&q;wortet haben zum Verdammnis des Todes, und &q;gekreuziget. Wir aber hoften, er sollte Israel &q;erlösen. Und über das alles ist heute der dritte &q;Tag, daß solches geschehen ist. Auch haben &q;uns erschrekt etliche Weiber der unsern, die sind &q;früh bei dem Grabe gewesen, haben seinen Leib &q;nicht funden, kommen und sagen, sie haben ein &q;Gesicht der Engel gesehen, welche sagen, er lebe. &q;Und etliche unter uns gingen hin zum Grabe, &q;und fundens also, wie die Weiber sagten, aber &q;ihn funden sie nicht." Und er sprach zu ihnen: &q;o ihr Thoren und träges Herzens, zu glauben &q;alle dem, das die Propheten geredt haben. &q;Mußte nicht Christus solches leiden, und zu sei- &q;ner Herrlichkeit eingehen?" Und fing an von Mose und allen Propheten, und legte ihnen alle Schrift aus, die von ihm gesaget waren. Und sie kamen nahe zum Flekken, da sie hingingen, und er stellete sich, als wollte er weiter gehen. Und sie nöthigten ihn, und sprachen: "bleibe bei uns, &q;denn es will Abend werden, und der Tag hat sich &q;geneiget." Und er ging hinein, bei ihnen zu bleiben. Und es geschah, da er mit ihnen zu Ti- sche saß, nahm er das Brod, dankte, brachs und gabs ihnen. Da wurden ihre Augen geöffnet, und erkannten ihn. Und er verschwand vor ihnen. Und sie sprachen unter einander: "brannte nicht &q;unser Herz in uns, da er mit uns redete auf dem &q;Wege, als er uns die Schrift öffnete?" Und sie stunden auf zu derselbigen Stunde, kehreten wie- der gen Jerusalem, und funden die Eilfe versamm- let, und die bei ihnen waren, welche sprachen:
"der
Unſer Herr,
&q;wortet haben zum Verdammnis des Todes, und &q;gekreuziget. Wir aber hoften, er ſollte Iſrael &q;erlöſen. Und über das alles iſt heute der dritte &q;Tag, daß ſolches geſchehen iſt. Auch haben &q;uns erſchrekt etliche Weiber der unſern, die ſind &q;früh bei dem Grabe geweſen, haben ſeinen Leib &q;nicht funden, kommen und ſagen, ſie haben ein &q;Geſicht der Engel geſehen, welche ſagen, er lebe. &q;Und etliche unter uns gingen hin zum Grabe, &q;und fundens alſo, wie die Weiber ſagten, aber &q;ihn funden ſie nicht.” Und er ſprach zu ihnen: &q;o ihr Thoren und träges Herzens, zu glauben &q;alle dem, das die Propheten geredt haben. &q;Mußte nicht Chriſtus ſolches leiden, und zu ſei- &q;ner Herrlichkeit eingehen?” Und fing an von Moſe und allen Propheten, und legte ihnen alle Schrift aus, die von ihm geſaget waren. Und ſie kamen nahe zum Flekken, da ſie hingingen, und er ſtellete ſich, als wollte er weiter gehen. Und ſie nöthigten ihn, und ſprachen: “bleibe bei uns, &q;denn es will Abend werden, und der Tag hat ſich &q;geneiget.” Und er ging hinein, bei ihnen zu bleiben. Und es geſchah, da er mit ihnen zu Ti- ſche ſaß, nahm er das Brod, dankte, brachs und gabs ihnen. Da wurden ihre Augen geöffnet, und erkannten ihn. Und er verſchwand vor ihnen. Und ſie ſprachen unter einander: “brannte nicht &q;unſer Herz in uns, da er mit uns redete auf dem &q;Wege, als er uns die Schrift öffnete?” Und ſie ſtunden auf zu derſelbigen Stunde, kehreten wie- der gen Jeruſalem, und funden die Eilfe verſamm- let, und die bei ihnen waren, welche ſprachen:
“der
