">Ver-<lb/> wirrung</hi> befindet/ weil alle beyde Ausle-<lb/> gungen falſch ſcheinen. Es ſey nun daß die-<lb/> ſe Verwirrung (<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">perplexitas</hi></hi>) aus <hi rendition="#fr">denen Wor-<lb/> ten ſelbſt</hi> herruͤhre/ z. e. <hi rendition="#fr">Wenn</hi> <hi rendition="#aq">Titius</hi> <hi rendition="#fr">mein<lb/> Erbe ſeyn wird/ ſoll auch</hi> <hi rendition="#aq">Sejus</hi> <hi rendition="#fr">mein E<supplied>r</supplied>-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">be</hi></fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [171/0197]
andere zu verſtehen.
den andern unter ſich. Als z. e. Die Roſe
(die Blume/ oder Kranckheit) Eigenthum
(des Hauſes und der Haare) dieſes iſt ein from-
mer Mann/ er laͤſt einen jeden bey ſeiner Frau
ſchlaffen ꝛc.
50. So macht auch zu weilen die groſſe
Kuͤrtze der Worte eine Zweydeutigkeit/ wenn
etliche Worte ausgelaſſen ſind/ aus denen
man gar leichte die rechte Meinung verſtehen
koͤnte. z. e. Mein Erbe ſoll meinem Bruder
von meinem Silbergeſchirre 10. Becher ge-
ben welche er will. Er ſoll ihm 100. Thal.
geben/ wenn es ihm gelegen ſeyn wird.
51. Jedoch koͤnnen zu weilen auch uͤber-
fluͤſſige Worte eine Dunckelheit verurſachen.
Z. e. ich vermache dir allen meinen Haus-
rath/ meine Tiſche und Baͤncke. Oder:
alle mein Vieh/ Schaffe und Rinder (und
haͤtte auch Schweine) u. ſ. w.
52. (5.) Macht den Verſtand einer Rede
ſehr zweiffelhafft/ wenn man ſich in einer Ver-
wirrung befindet/ weil alle beyde Ausle-
gungen falſch ſcheinen. Es ſey nun daß die-
ſe Verwirrung (perplexitas) aus denen Wor-
ten ſelbſt herruͤhre/ z. e. Wenn Titius mein
Erbe ſeyn wird/ ſoll auch Sejus mein Er-
be
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ausuebungvernunfftlehre_1691 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ausuebungvernunfftlehre_1691/197 |
Zitationshilfe: | Thomasius, Christian: Außübung Der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), [1691], S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ausuebungvernunfftlehre_1691/197>, abgerufen am 16.02.2025. |