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Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827.

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Leben

Es entstand eine lebhafte Bewegung im
Gefolge dieser Anrede.

Petion. "Das Benehmen Davids --
was beweist es? -- nichts, als das Vertrauen
eines Redlichen, der in seinem Wahn von Bö-
sewichtern getäuscht wird. Du wirst es gewahr
werden, David."

David. "Nimmermehr."

Als die Sitzung vom 16ten Juni eröffnet
wurde, zeigte David an, daß ein junger Künst-
ler, welcher ein Modell des Generals Dampierre
angefertigt hatte, dem Convent ein Geschenk
machen wolle. Er wurde vor die Schranken ge-
lassen, und die Versammlung nahm sein Aner-
bieten an.

Sie bewilligte überdem diesem jungen Künst-
ler, auf Davids Vorschlag, die Summe von tau-
send Livres zur Schadloshaltung für drei Büsten
dieses Generals, wovon er eine zum Pantheon
liefern, die andere in dem Archiv aufstellen und
die dritte der Gemahlin Dampierres senden sollte.

Den 23sten Juni wurde in Paris das
Bürgerfest gefeiert. Der Convent trug David
auf, demselben beizuwohnen. Er sollte überdies

Leben

Es entſtand eine lebhafte Bewegung im
Gefolge dieſer Anrede.

Petion. „Das Benehmen Davids —
was beweiſt es? — nichts, als das Vertrauen
eines Redlichen, der in ſeinem Wahn von Boͤ-
ſewichtern getaͤuſcht wird. Du wirſt es gewahr
werden, David.“

David. „Nimmermehr.“

Als die Sitzung vom 16ten Juni eroͤffnet
wurde, zeigte David an, daß ein junger Kuͤnſt-
ler, welcher ein Modell des Generals Dampierre
angefertigt hatte, dem Convent ein Geſchenk
machen wolle. Er wurde vor die Schranken ge-
laſſen, und die Verſammlung nahm ſein Aner-
bieten an.

Sie bewilligte uͤberdem dieſem jungen Kuͤnſt-
ler, auf Davids Vorſchlag, die Summe von tau-
ſend Livres zur Schadloshaltung fuͤr drei Buͤſten
dieſes Generals, wovon er eine zum Pantheon
liefern, die andere in dem Archiv aufſtellen und
die dritte der Gemahlin Dampierres ſenden ſollte.

Den 23ſten Juni wurde in Paris das
Buͤrgerfeſt gefeiert. Der Convent trug David
auf, demſelben beizuwohnen. Er ſollte uͤberdies

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[64/0078] Leben Es entſtand eine lebhafte Bewegung im Gefolge dieſer Anrede. Petion. „Das Benehmen Davids — was beweiſt es? — nichts, als das Vertrauen eines Redlichen, der in ſeinem Wahn von Boͤ- ſewichtern getaͤuſcht wird. Du wirſt es gewahr werden, David.“ David. „Nimmermehr.“ Als die Sitzung vom 16ten Juni eroͤffnet wurde, zeigte David an, daß ein junger Kuͤnſt- ler, welcher ein Modell des Generals Dampierre angefertigt hatte, dem Convent ein Geſchenk machen wolle. Er wurde vor die Schranken ge- laſſen, und die Verſammlung nahm ſein Aner- bieten an. Sie bewilligte uͤberdem dieſem jungen Kuͤnſt- ler, auf Davids Vorſchlag, die Summe von tau- ſend Livres zur Schadloshaltung fuͤr drei Buͤſten dieſes Generals, wovon er eine zum Pantheon liefern, die andere in dem Archiv aufſtellen und die dritte der Gemahlin Dampierres ſenden ſollte. Den 23ſten Juni wurde in Paris das Buͤrgerfeſt gefeiert. Der Convent trug David auf, demſelben beizuwohnen. Er ſollte uͤberdies

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Zitationshilfe: Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thiers_david_1827/78>, abgerufen am 27.11.2024.