<TEI><text><body><divn="1"><cit><quote><pbfacs="#f0160"n="146"/><fwplace="top"type="header">Unſer Herr,</fw><lb/>&q;wortet haben zum Verdammnis des Todes, und<lb/>&q;gekreuziget. Wir aber hoften, er ſollte Iſrael<lb/>&q;erlöſen. Und über das alles iſt heute der dritte<lb/>&q;Tag, daß ſolches geſchehen iſt. Auch haben<lb/>&q;uns erſchrekt etliche Weiber der unſern, die ſind<lb/>&q;früh bei dem Grabe geweſen, haben ſeinen Leib<lb/>&q;nicht funden, kommen und ſagen, ſie haben ein<lb/>&q;Geſicht der Engel geſehen, welche ſagen, er lebe.<lb/>&q;Und etliche unter uns gingen hin zum Grabe,<lb/>&q;und fundens alſo, wie die Weiber ſagten, aber<lb/>&q;ihn funden ſie nicht.” Und er ſprach zu ihnen:<lb/>&q;o ihr Thoren und träges Herzens, zu glauben<lb/>&q;alle dem, das die Propheten geredt haben.<lb/>&q;Mußte nicht Chriſtus ſolches leiden, und zu ſei-<lb/>&q;ner Herrlichkeit eingehen?” Und fing an von<lb/>
Moſe und allen Propheten, und legte ihnen alle<lb/>
Schrift aus, die von ihm geſaget waren. Und<lb/>ſie kamen nahe zum Flekken, da ſie hingingen, und<lb/>
er ſtellete ſich, als wollte er weiter gehen. Und<lb/>ſie nöthigten ihn, und ſprachen: “bleibe bei uns,<lb/>&q;denn es will Abend werden, und der Tag hat ſich<lb/>&q;geneiget.” Und er ging hinein, bei ihnen zu<lb/>
bleiben. Und es geſchah, da er mit ihnen zu Ti-<lb/>ſche ſaß, nahm er das Brod, dankte, brachs und<lb/>
gabs ihnen. Da wurden ihre Augen geöffnet,<lb/>
und erkannten ihn. Und er verſchwand vor ihnen.<lb/>
Und ſie ſprachen unter einander: “brannte nicht<lb/>&q;unſer Herz in uns, da er mit uns redete auf dem<lb/>&q;Wege, als er uns die Schrift öffnete?” Und ſie<lb/>ſtunden auf zu derſelbigen Stunde, kehreten wie-<lb/>
der gen Jeruſalem, und funden die Eilfe verſamm-<lb/>
let, und die bei ihnen waren, welche ſprachen:<lb/><fwplace="bottom"type="catch">“der</fw><lb/></quote></cit></div></body></text></TEI>
[146/0160]
Unſer Herr,
&q;wortet haben zum Verdammnis des Todes, und
&q;gekreuziget. Wir aber hoften, er ſollte Iſrael
&q;erlöſen. Und über das alles iſt heute der dritte
&q;Tag, daß ſolches geſchehen iſt. Auch haben
&q;uns erſchrekt etliche Weiber der unſern, die ſind
&q;früh bei dem Grabe geweſen, haben ſeinen Leib
&q;nicht funden, kommen und ſagen, ſie haben ein
&q;Geſicht der Engel geſehen, welche ſagen, er lebe.
&q;Und etliche unter uns gingen hin zum Grabe,
&q;und fundens alſo, wie die Weiber ſagten, aber
&q;ihn funden ſie nicht.” Und er ſprach zu ihnen:
&q;o ihr Thoren und träges Herzens, zu glauben
&q;alle dem, das die Propheten geredt haben.
&q;Mußte nicht Chriſtus ſolches leiden, und zu ſei-
&q;ner Herrlichkeit eingehen?” Und fing an von
Moſe und allen Propheten, und legte ihnen alle
Schrift aus, die von ihm geſaget waren. Und
ſie kamen nahe zum Flekken, da ſie hingingen, und
er ſtellete ſich, als wollte er weiter gehen. Und
ſie nöthigten ihn, und ſprachen: “bleibe bei uns,
&q;denn es will Abend werden, und der Tag hat ſich
&q;geneiget.” Und er ging hinein, bei ihnen zu
bleiben. Und es geſchah, da er mit ihnen zu Ti-
ſche ſaß, nahm er das Brod, dankte, brachs und
gabs ihnen. Da wurden ihre Augen geöffnet,
und erkannten ihn. Und er verſchwand vor ihnen.
Und ſie ſprachen unter einander: “brannte nicht
&q;unſer Herz in uns, da er mit uns redete auf dem
&q;Wege, als er uns die Schrift öffnete?” Und ſie
ſtunden auf zu derſelbigen Stunde, kehreten wie-
der gen Jeruſalem, und funden die Eilfe verſamm-
let, und die bei ihnen waren, welche ſprachen:
“der
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Thieß, Johann Otto: Unser Herr! in den lezten Tagen seines ersten und in den ersten Tagen seines andern Menschenlebens. Neue Aufl. Hannover, 1794, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thiess_andachtsbuch_1794/160>, abgerufen am 22.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.